Lehr-Lern-R?ume gestalten

Die bedachte Gestaltung von Lernr?umen lohnt sich, denn damit k?nnen 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 flexibel geplant und Lernprozesse der Studierenden unterstützt werden.

 

Lernr?ume in der Hochschule

Selbststudium

 

Lernr?ume sollen eine ganzheitliche und flexible Unterstützung der Lernaktivit?t von Studierenden erm?glichen und dabei stets auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Studierenden eingehen. Die Qualit?t eines Lernraumes bestimmt die Lern- und Arbeitssituation der Studierenden. Im besten Fall werden in einen Lernraum alle Ma?nahmen, Ressourcen, Services und die Infrastruktur einer Hochschule einbezogen. Die folgende Unterscheidung zwischen physischen Lernr?umen, virtuellen Lernr?umen und hybriden Lernr?umen soll Ihnen zun?chst als eine grobe Orientierung für die verschiedenen Arten von Lernr?umen dienen.

Ist von physischen Lernr?umen die Rede, meint man in erster Linie die architektonischen Gegebenheiten einer Hochschule. Physische Lernr?ume sind visuell, akustisch und haptisch erlebbar. Studierende k?nnen physische Lernr?ume durch ihre Sinne erfahren, sich durch diese bewegen und in ihnen handeln. Unterscheidungs- und Qualifikationsmerkmale physischer Lernr?ume sind:

  • der Raumtyp (z.B.Seminarraum, Vorlesungsraum, Labor, Bibliothek),
  • die Ausstattung und Infrastruktur (z.B. technische Ausstattung, M?blierung),
  • Qualit?t und Atmosph?re (z.B. Lichtverh?ltnisse, Akustik) und
  • die Verfügbarkeit (z.B. Einbettung in den Campus, N?he zu anderen R?umen)

Die verschiedenen Lehr- und Lernmethoden stellen unterschiedliche Anforderungen an die physische Ausgestaltung eines Raumes. So l?sst sich z.B. eine Gruppenarbeit besser durchführen, wenn die Tische als Gruppentische zusammengeschoben werden. Tische in Hufeisenform aufgestellt bieten den Vorteil, dass sich bei Gruppendiskussion alle Studierenden direkt ansehen k?nnen.

Wenn Lehre im physischen Lernraum stattfindet, wird hier im Folgenden von Lehre On-Campus gesprochen. Mehr dazu in den Praxistipps.

Exkurs:

Um Ihren Studierenden bedürfnisorientierte Lernr?ume zu bieten, hat die Universit?t Bremen das Projekt Lernraum initiiert. Studierende k?nnen sich hier jederzeit au?erhalb von Vorlesungen und Seminaren m?blierte R?ume für gr??ere oder kleinere Gruppenarbeiten mieten, die ihnen beim Lernen und Forschen als Unterstützung dienen sollen. Auf diese Art und Weise kann selbstgesteuertes Lernen On-Campus in einem physisch zur Verfügung gestellten Raum stattfinden.

Link Lernraum: /zmml/kompetenzbereiche/lern-und-arbeitsraeume-fuer-studierende 

Virtuelle Lernr?ume k?nnen von Studierenden nur mit einem digitalen Endger?t (Computer, Smartphone, Tablet) betreten werden. In diesen virtuellen Lernr?umen k?nnen beliebig viele Personen auf unterschiedliche Art und Weise ihren Lernfortschritt steuern, miteinander kommunizieren und kooperieren. Lernende k?nnen ihr eigenes Lerntempo w?hlen und sind dabei orts- und meist zeitunabh?ngig. Virtuelle Lernr?ume k?nnen über z.B. Lernplattformen wie Stud.IP und die Nutzung des Internets realisiert werden. Man spricht hierbei auch von E-Learning.

Wenn Lehre im virtuellen Lernraum stattfindet, wird hier im Folgenden von Lehre Off-Campus gesprochen. Mehr dazu in den Praxistipps.

Wie die Bezeichnung hybrid schon verr?t, handelt es sich hierbei um eine Mischform. In hybriden Lernr?umen vermischen sich Pr?senz- und ?online“-Angebote des Lernens. Ziel soll es dabei sein, Pr?senzveranstaltungen durch virtuelle Elemente zu bereichern oder durch diese zu ersetzen. Auf diese Weise k?nnen Module beispielsweise raum-zeitlich flexibler gestaltet werden. Hybride Lernr?ume pr?sentieren sich in ganz unterschiedlichen Modellen: Zum Beispiel k?nnen in regelm??ig stattfindenden Pr?senzveranstaltung Lerninhalte, die sich Studierenden im Vorfeld durch digital zur Verfügung gestelltes Material (z.B.Videos) angeeignet haben, vertieft werden (Blended Learning). Als ein Beispiel kann hier der Inverted Classroom/ Flipped Classroom gennannt werden. Hierbei finden On-Campus (Pr?senzveranstaltungen) und Off-Campus-Elemente (im virtuellen Lernraum) im Wechsel statt. Wie viel virtueller Anteil in einem hybriden Lernraum zu finden ist, ist individuell und h?ngt davon ab, wie dieser von Lehrenden gestaltet wird.

