(AKAD30) Sagen, M?rchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg

?In einem Dorfe wohnten ein paar arme Leute in einem kleinen H?uschen, die hatten eine einzige Tochter. Das M?dchen besorgte ihnen den Hausstand, sie wusch, fegte, kochte und schaffte alles, was zu tun war; das G?rtchen vor dem Hause war immer wohl bestellt, im Hause aber war alles so blank und reinlich, da? es eine Lust anzusehen war. Es gab auch kein M?dchen in der ganzen Gegend, die geschickter im N?hen und Sticken gewesen w?re, und damit verdiente sie ihren armen Eltern das Brot; denn seine Arbeit wird immer gut bezahlt. Weil das M?dchen aber sch?ner war, als sieben andere zusammen, so nannten die Leute sie Siebensch?n.“

So beginnt eines der M?rchen aus dem Buch ?Sagen, M?rchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg“ von Karl Viktor Müllenhoff, der am 8. September 1818 in Marne/Dithmarschen als Sohn eines Kaufmannes geboren wurde.
1854 wurde er Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde an der Universit?t Kiel und 1858 Professor für deutsche Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universit?t (seit 1947 Humboldt-Universit?t zu Berlin).
Mittels einer Kurzbiographie schauen wir auf die wichtigsten Stationen im Leben Karl Müllenhoffs und haben ein besonderes Augenmerk auf den historischen Hintergrund dieser Zeit.
Gemeinsam werden wir die von ihm gesammelten hoch-und plattdeutschen M?rchen, Sagen und Lieder lesen und uns, angeleitet durch gezielte Fragestellungen, gemeinsam darüber austauschen.
Hier ein Auszug aus der plattdeutschen Erz?hlung ?Dree to Bett“:
?Da weer mal innen D?rp en ole rike Fru, de harr vel Geld un Guut, un se weer dabi in Beroop, dat se allens wu? un dat er nicks verhalen bliwen kunn. So klook weer se. Nu weren da awers dree junge Lüd int D?rp, de wullen dat nich v?r vull gl?ben. Do maken se dat unner sik af, dat se den neegsten Abend bi er luren wullen, un wullen sik dat mal mit er vers?ken. De ole Fru de harr sik nu angewennt, s'abends, wenn se bi't Spinnen dat eerste Maal hohjaan (g?hnte), so s? se: ?Dat weer Een to Bett?; un hohjaan se denn tom tweten Maal, so s? se: ?Dat weren Twee to Bett?; dat drütte Maal awer sett se dat Spinnrad bi de Siet un s?: ?Dat weren Dree, nu kaam ik?, un güng to Bett.“

Wir werden aus den überlieferten Texten viel über, z.B. Meerweiber, Hexen und Edelm?nner erfahren.
?Ein Schiff ward auf der See vom Sturm überfallen und geriet in die ?u?erste Gefahr. Da tauchte ein Wassermann am Ruder hervor und, den Fischschwanz im Wasser behaltend, begehrte er den Kapit?n zu sprechen. Der Kapit?n, ein unerschrockener Mann, fragte, was er denn solle. Da beklagte sich der Wassermann, da? seine Frau sich in Kindesn?ten bef?nde, und weil sie aller weiblichen Hilfe entbehre, einen gro?en L?rm in ihrer Wohnung erhoben h?tte. Er bat, da? die Frau des Kapit?ns, die sich an Bord befand, herunterk?me und bei der Geburt Beistand leiste...“

Des Weiteren wollen wir uns auf die Art der Darstellung der Personen verschiedener Ortschaften und Regionen konzentrieren und überlegen, welche Schlussfolgerung der Lesende letztlich daraus ziehen kann.

Zudem vergleichen wir die von K. Müllenhoff gesammelten M?rchenversionen mit den Versionen der Gebrüder Grimm und untersuchen diese auf Unterschiede.

Gemeinsam arbeiten wir typische M?rchenmerkmale und-symbole heraus und setzen uns damit auseinander, welche Zielsetzungen und Aussagen die Texte zur damaligen Zeit verfolgten.

Die Texte werden zu jedem Termin den Teilnehmenden per Mail zugeschickt.


