Predatory Publishing

Predatory Publishing

Bücherstapel

Open-Access-Publizieren hat sich in den letzten 10 Jahren nahezu zum Standard entwickelt und erm?glicht den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen für Forscher:innen, politische Entscheidungstr?ger:innen und die Gesellschaft allgemein. Dieser zun?chst positive Schritt hat in der Umsetzung auch zu unerwarteten negativen Entwicklungen geführt, wie beispielsweise der rasante Anstieg von sogenannten ?predatory publishers“.

Raubzeitschriften und ihre Herausgeber:innen sind ?Einrichtungen, die Eigeninteressen auf Kosten der Wissenschaft in den Vordergrund stellen und sich durch falsche oder irreführende Informationen, Abweichung von bew?hrten Redaktions- und Ver?ffentlichungspraktiken, mangelnde Transparenz und/oder aggressive sowie wahllose Werbepraktiken auszeichnen".[1]

 


[1]              The international consensus definition taken from Grudniewicz et al. (2019). “Predatory journals: no definition, no defence”. Nature 576, 210-212. https://doi.org/10.1038/d41586-019-03759-y

Identifizierung seri?ser Open-Access-Zeitschriften

Derzeit gibt es kein zentralisiertes globales oder europ?isches Authentifizierungssystem von akademischen Verlagen und Zeitschriften, welches sicherstellt, dass die grundlegenden Anforderungen an Professionalit?t und finanzieller Transparenz erfüllt sind. Es gibt allerdings einige spezifische Empfehlungen und Tools, die Publizierende dabei unterstützen sollen, die Qualit?t von Verlagsdienstleistungen zu überprüfen:

  • Die Datenbank Directory of Open Access Journals (DOAJ) bietet einen guten Ausgangspunkt, um Open-Access-Zeitschriften zu finden, die seri?sen Praktiken folgen.
  • Die Think-Check-Submit-Initiative stellt Instrumente zur Verfügung, die Forscher:innen helfen, vertrauenswürdige Zeitschriften zu finden.
  • Der Journal Comparison Service von cOAlition S bietet eine Plattform, die die Preistransparenz für Publizierende, Bibliotheken und F?rderorganisationen verbessert.
  • Die Staats und Universit?tsbibliothek (SuUB) ber?t alle Wissenschafler:innen der Universit?t Bremen im Open Access Publikationsprozess und kann Unterstützung bei der Recherche nach seri?sen Verlagen geben.

Wenn Ihnen Verlage oder Konferenzen verd?chtig vorkommen, unterstützt Sie das Open-Access-Team der SuUB gerne bei weiteren Nachforschungen unter:

publizierenprotect me ?!suub.uni-bremenprotect me ?!.de.

Predatory Conferences

Konferenz Sprecher mit Publikum

Mit dem Aufkommen betrügerischen Verhaltens in der Verlagsbranche haben viele unseri?se Verleger ihre Gesch?ftsmodelle erweitert, um zus?tzliche Gewinne aus r?uberischen Konferenzen zu erzielen. Auf den ersten Blick m?gen solche Konferenzen als seri?se und wissenschaftlich fundierte 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 erscheinen, bieten aber keinen wissenschaftlichen Mehrwert. Diese Konferenzen werden von Unternehmen organisiert, deren einziges Ziel es ist, mit den Konferenzgebühren Geld zu verdienen.

Folgende Liste kann m?glicherweise erste Hinweise auf eine unseri?se Konferenz geben:

  • Weder Sie noch Ihre Kolleg:innen oder Vorgesetzte haben bisher etwas von dieser Konferenz geh?rt.
  • Es wird mit einem sehr schnellen Annahmeverfahren der Konferenzbeitr?ge oder Abstracts geworben.
  • Es gibt keine klaren Aussagen zum Peer-Review-Verfahren oder zur Ver?ffentlichung der Konferenzbeitr?ge.
  • Ver?ffentlichungen aus vorangegangenen Jahrg?ngen der Konferenz sind in keiner g?ngigen wissenschaftlichen Quelle zu finden.
  • Der Titel der Konferenz ist extrem weit gefasst.
  • Die Programmdetails der Konferenz sind unstrukturiert dargestellt, unter Umst?nden lückenhaft.
  • Sie werden per E-Mail zur Konferenz eingeladen, eventuell sogar als Keynote-Speaker.
  • Sie, beziehungsweise niemand aus Ihrem Umfeld hat die Konferenz jemals besucht.
  • Die Konferenzseite im Internet ist unprofessionell, es fehlen wichtige Angaben.
  • Erhobene Gebühren weichen sehr stark vom Durchschnitt ab, oft sind sie nur versteckt zu finden.
  • Es wird prominent mit einer sch?nen Konferenzumgebung geworben (bis hin zu Urlaubsorten oder Tagungen auf Kreuzfahrtschiffen).
  • Es wird mit prominenten Personen aus der Wissenschaft geworben.
  • Die Konferenz wird von einer Vielzahl an überdurchschnittlich namhaften Sponsoren unterstützt, oft ohne Bezug zum Konferenzthema.
  • Eine Online-Suche nach ?predatory conference <Konferenzname>“ oder ?predatory conference <Veranstalter>“ ergibt Treffer und Erfahrungsberichte.

Weitere Empfehlungen und Tools, die Publizierende dabei unterstützen sollen, die Seriosit?t von wissenschaftlichen Konferenzen zu prüfen:

  • Die Think-Check-Attend-Initiative stellt Instrumente zur Verfügung, die Forscher:innen helfen, seri?se Konferenzen zu finden.
  • Die Staats und Universit?tsbibliothek (SuUB) ber?t alle Wissenschafler:innen der Universit?t Bremen im Open Access Publikationsprozess und kann Unterstützung bei der Recherche nach seri?sen Konferenzen geben.