Damit im virtuellen Lernr?umen Lehr- und Lernprozesse überhaupt funktionieren k?nnen, ist eine technische Infrastruktur in Form von Lernplattformen notwendig. In diesem geschützten virtuellen Raum k?nnen Lernprozesse organisiert, geplant, durchgeführt, geprüft und evaluiert werden. Unter dem Begriff Lernplattformen k?nnen Learning Management System (LMS), Content Management System (CMS) und Learning Content Management System (LCMS) zusammengefasst werden. Bevor es zu einer ganzheitlichen Nutzung von Lernplattformen kommen kann, sollten sich sowohl Lernende als auch Lehrende eing?ngig mit dem Aufbau und der Funktionsweise vertraut machen. Die Universit?t Bremen arbeitet z.B. mit der Lernplattform Stud.IP, welche eine Vielzahl von Tools bereith?lt.

Praxistipps

Lernr?ume gestalten

Jeder Lernraum (physisch, virtuell, hybrid) kann verschiedene Elemente enthalten, mit denen Module bzw. 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 gestaltet werden k?nnen. Wie die einzelnen Elemente wiederum ausgestaltet sind, bleibt Ihnen überlassen.

Unter ?Lernraum-Elemente“ werden im Folgenden Methoden und Formate verstanden, die das Gerüst einer Veranstaltung bilden. Sie definieren, in welcher Form Inhalte vermittelt werden. Alle Elemente k?nnen in ihrer Zusammensetzung variieren und im Prinzip sowohl in Pr?senzveranstaltungen, als auch virtuell eingesetzt werden.

Ein Haus wird unter die Lupe genommen.

Lernraum-Elemente

Egal ob Sie ein neues Modul entwickeln oder ein bestehendes weiterentwickeln m?chten, die Tabelle mit den Lernraum-Elementen gibt eine ?bersicht über bestehende Element und kann dazu genutzt werden, Ihren Lernraum zu erweitern oder anders zu gestalten. Insbesondere, wenn das Modul flexibler gestaltet werden soll, kann es hilfreich sein zu visualisieren, welche Elemente bereits vorhanden sind und welche sinnvoll erg?nzt werden k?nnen.

In dieser Tabelle finden Sie die Lernraum-Elemente mit einigen Beispielen nach Arten der Interaktion zwischen Hochschullehrenden und Studierenden sortiert. Mit diesen k?nnen Sie sowohl einen virtuellen Lernraum (Off-Campus), als auch eine Pr?senzveranstaltung (On-Campus) gestalten. Die Liste der Elemente ist nicht ersch?pfend und kann von Ihnen erg?nzt werden.

Eine etwas abge?nderte, leere Tabellen-Vorlage steht Ihnen als Download zu Ihrer pers?nlichen Gestaltung zur Verfügung. ?berlegen Sie zun?chst, wie Ihr Lernraum aktuell aussieht und welche Elemente samt Methoden und Formaten Sie bei Ihrer bisherigen Gestaltung bereits berücksichtigen. Tragen Sie diese in das jeweilige Feld der Spalten ?On-Campus AKTUELL“ oder ?Off-Campus AKTUELL“ ein. So wird die Off- und On-Campus-Verteilung Ihrer bisherigen Gestaltung deutlich. Im zweiten Schritt k?nnen Sie überlegen, welche Elemente beibehalten und welche Elemente ggf. neu hinzukommen oder abge?ndert werden sollen. Diese werden dann in die Spalten ?On-Campus GEPLANT“ und ?Off-Campus GEPLANT“ eingetragen.

In einer dritten Tabelle sehen Sie an einem Beispiel des Moduls "Mensch-Technik-Interaktion" wie Lehr-Lernraum-Elemente nach Arten der Interaktion zwischen Hochschullehrenden und Studierenden im Off-Campus und On-Campus sotiert sein k?nnen.

Beispiel für die Anwendung von Lehrraum-Elementen in der Praxis

Ermittlung des aktuellen Stands:

Das Modul ?Mensch-Technik-Interaktion“ (Dr. Robert Porzel und Prof.  Dr. Rainer Malaka, Fachbereich 03 - Informatik, Universit?t Bremen) setzt sich aus einer Vorlesung und einer ?bung zusammen. Zun?chst überlegen die Dozierenden, wie die bereits vorhandenen Elemente verteilt sind.

