Das zweisemestrige Modul begleitet und unterstützt MATS-Studierenden beim Ankommen in ersten Studienjahr, schafft Raum für Austausch und Reflektion eigener Lern- und Karrierewege, bietet Orientierung und Ressourcen für den Weg durchs Studium und die eigene Profilbildung im Hinblick auf die weitere Karriereplanung danach.
Im Seminar lernen wir uns in einem geschützen Raum kennen, identifizieren St?rken und Methoden, planen selbstgesteckte Entwicklungen und individuelle Profilbildungsprojekte, unternehmen Berufserkundungen und Exkursionen, überlegen und gestalten aber auch gemeinsam Aktivit?ten und Inhalte des Seminarprogramms, die zur Zielsetzung des Moduls beitragen. Des Weiteren erfolgt im Rahmen des Seminars die Organisation des Mentoring-Programms zwischen Lehrenden und Studierenden im MATS.

Leistungsanforderungen:
Gesamtmodul: 9CPs (unbenotet)
Begleitseminar (v.a. im ersten Semester, 1-2 Blockeinheiten im 2 Semester
? Aktive Teilnahme (inkl. kleinere Aufgaben z.B. Durchführung von Expertengespr?chen, Schreib- und Reflektionsübungen, Organisation von Exkursionen und Gastbesuchen von Alumnis etc. )
? Entwicklung und Konzeption eines Profilbildungsprojekt: ?Welche Lernziele, Profilbildungsschwerpunkte und oder Kompetenzen m?chte ich im Laufe des MATS-Studium selbst weiter verfolgen?“ (Vorstellung im Seminar, Verfassen eines schriftlichen Exposés (4-6 Seiten) mit detaillierte Beschreibung des Vorhabens, inkl. Arbeits- und Zeitplan, Peer Feedback)
? Durchführung des Projekts, Dokumentation der wichtigsten Schritte und (selbstkritische) Evaluation des durchgeführten Projekts in Form eines Lern/Studienportfolios. (Details folgen, Abgabe Ende SoSe 26, je nach Projekt auch sp?ter m?glich)

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

MA-UM-HET:
Interkulturelle Bildung

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!

MA-UM-HET:
Interkulturelle Bildung

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!

ACHTUNG: Dieses Seminar beginnt in der 3. Semesterwoche!

Das Seminar behandelt die jüngere brasilianische Religionsgeschichte im Sinne einer diskursiven Aushandlung von Kontinuit?ten und Nonkonformismen der indigenen wie immigrierten Religionen. Damit stehen zum einen indigene religi?se Formationen im Fokus, die im Kontakt mit europ?ischen und afrikanischen Einflüssen religi?se Bewegungen wie Umbanda und Candomblé hervorgebracht haben. Zum anderen werden die vielf?ltigen Formen des Christentums in Brasilien behandelt und dabei analysiert, wie aus der einst widerst?ndigen protestantischen Kirche eine Massenbewegung werden konnte. Schlie?lich erfolgt ein Ausblick auf weitere religi?se Gruppen wie Buddhismus, Hinduismus und Islam, die im Wesentlichen durch eingewanderte Minderheiten getragen werden.
Methodisch wird mit der Diskursanalyse gearbeitet, welche auch die Form der schriftlichen Leistung vorgibt, wenn in diesem Seminar die Prüfungsleistung für das Modul 5 erfolgen soll. Die Hausarbeit ist in einem der beiden zum Modul geh?rigen Seminare zu erstellen. Dabei steht eine Quellenarbeit vor dem Hintergrund des Seminarthemas im Fokus. Die diskursanalytische Betrachtung der neueren Religionsgeschichte Brasiliens er?ffnet im Effekt einen erweiterten Blick auf poststrukturalistische und postmoderne Perspektiven der transkulturellen Historiographie.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

MA-UM-HET:
Interkulturelle Bildung

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!

