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Kreative Technologien für die Lehrerbildung

Universit?t Bremen beteiligt sich an Projekt zum Einsatz von ?FabLabs“ im Studium

Nr. 178 / 18. September 2017 JS

Kreative Technologien wie 3D-Drucker oder Fr?smaschinen k?nnen helfen, den Schulunterricht interessanter zu gestalten und den Lernstoff praxisnaher zu vermitteln. Um angehende Lehrerinnen und Lehrer mit diesen neuen M?glichkeiten vertraut zu machen, beteiligt sich die Universit?t Bremen an einem hochschul- und studiengangübergreifenden Projekt zum Einsatz von Laboren zur digitalen Fabrikation (?FabLabs“) im Studium. Das Projekt ?FAB101“ verfolgt das Ziel, entsprechende Lehrkonzepte und Bildungsmodule zu entwickeln. Erg?nzend werden die strukturellen Rahmenbedingungen untersucht, beispielsweise die ?bertragbarkeit der Ergebnisse zwischen den beteiligten Institutionen oder die organisations- und sicherheitstechnische Einbettung von FabLabs in die Hochschulen.

Neben der Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung (dimeb) am Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universit?t Bremen unter Leitung von Professor Heidi Schelhowe beteiligen sich die Universit?t Siegen (Verbundkoordination), die RWTH Aachen und die Folkwang Universit?t Duisburg/Essen am kürzlich gestarteten Forschungsprojekt ?Digitale Fabrikationsinfrastrukturen in der interdisziplin?ren Hochschulbildung - FAB101“. Das Vorhaben, das ein Teil der Digitalisierungsstrategien an den teilnehmenden Hochschulen ist, wird bis Februar 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,2 Millionen Euro gef?rdert.

Zukünftige Lehrkr?fte an die Technologien heranführen

Im Zentrum des Projekts stehen die FabLabs: Fabrikationslabore, in denen vorwiegend mit 3D-Druckern, Lasercuttern, Plottern, CNC-Fr?sen und Mikrocontrollern gelernt, gearbeitet und geforscht wird. Das erste FabLab entstand 2002 in den USA, um einer breiteren Bev?lkerung den Zugang zu modernen Produktionsmaschinen zu erm?glichen. Seither hat sich die Idee weltweit verbreitet. Das Verbundprojekt soll nun Wege zur festen Einbettung der kreativen Technologien in verschiedene Studieng?nge aufzeigen. Jede beteiligte Hochschule fokussiert sich dabei auf einen anderen Bereich: Wirtschaftsinformatik & Interfakultatives Studium (Siegen), Informatik (Aachen), Industrial Design (Folkwang) und lehrerbildende Studieng?nge (Bremen).

Das Bremer Team steht dabei vor besonderen Herausforderungen: ?Die Lehrerbildung ist sehr strikt organisiert“, erkl?rt Dr. Iris Bockermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe dimeb. Daher sei es schwieriger, neue Inhalte in den Lehrplan zu integrieren. Hinzu komme, dass Lehramtsstudierende h?ufig ein distanziertes Verh?ltnis zur Technik h?tten. ?Wir müssen sie erst einmal überzeugen, dass die Einbindung von digitalen Technologien in den Unterricht kein Risiko ist, sondern eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, so Bockermann.

Kombination aus analoger und digitaler Welt

Ein grunds?tzlicher Vorteil der FabLabs bestehe darin, dass sie die Entwicklung von Kreativit?t unterstützen, erg?nzt Antje Moebus, ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin am dimeb. ?Im Unterricht erm?glichen sie es auch, Konzepte besser zu verstehen, indem man selbst etwas herstellt“, erl?utert sie. So erhielten Schülerinnen und Schüler einen ganz anderen Zugang zum Lernstoff. ?Und man sieht, dass es funktioniert“, berichtet sie: Junge Lehrerinnen und Lehrer, die bereits FabLabs eingesetzt haben, h?tten es als gute und wichtige Erg?nzung empfunden. So habe eine Schulklasse im Rahmen des Mathe-Unterrichts beispielsweise den Bremer Marktplatz mit Rathaus, Dom, Bürgerschaft und Roland-Statue vermessen, um ihn anschlie?end im FabLab nachzubauen. Damit sei es m?glich gewesen, mathematische Prinzipien sehr praxisnah zu erfahren – und mit verschiedenen Sinnen, unter anderem haptisch. ?Es ist eine Kombination aus analoger und digitaler Welt“, so Moebus.

Im Verbundprojekt geht es unterdessen auch darum, die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, damit Studierende die passenden FabLab-Angebote an anderen Hochschulen nutzen k?nnen. Dafür müssen nicht nur gemeinsame Strukturen geschaffen werden, sondern die Einrichtungen müssen sich auch weiter ?ffnen, um voneinander zu lernen und die enge Kooperation zu erm?glichen. Wenn dies gelingt, sollen nach dem Projektende fertige Module zur Verfügung stehen, die in der Praxis eingesetzt werden k?nnen.

Axel K?lling

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Universit?t Bremen
Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung
Dr. Iris Bockermann
Tel.: 0421/218-64389
Email: bockermprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de