Marine ?kosystemforschung

MARINE ?KOSYSTEMFORSCHUNG AM FB2

Die Meereswissenschaften sind der mit Abstand gr??te, forschungsst?rkste und international sichtbarste Wissenschaftsschwerpunkt innerhalb der Bremer Forschungslandschaft. Er ist gepr?gt durch das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) an der Universit?t Bremen sowie durch die drei au?eruniversit?ren Forschungsinstitutionen, das Alfred-Wegener‐Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das Max-Planck‐Institut für marine Mikrobiologie (MPI) und das Leibniz-Zentrum für marine Tropen?kologie (ZMT). Darüber hinaus ist Bremen auch ein international wichtiger Standort der Privatwirtschaft in den Bereichen mariner und maritimer Hochtechnologie. Insgesamt bietet die Meeresforschung weit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 1.500 Menschen einen Arbeitsplatz im Land Bremen.

Meereswissenschaften am FB2 - BreMarE

Die meereswissenschaftlichen Arbeitsgruppen am FB02 sind im BreMarE ‐ Bremen Marine Ecology Center for Research & Education zusammengeschlossen. Im BreMarE werden die drei meeresbiologischen Arbeitsgruppen am FB02 mit ihren klassisch biologischen Einteilungen in Marine Botanik (Prof. Kai Bischof), Marine Zoologie (Prof. Wilhelm Hagen) und Marine Mikrobiologie (Prof. Michael Friedrich) erg?nzt durch die Meereschemie (Prof. Tilmann Harder), die durch ihre Ausrichtung auf die instrumentelle Analytik chemisch vermittelter intra-und interspezifischer Wechselwirkungen mariner Organismen eine klare Anbindung an biologische Prozesse und Fragestellungen besitzt. Das BreMarE wird verst?rkt durch die Einrichtung einer gemeinsamen Helmholtz‐Hochschul-Nachwuchsgruppe mit dem AWI unter der Leitung von Prof. Scarlett Trimborn und erweitert um die Forschungsrichtung ?Molekulare ?kologie mit Schwerpunkt marine Pilze“ durch die Arbeitsgruppe von Dr. Marlis Reich. 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 ?

Partnerschaften des BreMarE mit den assozierten Instituten am Standort Bremen

Der Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften in Bremen ist gekennzeichnet durch die verschieden ausgerichteten Meeresforschungsinstitute mit der Universit?t Bremen als integrierender Klammer. Am FB2 manifestiert sich dies durch die intensive Kooperation mit AWI, MPI und ZMT. Die drei meeresbiologischen Professuren am FB2 sind strategisch ausgerichtet als "Anker-?Professuren" zu den assoziierten Meeresforschungsinstitutionen, die einen direkten Kontakt zum AWI, zum ZMT und zum MPI darstellen. Die Meereschemie wurde im Rahmen der Exzellenzinitiative 2015 als Brückenprofessur zum AWI eingerichtet und verbindet beide Institutionen mit Teilen der Arbeitsgruppe an beiden Standorten.

Die gleichzeitigen Kooperationsm?glichkeiten mit dem Polarforschungsinstitut AWI und dem Tropenforschungsinstitut ZMT er?ffnen den  meereswissenschaftlichen Arbeitsgruppen am FB2 einzigartige M?glichkeiten für vergleichende Untersuchungen über alle Klimazonen hinweg. Dies ist insbesondere für Untersuchungen zu den Folgen des Klimawandels auf marine ?kosysteme ideal geeignet.

Da viele Wissenschaftler der Institute in die Lehre eingebunden sind, entsteht eine direkte Verbindung von aktueller Forschung zur akademischen Lehre. Dies er?ffnet auch den Studierenden einen unmittelbaren Zugang zu aktuellen Fragestellungen und modernsten Methoden der Meeresforschung im Rahmen des "Forschenden Studierens". Das ist national wie international ein extrem erfolgreiches Alleinstellungsmerkmal, von dem sowohl die Forschung, als auch die Lehre nachhaltig profitieren.

Beispiele gemeinsamer Forschungsprojekte zwischen FB2 und assoziierten Forschungsinstituten

AWIPEV: Prof. Bischof ist Koordinator der biologischen Arbeiten an der deutsch-?franz?sischen AWIPEV-?Forschungsstation auf Spitzbergen und führt mit AWI-Kollegen Untersuchungen zur Biologie von Makroalgen-??kosystemen im arktischen Kongsfjord durch.

