Studienjahr 2004/5: Kooperation dem Chor der Universit?t Danzig

Orchester und Chor beim Konzert

Kooperation mit dem Chor der Universit?t Gdańsk/Danzig

 

Karol Szymanowski: Stabat Mater

in sechs S?tzen für Sopran, Alt, Bariton, gemischten Chor und Orchester nach Worten der lateinischen mittelalterlichen Sequenz in der polnischen ?bersetzung von Czeslaw Jankowski (op. 53), komponiert 1925/26

 

Anton Bruckner: Te Deum

in fünf S?tzen für Sopran, Alt, Tenor, Ba?, gemischten Chor und Orchester, komponiert 1884

 

Die Universit?ten wie die St?dte Bremen und Danzig kooperieren seit vielen Jahren. Doch solche Partnerschaften wollen immer wieder neu mit Leben erfüllt werden. Die Bewerbung Bremens um den Titel ?Stadt der Wissenschaft 2005“ sowie das ?Deutsch-Polnische Jahr 2005/6“ waren ein willkommener Anlass, auch musikalisch aktiv zu werden und ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. Ein Programm war schnell gefunden: das ?Stabat Mater“ von Karol Szymanowski als au?erhalb Polens zu Unrecht viel zu wenig bekannter H?hepunkt der polnischen Musik und das ?Te Deum“ von Anton Bruckner als festlicher Repr?sentant der ?sterreichisch-deutschen Tradition. Der Chor der Universit?t Danzig und der Projektchor sowie das Orchester der Universit?t haben die Werke getrennt zu Hause einstudiert und sich dann im Mai für sechs Tage in Bremen zu einem grossen 180k?pfigen Ensemble vereint, zuerst für Proben, dann für zwei Konzerte. Zwei Wochen sp?ter ist die gesamte Bremer Universit?tsmusik nach Danzig gefahren. Dort wurde das Konzert im Rahmen des ?Tages der Hanse“ und des ?III. Baltischen Wissenschaftsfestivals“ wiederholt. Die Bremer Universit?tsmusik hat den Danziger Chor in Privatunterkünften beherbergt; dabei entstanden weit über das Musikalische hinausgehende Kontakte und Freundschaften.

Für die letzten gemeinsamen Proben und die Konzerte wurde das Dirigat geteilt: Den Szymanowski leitete von nun an der polnische Dirigent, den Bruckner die deutsche Dirigentin – eine interessante und bereichernde Erfahrung für beide Ensembles.

Obwohl das mittelalterliche ?Stabat Mater“-Gedicht ursprünglich auf Latein war, hat Szymanowski 1926 dessen ?bersetzung ins Polnische vertont. Sie gefiel ihm, dem weitgereisten und hochgebildeten Weltmann, dessen Herz aber immer für Polen schlug, wegen der gr??eren Anschaulichkeit und Volksn?he. Zweifellos kam auch musikalisch der Reichtum der polnischen Sprache an weichen Konsonanten und vielf?ltigen Zischlauten dem an R. Strauss und Debussy geschulten Klangfarbenkünstler Szymanowski entgegen. Der Chor der Universit?t Bremen hat sich mit der polnischen Aussprache ein kleines Stück polnischen Lebensgefühls angeeignet.

Thema im "Stabat mater" ist die Trauer der Mutter Maria um ihren toten Sohn. Szymanowski findet für diesen unendlich schmerzvollen Moment, diese pl?tzlich sehr private Situation eine unmittelbar berührende, gleichzeitig hochkomplexe und sehr klangfarbenreiche Tonsprache. Das Werk beeindruckt in den leisen S?tzen durch seine Zartheit und archaische Sch?nheit, in den lauten durch gro?e motorische Kraft.