Hier finden Sie 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 zu der Lehrveranstaltung

On-Campus AKTUELL:

Off-Campus AKTUELL:

Vorlesung: w?chentlich als Pr?senzveranstaltung

Online-Videos der Vorlesung

?bung: w?chentlich als Pr?senzveranstaltung

 

mündliche Prüfungsleistung: Pr?sentation mit anschlie?endem Fachgespr?choder eine mündliche Prüfung

schriftliche Prüfungsleistung: Hausarbeit

Anschlie?end k?nnen ?nderungen geplant werden:

Aufgrund der entstandenen Off- und On-Verteilung haben die Lehrenden beschlossen, alle bisherigen Elemente  beizubehalten und das Modul durch das Element ?bungsaufgaben zu erg?nzen, welches im virtuellen Lernraum stattfinden soll. Au?erdem soll das Format ?Inverted Classroom an zwei der vierzehn Vorlesungsterminen erprobt werden.

 

On-Campus GEPLANT:

Off-Campus GEPLANT:

Vorlesung: Bisheriges wird beibehalten

Die übungsrelevanten Teile der Vorlesung werden als videobasierte Einheiten aufgearbeitet und als zus?tzliches Begleitmaterial für Onlineaufgaben bereitgestellt.
Die Videosequenzen werden an zwei Vorlesungen für das Format ?Inverted Classroom genutzt.

?bung: Bisheriges wird beibehalten

Die einzelnen Teilübungen werden für Onlineaufgaben in der Lernplattform Stud.IP aufgearbeitet. Die Studierenden k?nnen das angeleitete Selbststudium für sich nutzen und müssen nicht 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 zwingend an der Pr?senzveranstaltung ??bung“ teilnehmen.

Die Prüfungsform wird beibehalten

Wissenswertes zum virtuellen Lehr-Lern-Raum

Rechtsfragen zur Digitalisierung

Bei der Gestaltung eines virtuellen Lernraums im Allgemeinen und der Nutzung von virtuellen Lehr-Lern-Materiellen im Besonderen ist es wichtig, einige Regeln in Bezug auf Copyright und Urheberrecht zu beachten. Folgende Links informieren Sie über grundlegende Rechtsfragen zur Digitalisierung in der Lehre und k?nnen Ihnen bei individuellen Fragen weiterhelfen.

Fragen rund um das Urheberrecht für die Hochschule kl?rt die ?Entscheidungshilfe Urheberrecht“.

Bei Rechtsfragen zum Einsatz von digitalen Medien in der Lehre hilft auch das ZMML.

Bei dringenden Fragen kann die Rechtsstelle der Universit?t Bremen kontaktiert werden.

Stud.IP an der Universit?t Bremen

An der Universit?t Bremen stellt die Lernplattform Stud.IP. die technische Infrastruktur dar.

Durch sie k?nnen Lehr- und Lernprozesse im virtuellen Raum von Lehrenden und Lernenden organisiert, geplant, durchgeführt, geprüft und evaluiert werden.

Das Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) bietet Online-Hilfe und individuelle Schulungen an.

澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 zu Stud.IP finden Sie auch unter Infrastruktur an der Hochschule einbeziehen.

Quellen, Downloads und Autorinnen

Quellen

Apostolopoulos, N., Hoffmann, H., Mansmann, V. & Schwill, A. (2009). E-Learning 2009: Lernen im digitalen Zeitalter. Münster: Waxmann.

Arnold, P., Kilian, L., Thillosen, A. & Zimmer, G. M. (Hrsg.). (2015). Handbuch E-Learning: Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Bielefeld: wbv.

Bauer, C. (2013). Die Hochschule zum Lernraum entwickeln: Empfehlungen der DINI-Arbeitsgruppe ?Lernr?ume“. Kassel: Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V.

Couné, B., Müller, E. & Becker, G. (2015). Teilnehmerorientierung und Interdisziplinarit?t in der  universit?ren Weiterbildung am Beispiel des Projekts ?Palliative Care Basics?. In Besters-Dilger, J. & Neuhaus, G. (Hrsg.). Modulare wissenschaftliche Weiterbildung für heterogene Zielgruppen entwickeln?: Formate – Methoden – Herausforderungen. Freiburg im Breisgau: Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG.

Hamburger eLearning-Magazin (Hrsg.). (2015). ?Was ist gutes eLearning?“ -  E-Learning an Hochschulen, (14), 68.

Rummler, K. (Hrsg.). (2014). Lernr?ume gestalten - Bildungskontexte vielf?ltig denken. Münster: Waxmann.

?kerlak, T., Kaufmann, H. & Bachmann, G. (2014). Lernumgebungen an der Hochschule: Auf dem Weg zum Campus von morgen. Münster: Waxmann.

Wittwer, W., Diettrich, A. & Walber, M. (2015). Lernr?ume: Gestaltung von Lernumgebung für Weiterbildung. Wiesbaden: Springer.

Aktualisiert von: Maren Pra?