DFG-SPP Antarktisforschung: Is the hyperiid amphipod Themisto gaudichaudii poised to displace krill in the warming region of the Southern Ocean? 2015-?2018, Havermans, Auel, Hagen mit AWI

DFG: SEA-?EELS: Sargasso Sea Ecosystem Assessment‐European Eel Larval Studies, 2015, Hagen, Auel, Bischof, Friedrich mit AWI und Thünen-?Institut Hamburg

BMBF-Verbundprojekt: BIOACID I und II: Einfluss der Ozeanversauerung auf marine Prim?rproduzenten und Pilze, 2009‐2015, Bischof, Reich mit AWI, MPI und ZMT

BMBF-Verbundprojekt: GENUS I und GENUS II: Geochemistry and Ecology of the Namibian Upwelling System, 2009-?2015, Hagen, Auel mit AWI, ZMT und Universit?t Hamburg, inkl. Capacity Building-?Programm (Koordination Hagen)

EU-MARES: Internationale Graduiertenschule zum Thema "Marine Ecosystem Health and Conservation" mit gemeinsamen Forschungsprojekten mit AWI, MPI und zahlreichen internationalen Partnern.

EU‐EMBC: EUROPA-?European Universities & Research On board Polarstern in the Atlantic (ANT-XXIX/1, "Floating University"), 2012, Auel mit AWI, MPI und EMBC-?Partneruniversit?ten.

Relevanz mariner ?kosystemforschung

Den Meereswissenschaften f?llt bei der Erforschung der Wechselwirkung von ?kologischen und sozio?konomischen Systemen, insbesondere der Erforschung der Ursachen und Konsequenzen von anthropogenen Einflüssen auf Biodiversit?t und ?kosystemleistungen, eine Schlüsselrolle zu. Meeresalgen steuern die H?lfte zur globalen Prim?rproduktion bei. Fische und Meeresorganismen liefern lebenswichtige Proteine für ein Drittel der Menschheit. Ozeane sind die Klimamaschine unserer Erde. Sie haben in den letzten 150 Jahren fast die H?lfte des vom Menschen produzierten Kohlendioxids aufgenommen. Die aktuelle Erw?rmung und Versauerung der Weltmeere führen zu unabsehbaren ?kologischen und sozio?konomischen Folgen. Deshalb müssen Strategien und Handlungsoptionen entwickelt werden, welche die Ver?nderungen an biologischer Vielfalt und ?kosystemleistungen durch Uberfischung, Klimawandel und invasive Arten eind?mmen oder umkehren. Voraussetzung hierfür ist ein vertieftes Verst?ndnis der Wechselbeziehungen zwischen den Systemen sowie der Prozesse und deren Dynamik, die zu Kipppunkten und Zustandswechseln in marinen ?kosystemen führen.

Marine Biodiversit?t - Analyse über zeitliche und r?umliche Skalen

Im Rahmen der MARUM-S?ule ?Marine ?kosysteme und Biodiversit?t“ ist zwischen dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und der Universit?t Bremen unter Beteiligung des FB2 das Verbundprojekt MarBAS angelaufen. MarBAS (Marine Biodiversit?t – Analyse über zeitliche und r?umliche Skalen) erforscht die funktionelle Rolle der Biodiversit?t in marinen ?kosystemen, die Evolution biologischer Vielfalt, ?kologische Mechanismen von Koexistenz und Dominanz sowie den Schutz der Diversit?t in sich rapide ver?ndernden marinen ?kosystemen.

Im Zentrum der damit verbundenen meereswissenschaftlichen Forschungsprojekte am FB2 stehen Schlüsselfragen zu funktionalen Mechanismen und Prozessen der Artbildung, Habitat‐Konnektivit?t, Entwicklung und Aufrechterhaltung der Biodiversit?t im Meer.

Diese Prozesse sind bisher noch nicht hinreichend verstanden, um Auswirkungen anthropogener Eingriffe verl?sslich vorhersagen zu k?nnen. Gerade die am FB2 vorhandene Methodenkompetenz ist ideal geeignet, um physiologische Toleranzfenster, Anpassungsstrategien, ?kophysiologische und molekulargenetische Regelungsmechanismen, potenzielle Kipppunkte und deren ?kologische Implikationen zu erforschen. Dabei wird ein breites Methodenspektrum von empirischen Feldstudien über Laborexperimente an Modellorganismen bis zur Anwendung moderner in situ Messmethoden in natürlichen Systemen kombiniert. Die Untersuchungen werden sich auf ausgew?hlte Hot Spots der marinen Biodiversit?t konzentrieren (z.B. Plankton, Küsten?kosysteme wie Kelpw?lder und Riffe, Tiefseehabitate wie Kaltwasserkorallen und Extremhabitate), um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Ursachen und Regelungsmechanismen einer hohen Biodiversit?t zu erkunden.