Einen v?llig anderen Charakter hat das "Te Deum": strahlend und grandios, komponiert für kirchliche Festtage und ?ffentliche Festakte aller Art. Bruckner selbst hielt sein "Te Deum" übrigens für sein bestes Werk, für besser noch als seine neun berühmten Symphonien. Abgesehen von seiner au?erordentlichen Qualit?t als Komposition macht die Aufführung des "Te deum" schlicht Spa?, weil buchst?blich aus Leibeskr?ften gesungen und gespielt wird.

Seminare, Einführungsvortrag, Programmheft und Rundfunksendung

Das gesamte Projekt wurde begleitet von drei Seminaren, in denen als Brückenschlag von der Theorie zur Praxis das ausführliche Programmheft zum Konzert produziert, der Einführungsvortrag gestaltet und die Rundfunksendung von Hans-Peter Rai? vorbereitet wurde:

  • Prof. Dr. Zdzislaw Krasnodebski (Fachbereich 8/Integrierte Europa-Studien): Seminar ?Polens Bild von Europa“
    Prof. Dr. Zdislaw Krasnodebski hat au?erdem am 2. November 2004 um 20 Uhr im G?stehaus der Universit?t/Teerhof im Rahmen der Reihe ?Eine Uni für alle“ einen ?ffentlichen Vortrag gehalten mit dem Thema: ?Europas Bild in der polnischen Perspektive“.
     
  • Dr. Rüdiger Ritter (Fachbereich 8/Integrierte Europa-Studien): Seminar ?Musik und Nation“
     
  • Dr. Susanne Gl?? (Fachbereich 9/Studiengang Musik): Seminar ?Von der musikalischen Analyse bis zum Programmheft, zum Radiofeature und zum Einführungsvortrag. Pr?sentation musikwissenschaftlicher Forschungsergebnisse für die musikinteressierte ?ffentlichkeit – am Beispiel des polnisch-deutschen Konzertprogramms mit Werken von Szymanowski und Bruckner“

澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 im Vorfeld der Konzerte:

  • Sendung Nordwestradio/Hans-Peter Rai? zum Thema des Konzerts am Donnerstag, 5. Mai  2005, 20.05 –22 Uhr mit O-T?nen der Studierenden
  • ?ffentlicher Einführungsvortrag der Seminare zum Konzert am Sonnabend, 7. Mai 2005, 20 Uhr, G?stehaus der Universit?t/Teerhof, Eintritt frei

H?rbeispiele aus dem Konzert im Bremer Dom am 9. Mai 2005

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Anfang des 4. Satzes aus dem Stabat Mater von Karol Szymanowski. Live-Aufnahme vom 5. Mai 2005 aus dem Bremer Dom mit Orchester & Chor der Universit?t Bremen (Einstudierung Susanne Gl??) und dem Chor der Universit?t Danzig (Akademicki Chór Uniwersytetu Gdańskiego) unter der Leitung von Marcin Tomczak.
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Anfang des 3. Satzes aus dem Te Deum von Anton Bruckner. Live-Aufnahme vom 5. Mai 2005 aus dem Bremer Dom mit dem Chor der Universit?t Danzig (Akademicki Chór Uniwersytetu Gdańskiego, Einstudierung Marcin Tomczak) und Orchester & Chor der Universit?t Bremen unter der Leitung von Susanne Gl??.

Ausführende und Konzerte

Ausführende

Agnieszka Kupisz/Sopran, Maria Kowollik/Alt, Clemens L?schmann/Tenor, Jinwon Yang/Bariton und Bass
Akademicki Chór Uniwersytetu Gdańskiego (Chor der Universit?t Danzig)/Ltg. Marcin Tomczak
gemeinsam mit Orchester + Projektchor der Universit?t Bremen/Ltg. Susanne Gl??

Konzerte

Rotenburg, Stadtkirche, 8. 5. 2005, 17 Uhr
Bremen, St.-Petri-Dom, 9. 5. 2005, 20 Uhr
Gdańsk/Danzig, St.-Johannes-Kirche, 21. 5. 2005, 20 Uhr