Mittelalter

Die Epoche ?Mittelalter“

Der traditionellen Definition nach erstreckt sich ?das Mittelalter“ zwischen 500 und 1500 n. Chr. und bezieht sich vor allem auf europ?ische Gesellschaften. Dieser lange Zeitraum gilt heute als eine von dynamischen Entwicklungen gepr?gte Periode, die uns von unterschiedlichen Perspektiven her gleicherma?en nahe wie fern erscheinen kann. Damals entstand Vieles, was unsere Gesellschaft und Umwelt nach wie vor bestimmt. St?dte und Institutionen (Kirchen, Universit?ten, Schulen) wurden gegründet, soziale Gruppen und Verb?nde wie etwa Handwerkerzünfte und Kaufmannsgilden konstituierten sich, Menschen wurden mobil und l?sten sich von ihrer r?umlichen und sozialen Herkunft, neue Technologien und Wissensbest?nde verbreiteten sich, die europ?ischen Monarchien entstanden, und die territoriale Struktur des Alten Reiches ergab das Fundament für den deutschen F?deralismus.

Die Kenntnis der Epoche macht viele jüngere Entwicklungen leichter verst?ndlich, wenngleich fast nirgends lineare Prozesse anzunehmen sind. Zugleich erscheinen uns viele ?mittelalterliche“ Denkweisen, Verhaltensregeln, Ordnungen und Rahmenbedingungen der allt?glichen Existenz fremd und ungewohnt. Die Auseinandersetzung mit vormodernen Gesellschaften zeigt, dass trotz aller Vertrautheit nicht das vermeintlich Eigene oder dessen sogenannte Wurzeln gesucht, sondern das Fremde erkannt werden muss. Wer ?das Mittelalter“ erforscht, übt somit den Umgang mit fremden Kulturen und Mentalit?ten.

Aktualisiert von: M.Fritzsche