Verknüpfungen mit anderen Arbeitsgruppen am FB2

Die vielf?ltigen Forschungsinteressen, cutting‐edge‐Expertisen und Methodenkenntnisse am FB2 bieten die gro?e Chance, meereswissenschaftliche und vergleichende Fragestellungen aus neuen Perspektiven und mit innovativen Methoden aus anderen Fachdisziplinen interdisziplin?r zu erforschen. So bestehen viele Anknüpfungspunkte mit anderen Arbeitsgruppen des FB2:

  • Mit den biochemischen und molekularbiologischen Arbeitsgruppen von Prof. Kelm und Prof. Dringen z.B. zu den Mechanismen Wirt/Symbiont‐Erkennung am Koralle/ Zooxanthellen-System bzw. zu oxidativem Stress und antioxidativen Strategien in marinen Organismen.
  • Mit den molekularbiologischen und chemischen Arbeitsgruppen zu bestimmten Modellorganismen (z.B. Seegras mit Prof. Nehls), vergleichende Forschungsans?tze zur Signalstoff‐vermittelten Interaktion und Strukturbildung von marinen Makroalgen bzw. h?heren Pflanzen (z.B. Reis) mit Mikroorganismen (Bakterien, Pilze), die ein breites methodisches Spektrum von molekularbiologischen (z.B. Profs. Reinhold-Hurek, Gross‐Hardt), organisch-chemisch-analytischen (z.B. Profs. Spiteller, Kelm), anorganisch-chemisch‐analytischen (z.B. Profs. Gesing, Beckmann) sowie chemisch-synthetischen Methoden (z.B. Profs. Staubitz, Nachtsheim) erfordern.

Die ?kologie am FB2 ist als Kooperationspartner an MarBAS (Marine Biodiversit?t – Analyse über zeitliche und r?umliche Skalen) eingebunden.

Gemeinsam mit der Biologie-Fachdidaktik (Prof. Elster) betreuen die marinen Arbeitsgruppen meeresbiologische studentische Feldpraktika auf Helgoland.

Meeresbiologische Arbeitsgruppen sind in die von Prof. Filser (?kologie) initiierte Graduiertenschule RACOON-Redox‐active copper oxide nanoparticles in changing environments eingebunden, an der ebenfalls neben chemischen und biochemischen Arbeitsgruppen des FB2 auch solche aus den Materialwissenschaften und der Physik beteiligt sind.  

Internationale Masterstudieng?nge

Der FB2 spielt für die Lehre im Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften eine Vorreiterrolle mit insgesamt vier spezifischen, auf unterschiedliche Aspekte der Meeresbiologie ausgerichteten, internationalen Masterstudieng?ngen, die gemeinsam  mit den assoziierten Meeresforschungsinstituten AWI, MPI und ZMT angeboten und anteilig extern finanziert werden durch DAAD, EU oder Max Planck-Gesellschaft.

Dazu z?hlen die Masterstudieng?nge Marine Biology (mit AWI, ZMT, MPI), International Studies in Aquatic Tropical Ecology (ISATEC mit ZMT, AWI), Marine Microbiology (MarMic mit MPI, AWI) und International M.Sc. in Marine Biodiversity and Conservation (EMBC+, Joint Degree mit fünf weiteren europ?ischen Universit?ten, www.embcplus.org).

Insgesamt bietet der FB2 j?hrlich 60 Studienpl?tze für Masterkandidat*innen im meeresbiologischen Bereich. Die sehr hohe Zahl von Bewerbungen für diese Studienpl?tze belegt die au?erordentliche Attraktivit?t des FB2 als Ausbildungsstandort für Meeresbiologie im internationalen Kontext. Regelm??ig betr?gt der Anteil internationaler Studierender 30 bis >60%. Sowohl in der Breite, als auch in den Spezialisierungsm?glichkeiten ist dieses Studienangebot weltweit einzigartig und tr?gt erheblich zum internationalen Renommee der Universit?t Bremen im Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften bei.

Vorreiter in der Internationalisierung

Die Meeresbiologie am FB2 ist Vorreiter der Internationalisierung des Studienangebots an der Universit?t Bremen. Der seit 1999 angebotene internationale Studiengang ISATEC war einer der ersten beiden Masterstudieng?nge deutschlandweit, sogar noch vor Beginn des eigentlichen Bologna-Prozesses.

