Hellriegel, Lisa
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Bereich Neuere und Neueste Geschichte
Kontakt
E-Mail: lisa.hellriegelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0049 (0)421 218 – 67234
Büro: GW2, B 2250
Postfach: GW2, Ebene 2B, bei Turm D, Fach Nr. 27
Postanschrift
Universit?t Bremen
Lisa Hellriegel
Fachbereich 08 – Sozialwissenschaften
Postfach 33 04 40
28334 Bremen
Akademische Laufbahn
September– Dezember 2024: Doktoratsstipendiatin am Deutschen Historischen Institut London
Seit August 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universit?t Bremen im Projekt ?Hinter der Norm: Praktiken der Sexualit?t zwischen S?kularisierung und Verwissenschaftlichung, 1848–1930“
Februar 2022 – Juli 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg im Projekt ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland - Teilprojekt A ?Evangelische Spezifika - Kirche und Gesellschaft“
Mitorganisation der Vortragsreihe "Let's talk about sex! Zeitgeschichte und Sexualit?ten" an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg im Sommersemester 2023
2017 – 2021: Studentische Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, der Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe, dem Medizinhistorischen Museum Hamburg und dem Universit?tsklinikum Eppendorf
2018 – 2021: Masterstudium der Geschichte an der Universit?t Hamburg
2015 – 2018: Bachelorstudium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Universit?t Hamburg und Trinity College Dublin (Irland)
Schwerpunkte
Sexualit?tsgeschichte, Geschichte der sexualisierten Gewalt, Erinnerungskulturen, Oral History, Zeitgeschichte der Bundesrepublik
Publikationen
Aufs?tze:
mit Veronika Settele: Sophie "Sonny" von Engelbrechten. Bürgerliche Wohlt?tigkeit und koloniales Engagement, in: Norman Aselmeyer u. Virginie Kamche (Hg.), "Stadt der Kolonien". Wie Bremen den deutschen Kolonialismus pr?gte, Freiburg 2024, S. 96–100.
?Wider die Gewalt-Verh?ltnisse“. Sexualisierte Gewalt als Leerstelle der Ausbildung bundesdeutscher evangelischer Pfarrer*innen und die Intervention feministischer Theolog*innen (1980er und 1990er Jahre), in: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Hrsg.), Zeitgeschichte in Hamburg 2023, Jahrbuch der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg 2023, Hamburg 2024, S. 119-142.
Die Thematisierung von Macht, Sexualit?t und sexualisierter Gewalt in der Ausbildung evangelischer Pfarrer:innen in den westdeutschen Landeskirchen (1960 bis 1993) – ein zeitgeschichtlicher Problemaufriss, in: Forschungsverbund ForuM (Hrsg.): Abschlussbericht. Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland, o.O. 2024, S. 300-312.
(mit Lucy Debus und Jonas Jakubowski): Zwischen Forschung, Vermittlung und politischem Engagement – die Initiative Dessauer Ufer, in: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Hrsg.), Zeitgeschichte in Hamburg 2021. Nachrichten aus der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) 2021, Hamburg 2022, S. 123-138.
(mit Svea Gruber): ?berlebende erz?hlen – Das Frauen-Au?enlager Dessauer Ufer in lebensgeschichtlichen Interviews, in: KZ Gedenkst?tte Neuengamme / Studentische Forschungsgruppe Dessauer Ufer (Hrsg.), Lagerhaus G am Dessauer Ufer. Ein ehemaliges Au?enlager des KZ Neuengamme auf dem Kleinen Grasbrook, Hamburg 2022, S. 48-53.
(mit Yvonne Robel): ?Es ging immer eher darum, Unsch?rfe zu erzeugen.“ Ein Gespr?ch mit Isabel Raabe und André Raatzsch über das RomArchive, in: WerkstattGeschichte (2022), H. 85, S. 77-86.