MA-UM-HET:
Interkulturelle Bildung

Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung h?ufig aufh?rt: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band ?Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von P?nar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer ?Ann?herung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, ?ein Stück Geschichte weiterzuerz?hlen“ (S. 11). Dieses Weitererz?hlens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische K?mpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenw?rtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden k?nnen.

Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zug?ngen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalit?t dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse.
Ziel ist es, (post)migrantische feministische K?mpfe in ihrer situierten Allt?glichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen K?mpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:k?mpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen K?mpfe bleiben unsichtbar?

Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr
Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die ?Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Sch?dlingsbek?mpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakul?re Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als ?blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal ?u?erst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als ?eingeführte“ oder sogar als ?invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale ?kosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielf?ltig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgew?hlten Beispiele folgen. Mobilit?t und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ?kologischen, ?konomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die n?chste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026).
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus)

Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden w?re. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubil?umsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Ver?ffentlichungen niederschl?gt. Diese und frühere Würdigungen dr?ngen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine ?vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angen?hert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verst?ndnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanst??e? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie ?u?ert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts?
Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ?hnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verst?ndnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus gepr?gt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stie?. Im zweiten Schritt n?hern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Ph?nomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarit?t herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (pers?nlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt ma?geblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im au?erakademischen Bereich der politischen Bildung.
Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ans?tze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualit?t, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung.
Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt.
Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexit?t Fanons Werk erkennen und dessen Aktualit?t erschlie?en.

Leistungsanforderungen: Referat und w?chentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung).

Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026

Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM
Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030
So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900
Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin
Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030


Historische Narrative stützen ma?geblich die Identit?t einer Gesellschaft und pr?gen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die ?ffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umk?mpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen w?hrend des Kolonialismus, ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育t um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es w?chst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren.
Doch was bedeutet das genau und wie h?ngen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren?
Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) ?ffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gespr?chen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie m?glich ann?hern.

Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Bl?cken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden.

Inhalt
Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Ph?nomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenss?tzen und Aktivit?ten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anh?nger*innen. W?hrend Gurus zun?chst ausschlie?lich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalit?ten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ?konomischen Vermarktungsdynamiken folgt?
Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gew?hlten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Ph?nomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualit?t/Religiosit?t und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie ?verorten“ sich die Anh?nger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abh?ngigkeiten und Ver?nderung?

Lernziel
Ziel des Seminars ist die Bef?higung (a) soziale Ph?nomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen?schaftlicher Fachliteratur.

Methodik
Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP).

In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungew?hnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-M?nnern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschw?rungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autorit?r-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzf?hig. Politische M?nnlichkeiten und patriarchale Maskulinit?ten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verk?rpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autorit?r-faschistischem Spektrum wider.

Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische M?nnlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autorit?rer Verschiebungen und rassistischer Kontinuit?ten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenw?rtige Formen von M?nnlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kr?fte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinit?ten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen R?umen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlust?ngsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschr?nkungen und gegenseitigen Verst?rkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verst?rkten Affekt?konomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen wei?-m?nnliche und rassistische ?berlegenheitsdenken, autorit?re M?nnerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.

Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen M?nnlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplin?re Ans?tze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verst?ndnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von M?nnlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespr?che mit externen G?sten vorgesehen.

Literatur:
Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662
Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859.
Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von M?nnlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS
Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge.
Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage.
Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation.
Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag.
Theweleit, Klaus. M?nnerphantasien. Matthes & Seitz Verlag.
Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press.

Was ist religi?s/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religi?s-extremistische und religi?s-rechte Str?mungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realit?t/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religi?se Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schlie?lich m?chte ich auch Wege zur Verhinderung von religi?sem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Pr?ventionsprojekte zur Verhinderung von religi?s-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten.

Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplin?ren studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe m?chte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun k?nnen.
In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autorit?re Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verh?ltnisse.
Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer l?ngerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverst?ndlich ist eine einmalige Teilnahme v?llig in Ordnung.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen m?chte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelm??ige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zus?tzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine ?bersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).

This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists.
Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation.
The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine.
The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together).

Veranstaltungszeit von 10-13h!