(AKAD42) R?misches Nordafrika

Nachdem die R?mer 146 v. Chr. Karthago plattgemacht und die Provinz Africa vetus gegündet hatten, schienen sie Blut geleckt zu haben. Zwar blieb das benachbarte Numidien zun?chst als verbündeter Staat unter der Herrschaft numidischer Fürsten erhalten. Aber nach der Schlacht bei Thapsus, die Julius Caesar 46. v. Chr. siegreich beendete und unter Augustus (27 v. Chr. – 14 n.Chr.) wurde die wiederaufgebaute Stadt Karthago unter Einverleibung Numidiens zur Provinz Africa nova.  Und von Marokko im Westen bis zu den Grenzen der Kyrenaika im Osten entstanden nun kleine und gro?e St?dte, w?hrend die alten in kaiserlichem Stil aufgehübscht wurden. In ihnen lebten neben den r?mischen Besatzern eine Bev?lkerung mit ph?nizischem oder punischem Einschlag. Offizielle Inschriften wurden in Lateinisch und Punisch abgefasst.

All das muss man aber nicht nur in Geschichtsbüchern nachlesen, sondern r?mische Ruinen, die man an der Küste Nordafrikas heute noch zahlreich findet, belegen die Geschichte. Seien es ein paar korinthische S?ulen, die an r?mische Tempel in Hermopolis Magna in ?gypten erinnern, oder eine ganze Reihe dorischer S?ulen, die vom r?mischen Forum in Kyrene übrig blieben, bzw. korinthischer S?ulen, die die ?stliche Kirche in Apollonia in Libyen lebendig werden l?sst.

Einen Eindruck von der Gr??e solcher St?dte vermittelt der Wald von S?ulen, das gro?e Theater, der Markt und die Hadriansb?der und die Ruine des Amphitheaters der libyschen Hafenstadt von Lepcis Magna. Wie es im Amphitheater damals zuging verklart dem Touristen ein Mosaik in Zliten. Beeindruckend sind ferner die Ruinen der Stadt Sabratha. Und das riesige Amphitheater in El Dschem haut einen um, wenn man die heutigen mickrigen H?user umzu sieht.

Die Triumphb?gen in Tripolis, Libyen, Sbeitla,Tunesien, Timgad, Dschemila, Algerien und in Volubilis, Marokko zeugen von der r?mischen Herkunft der St?dte. Und natürlich dürfen die r?mischen Tempel nicht fehlen, deren Ruinen man in Sabratha, in Sbeitla, in Dugga, wie in Dschemila findet. Und die moslemischen Araber verbauten nach ihrer Eroberung Nordafrikas eine Menge r?mischer und byzantinischer S?ulen und Spolien in der Gro?en Moschee von Kairouan. Sie ist eine der heiligsten St?dten des Islam. Denn vier Pilgerfahrten nach Kairouan ersetzen die Wallfahrt nach Mekka. Hinzu kommen die Mosaiken aus r?mischen Villen und frühen r?misch-katholische Kirchen, die man weniger an Ort und Stelle, wohl aber in den kleinen Museen am Ort der ehemals r?mischen St?dte bewundern kann. Ganz auf Mosaiken aus jener Zeit ist das Bardo-Museum in Tunis spezialisiert. Anhand der Mosaiken erf?hrt man viel über Leben, Arbeit und Vergnügen der damaligen Bewohner der nordafrikanischen Küste.

Interessanterweise haben einige der r?misch-katholischen Bistümer Nordafrikas bis heute ein Nachleben. Denn r?misch-katholische Weihbisch?fe, auch deutsche, wurden und werden auf den Namen der vor Jahrhunderten nach der arabischen Eroberung Nordafrikas eingegangenen Bistümer zu Titularbisch?fe dieser Bistümer geweiht. Früher nannte man sie ?episcopiin partibus infidelium“ – Bisch?fe im Gebiet der Ungl?ubigen.“ Der Zusatz wurde 1882 von Papst Leo X. gestrichen, weil in jenen L?ndern inzwischen wieder eine Minderheit von Katholiken lebte.  W?re der Titel so noch in Gebrauch gewesen, h?tte ihn sp?testens das II. Vatikanische Konzil gestrichen, denn es hielt die Moslems nicht (澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育) für Ungl?ubige.
 


Dozent:         Wilhelm Tacke

Termin:         Donnerstag, 17.10.2024

Zeit:               14:00 s.t. - 15:30 Uhr

Veranstaltungsart:  hybrid, in Pr?senz (Akademie, Raum B 0660) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:       Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Pr?senz

Entgelt als einzelne Buchung: 25,- Euro (wenn Sie diese Veranstaltung als einzige im gesamten Wintersemester 2024/25 belegen)

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