Forschung

Zur Frage, wie im Gesundheitswesen und darüber hinaus nachhaltige Innovation gef?rdert werden kann, führt die Abteilung unterschiedliche Forschungsprojekte durch.

Ein Schwerpunkt darin ist die vergleichende Erhebung von Nachhaltigkeitsindikatoren für gesundheitliche Technologien und Institutionen: nur auf Grundlage tragf?higer Daten kann das Management z. B. erkennen, wo in einer Organisation das gr??te Verbesserungspotenzial liegt, oder ob eine neue, scheinbar ?grünere“ Technologie, diesem Anspruch tats?chlich gerecht wird. Hierzu analysieren wir z. B. die Treibhausgasemissionen gesundheitlicher Leistungen und Arbeiten an einem Benchmarking, in dem Einrichtungen wir Krankenh?user ohne viel Aufwand die Klimafreundlichkeit ihrer Organisation mit anderen H?usern vergleichen kann. Dieses Forschungsprojekt wird vom Land Bremen im Rahmen des Forschungsverbundes ?Gesunde Stadt Bremen“ gef?rdert.

Die Methoden gesundheits?konomischer Evaluation bieten einen wissenschaftlich anerkannten Standard zur Bewertung gesundheitlicher Innovationen. Bislang beziehen sie jedoch prim?r gesundheitlichen Nutzen und Kosten für Gesundheitssystem und ggf. Individuen und Ausfall von Arbeitsleistung mit ein. Unklar ist, wie ?kologische Nachhaltigkeit ( z. B. Treibhausgasemissionen) valide in die Bewertung einbezogen werden kann. Zu diesem Themenfeld forscht die Abteilung theoretisch und empirisch – etwa, wie in die ?konomische Bewertung neuer digitaler Pr?ventionsangebote deren Klimaauswirkung einbezogen werden kann. Dieses Forschungsprojekt wird durch Mittel des Leibnitz Science Campus Digital Public Health gef?rdert.

Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie (Kurt Lewin): jeder Probleml?sung liegt eine Theorie zugrunde, worin eigentlich genau das Problem besteht, und durch welche Wirkungen es gel?st wird. Die Anwendung unpassender Theorien kann leicht zu Handlungen führen, die Probleme eher verschlimmern als lindern – in der Medizin etwa, wenn ein Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen verschrieben wird, obwohl ein:e Patient:in an einer Virusinfektion leidet. ?hnliches wird auch der Wirtschaftswissenschaft oft vorgeworfen - etwa, wenn sie Probleme, die durch typisch menschliche Verzerrungen im Fühlen und Denken entstehen, mit Konzepten für vollkommen rationale Entscheidungen l?sen will. Ein dritter Forschungsschwerpunkt besteht darin, die Anwendbarkeit ?konomischer Theorien auf die vielen Facetten von Nachhaltigkeitsproblemen wissenschaftstheoretisch und ethisch zu untersuchen. Dabei wird John Rawls‘ Idee des Weiten ?berlegungsgleichgewichts aufgegriffen. Ziel ist, neue Konzepte für Forschung und Lehre zu entwickeln, die die Vielfalt ?konomischer Theorien besser zur F?rderung nachhaltiger Innovationen nutzbar machen.

Die Abteilung für Management im Gesundheitswesen widmet sich diesen Forschungsfeldern in interdisziplin?rer Kooperation mit Kolleg:innen in IPP, SOCIUM, BIPS, des Wissenschaftsschwerpunkts 6 der Universit?t Bremen und darüber hinaus. Sie tr?gt damit bei zu den gemeinsamen Aktivit?ten der Universit?t auf dem Weg zur Klima-Universit?t.