Best Practise Beispiel

EMBC war der erste an der Universit?t Bremen eingerichtete internationale Studiengang, der durch das renommierte Erasmus Mundus-Programm der EU anerkannt und gef?rdert wurde, und ist nach wie vor ein Best Practice‐Beispiel auf nationalem Niveau für die Umsetzung von internationalen Studieng?ngen mit Joint Degree. So werden die Erfahrungen mit EMBC sowohl vom DAAD, als auch von den Akkreditierungsagenturen bei der Weiterentwicklung von Internationalisierungsstrategien berücksichtigt. 2013 wurde EMBC vom EU-gef?rderten JOQAR-?Projekt als einer der ersten beiden Masterstudieng?nge europaweit für eine internationale Akkreditierung ausgew?hlt. Neben EMBC+ umfasst der M.Sc. Studiengang Marine Biology 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育ere weitere internationale Studienprogramme, die es Studierenden erm?glichen, einen Teil ihres Studiums an ausl?ndischen Partneruniversit?ten zu verbringen. Dazu bestehen Kooperations- und Austauschabkommen u.a. mit der Ocean University of China (OUC) in Qingdao und mit der Staatlichen Universit?t St. Petersburg in Russland im Rahmen des POMOR-?Studienprogramms in angewandter Polar-?und Meeresforschung.

Doktorandenausbildung und Graduiertenprogramme

Entsprechend breit und diversifiziert aufgestellt ist die meereswissenschaftliche Lehre und Forschung am FB2 auch auf dem Niveau der Doktorandenausbildung mit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育eren strukturierten Graduiertenprogrammen.

Dazu geh?rt die Beteiligung an GLOMAR und Intercoast am MARUM, POLMAR am AWI, SUTAS am ZMT und MarMic am MPI.

?hnlich wie mit EMBC/+ auf dem Master‐Niveau sind die Meeresbiologen am FB2 auch bei der Doktorandenausbildung Vorreiter in der Internationalisierung mit dem von der EU gef?rderten Erasmus Mundus Joint Doctoral Programme in Marine Ecosystem Health and Conservation (MARES,www.mares‐eu.org), das sich seit 2010/2011 zu einem internationalen Netzwerk für die meeresbiologische Doktorandenausbildung und Forschung mit derzeit 25 Partnerinstitutionen in 15 L?ndern entwickelt hat, darunter 11 Universit?ten, 5 Forschungseinrichtungen und 9 Unternehmen, Beh?rden und Naturschutzorganisationen.

Der FB2 spielt eine zentrale Rolle in der Graduiertenausbildung und wissenschaftlichen Nachwuchsf?rderung. Unter allen Fachbereichen an der Universit?t Bremen werden die meisten Promotionen (125 in den letzten beiden Jahren) am FB2 abgeschlossen. Der weitaus gr??te Teil geht dabei auf den meereswissenschaftlichen Bereich zurück (Meereswissenschaften 49%, andere Biologie 23%, Chemie 28% im Zeitraum 2012 bis Sept.2015, n=193).

Das umfangreiche Studienangebot im Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften auf Master‐und Promotions-Niveau an den Universit?ten Bremen und Oldenburg und die strategische Partnerschaft zu den assoziierten Meeresforschungsinstitutionen wird seit September 2015 zentral auf der Internetseite des Nordwestverbunds Meeresforschung pr?sentiert.

Meeresbiologie im Bachelor Biologie

Neben der Beteiligung an grundst?ndigen Lehrveranstaltungen des Bachelor‐Studiengangs Biologie tragen die meeresbiologischen Arbeitsgruppen am FB2 die Profilschiene Meeresbiologie im dritten Studienjahr des Bachelor-Studiengangs Biologie.

Die Profilschiene eignet sich optimal zur Vorbereitung auf eine weiterführende wissenschaftliche Karriere im Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften.

Das Bremer Modell einer ausgepr?gten Orientierung und Profilierung auf einen der Wissenschaftsschwerpunkte bereits im letzten Jahr der Bachelor-Ausbildung ist national wie international einzigartig. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist für Studieninteressenten überaus attraktiv. Gerade die M?glichkeit, sich bereits w?hrend des Bachelor-Studiums intensiv mit meeresbiologischen Fragestellungen zu besch?ftigen, ist für viele Studienanf?nger ein starker Anreiz für ihre Entscheidung zugunsten der Universit?t Bremen.