 

Sagen, M?rken un Leder ut Sleswig-Holsteen un Loonborg

?In einem Dorfe wohnten ein paar arme Leute in einem kleinen H?uschen, die hatten eine einzige Tochter. Das M?dchen besorgte ihnen den Hausstand, sie wusch, fegte, kochte und schaffte alles, was zu tun war; das G?rtchen vor dem Hause war immer wohl bestellt, im Hause aber war alles so blank und reinlich, da? es eine Lust anzusehen war. Es gab auch kein M?dchen in der ganzen Gegend, die geschickter im N?hen und Sticken gewesen w?re, und damit verdiente sie ihren armen Eltern das Brot; denn seine Arbeit wird immer gut bezahlt. Weil das M?dchen aber sch?ner war, als sieben andere zusammen, so nannten die Leute sie Siebensch?n.“
So fangt een vun de M?rken ut dat Book ?Sagen, M?rchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg“ vun Karl Viktor Müllenhoff an, de an‘n 8. September 1818 in Marn/Dithmarschen as S?hn vun en Koopmann op de Welt kamen is.

1854 worr he Perfesser f?r düütsche Litratuur un ?llerdomskunn an de Universit?t Kiel un 1858 Perfesser f?r düütsche Philologie an de Friedrich-Wilhelms-Universit?t (siet 1947 Humboldt-Universit?t to Berlin).

Mit H?lp vun en kotten Levensloop kiekt wi op de wichtigsten Statschonen in dat Leven vun Karl Müllenhoff un hebbt en besünneres Oog op den histoorschen Achtergrund vun düsse Tiet.
Wi warrt tosamen de vun em sammelten M?rken, Sagen un Leder lesen un uns, stüert d?rch utrichte Fraagen, tosamen dor?ver uttuschen.

Hier en Uttog ut de plattdüütsche Vertellen ?Dree to Bett“:
?Da weer mal innen D?rp en ole rike Fru, de harr vel Geld un Guut, un se weer dabi in Beroop, dat se allens wu? un dat er nicks verhalen bliwen kunn. So klook weer se. Nu weren da awers dree junge Lüd int D?rp, de wullen dat nich v?r vull gl?ben. Do maken se dat unner sik af, dat se den neegsten Abend bi er luren wullen, un wullen sik dat mal mit er vers?ken. De ole Fru de harr sik nu angewennt, s'abends, wenn se bi't Spinnen dat eerste Maal hohjaan (g?hnte), so s? se: ?Dat weer Een to Bett?; un hohjaan se denn tom tweten Maal, so s? se: ?Dat weren Twee to Bett?; dat drütte Maal awer sett se dat Spinnrad bi de Siet un s?: ?Dat weren Dree, nu kaam ik?, un güng to Bett.“

Wi warrt ut de ?verleverten Texten veel ?ver, to’n Bispeel Meerwiever, Hexen un Eddelmannslüüd to weten kregen.
?Ein Schiff ward auf der See vom Sturm überfallen und geriet in die ?u?erste Gefahr. Da tauchte ein Wassermann am Ruder hervor und, den Fischschwanz im Wasser behaltend, begehrte er den Kapit?n zu sprechen. Der Kapit?n, ein unerschrockener Mann, fragte, was er denn solle. Da beklagte sich der Wassermann, da? seine Frau sich in Kindesn?ten bef?nde, und weil sie aller weiblichen Hilfe entbehre, einen gro?en L?rm in ihrer Wohnung erhoben h?tte. Er bat, da? die Frau des Kapit?ns, die sich an Bord befand, herunterk?me und bei der Geburt Beistand leiste…“

Wieder wüllt wi uns op de Oort vun de Beschrieven vun de Personen ut de verschedenen ??rd un Rebeden konzentreren un ?verleggen, to wat f?r en Sluss de Leser dord?rch opletzt kümmt.

Todeem vergliekt wi de vun K. Müllenhoff sammelten M?rkenversionen mit de Versionen vun de Br?der Grimm un ünners??kt düsse op ?nnerscheden.

Wi arbeid tosamen typische M?rkenmerkmalen un-symbolen rut un sett uns dormit uteneen, wat f?r Afsichten un Utsagen de Texten to de domalige Tiet verfolgen.

De Texten warrt to jedeen Termin de Deelnehmers per Mail toschickt.

 

 

Die Veranstaltung findet bilingual statt.

Die Dozentin spricht Plattdeutsch und Hochdeutsch.

Die ?bersetzungen der plattdeutschen Geschichten werden per Power Point auf Hochdeutsch eingeblendet.
 


Dozentin:          Clivia Appeldorn

Zeit:                  mittwochs,  09:30 s.t. - 11:00 Uhr   (ab 16.10.2024)???????

Veranstaltungsart:    Online-Veranstaltung

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