(mit Lucy Debus, Jonas Jakubowski und Louis W?rner): Lagerhaus G – Gedenken ohne Gedenkst?tte? Geschichtsvermittlung auf dem Kleinen Grasbrook in Hamburg, in: Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext 6 (2020), H. 1/2, S. 76-81.
Herausgeberschaft:
(mit Jonas Jakubowski und Susanne Wald, Projektgruppe Italienische Milit?rinternierte in Hamburg 1943–45): Zwangsarbeit bei den Hamburger Wasserwerken 1943–1945. Aus dem Tagebuch des italienischen Milit?rinternierten Marino Ruga (1920–2013), Hamburg 2023.
Vortr?ge:
Writing an Urban History of Sexual Violence. Rape Trials in German and English Cities, 1920s–1960s, Deutsches Historisches Institut London, 15.10.2024.
Between Consent and Violence. What Court Files Tell Us About Sexual Practices in German Cities, c. 1920s-30s, Workshop ?Beyond Norms and Categories. Towards a History of Sexual Practices, 1850-1960", Universit?t Bremen, 20./21.02.2024.
Eine Leerstelle? Sprechen über Macht, Sexualit?t und sexualisierte Gewalt in der evangelischen Pfarrausbildung der westdeutschen Landeskirchen (1960er bis 1990er Jahre), Forschungswerkstatt ?Protestantismus und Sexualit?t(en) – Konzepte, Institutionen und Personen seit 1945“, Katholische Akademie Schwerte, 18.11.2023.
Ungarische Deportierte im norddeutschen Raum. Das Au?enlager Dessauer Ufer und die weiblichen KZ-H?ftlinge, mit Lucy Debus, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, 08.06.2023.
Formen nationalsozialistischer Zwangsarbeit 1943-45. Eine Einführung, mit Susanne Wald (Projektgruppe Italienische Milit?rinternierte in Hamburg 1943-45), Hochwasserbassin Hamburg, 25.08.2022.
Geschlechterbilder im Gespr?ch – Eine Sekund?ranalyse von Oral History-Interviews mit KZ-?berlebenden, Netzwerktreffen Oral History, 06.05.2022.
Tagungsberichte:
Citizen Science in der Stadtgeschichte, in: Stadtgeschichten. Ein Blog der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (08.12.2022), au?erdem erschienen in: Moderne Stadtgeschichte (2023), H. 1, S. 152-157.
Achtes Netzwerktreffen-Oral History 2020, in: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Hrsg.), Zeitgeschichte in Hamburg 2020. Nachrichten aus der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) 2020, Hamburg 2021, S. 159-166.
Rezensionen:
Tammer, Teresa: ?Warme Brüder“ im Kalten Krieg. Die DDR-Schwulenbewegung und das geteilte Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren (Quellen und Darstellung zur Zeitgeschichte, Bd. 138), De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2023, in: Arbeit - Bewegung - Geschichte, im Erscheinen.
Habbo Knoch und Oliver von Wrochem (Hg.), Entdeckendes Lernen. Orte der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Festschrift für Detlef Garbe, Berlin 2023, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 109 (2023), S. 209–211.
Martin Kempe, Die portugiesischen Hamburger. Eine besondere Geschichte von Arbeit und Leben, Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel und der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen (Hg.) Hamburg (Geschichtswerkstatt Eimsbüttel) 2020, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 108 (2022),S. 214-216.
Dissertationsprojekt
Sexualisierte Gewalt in der Stadt. Wandel und Kontinuit?t der Rechtspraxis zu sexualisierter Gewalt an Erwachsenen in deutschen Gro?st?dten, 1900–1935
Lisa Hellriegel untersucht in ihrem Dissertationsprojekt, welche zeitgen?ssischen Ideen von Strafe, Recht, Gerechtigkeit und Sexualit?t die Rechtspraxis zu sexualisierter Gewalt zwischen 1900 bis 1935 pr?gten. Sie fragt danach, wann sich reformerische Ideen durchsetzten und wann sie scheiterten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Stadt als historischem Raum: Welche Vorstellungen vom Leben in der Gro?stadt wurden in der Rechtspraxis wirksam – beispielsweise die der Stadt als ?Sündenpfuhl“? Welchen Einfluss hatte das Wachstum von Gro?st?dten auf die Entstehung sexualisierter Gewalt, durch beengte Wohnverh?ltnisse oder Orte des Vergnügens? Und welche spezifisch urbanen ?ffentlichkeiten erm?glichten polizeiliches Anzeigen und juristisches Verfolgen von sexualisierter Gewalt? Im Zentrum der Untersuchung stehen die freien St?dte Hamburg und Bremen sowie die preu?ischen Gro?st?dte Berlin und Altona. Der zeitliche Zuschnitt nimmt mit Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus drei politische Systeme in den Blick und tr?gt damit der Feststellung Rechnung, dass soziale Praktiken nur eingeschr?nkt politischen Z?suren folgen.
Die Studie basiert auf Gerichtsakten von Strafprozessen zu Tatbest?nden sexualisierter Gewalt. Zus?tzlich herangezogene Patientenakten erlauben, die zunehmend eugenischen Prinzipien im Umgang mit ?Sittlichkeitsverbrechern“ aufzuzeigen. Egodokumente wie Tagebücher, Presserzeugnisse und ver?ffentlichte Autobiographien erg?nzen den Quellenkorpus. Besonderes Augenmerk liegt auf der Ebene der sozialen Praxis. Die Arbeit liegt mit diesem Zuschnitt am Knotenpunkt von Sexualit?ts-, Rechts-, und vergleichender Stadtgeschichte.
Lehre
Grundlagen historischen Arbeitens | Seminar
Das Seminar begleitet die Vorlesung zur Einführung in das Studium der Geschichte und führt in das praktische wissenschaftliche Arbeiten ein. Folgende Themen finden dabei Berücksichtigung:
- Lesen und selbstst?ndiges Verfassen wissenschaftlicher Texte
- Methoden der Literatur- und Quellenrecherche
- Erstellung von Exzerpten
- Einführung in das Arbeiten mit historischen Quellen
- Entwicklung einer Fragestellung für die erste wissenschaftliche Hausarbeit
Das Seminar dient auf diese Weise der Vertiefung und Einübung der Inhalte der Vorlesung und leistet eine weitergehende Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universit?t Bremen.
Diktatur und Verfolgung erz?hlen. (Auto-)biografische Quellen zum Nationalsozialismus (mit Sophia Gr?schel)
Der italienische Ausschwitz-?berlebende Primo Levi schrieb, dass die Berichte der ?berlebenden ?das reichhaltigste Material für eine Rekonstruktion der Wahrheit über die Konzentrationslager“ seien und dennoch ?[j]enseits allen Mitleids und aller Emp?rung, die sie hervorrufen, […] kritisch gelesen werden“ müssten. Genau diese quellenkritische Perspektive steht im Mittelpunkt unseres Seminars, in dem wir den Fokus auf die Besonderheiten von Tagebüchern, (Auto-)Biografien und Oral History-Interviews als Quellen zum Nationalsozialismus legen. Wie lassen sich anhand dieser Selbstzeugnisse und Lebensgeschichten Diktatur und Verfolgung geschichtswissenschaftlich erz?hlen? Wir üben uns sowohl in Bezug auf Berichte Verfolgter, als auch jene von Angeh?rigen der ?Volksgemeinschaft“ und T?ter und T?terinnen in Quellenkritik und -interpretation. Da das eigene Quellenstudium im Vordergrund steht, geh?ren auch Exkursionen in die KZ-Gedenkst?tte Neuengamme und das Bremer Staatsarchiv zum Seminarprogramm. Au?erdem werden wir im Rahmen zweier Vortr?ge mit Personen ins Gespr?ch kommen, die in Archiven und an Gedenkst?tten mit biografischen Quellen arbeiten.
Sprechstunde
Nach Vereinbarung per E-Mail.