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Marine ?kologen aus Bremen forschen acht Monate am Roten Meer

Internationales Team unter Leitung der Universit?t Bremen sucht nach Gründen für die Ausbreitung eines tropischen Seegrases

Nr. 197 / 11. Oktober 2017 KG

Ein Seegras mit dem Namen Halophila stipulacea kommt natürlicherweise im Indischen Ozean inklusive des Roten Meeres vor. Von dort breitet es sich aber seit einiger Zeit über den Suez-Kanal ins Mittelmeer aus. Hier wird es inzwischen regelm??ig in Sizilien und sogar an n?rdlichen Standorten im Tyrrhenischen Meer beobachtet. Doch warum ist dieses tropische Seegras so erfolgreich beim Besiedeln des Mittelmeeres und welche ?kologischen Folgen k?nnte das haben?

Bakterien im Fokus

Eine neue Studie, durchgeführt von einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung von Christian Wild, Professor für Marine ?kologie an der Universit?t Bremen, macht deutlich, dass Bakterien die Ausbreitung dieser Seegras-Pflanze entscheidend unterstützen. Das Forschungsprojekt fand im natürlichen und ursprünglichen Lebensraum von Halophila stipulacea im n?rdlichen Roten Meer an der Forschungsstation in Aqaba in Jordanien statt. Dort untersuchte Dr. Ulisse Cardini mit jordanischen und bremischen Kolleginnen und Kollegen den Stoffwechsel des Seegrases im Verlauf aller vier Jahreszeiten. Dr. Cardini ist ehemaliger Doktorand der Arbeitsgruppe Marine ?kologie an der Universit?t Bremen. Inzwischen arbeitet er als Wissenschaftler an der zoologischen Station Anton Dohrn in Neapel.

Messger?te aus Bremen

Für die Studie wurden unterschiedliche Messger?te im Meer und im Labor verwendet, unter anderem ein tragbarer Gas-Chromatograph, den die Forscher aus Bremen nach Jordanien mitbrachten. Weil das Bremer Forschungsteam insgesamt acht Monate in Jordanien war, entstand ein einmalig gro?er Datensatz, der nun ausgewertet wurde. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden heraus, dass Bakterien, die in gro?er Zahl auf dem Seegras leben, dazu beitragen, die Pflanze mit wichtigen N?hrstoffen zu versorgen. Insbesondere elementarer Stickstoff, der für Wachstum und Reproduktion essentiell ist, scheint hier eine entscheidende Rolle zu spielen. Bakterien, nicht aber die Seegr?ser, k?nnen ihn aus dem Wasser fixieren. Perioden mit geringer Verfügbarkeit von stickstoffhaltigen N?hrstoffen wie Nitrat im Wasser, wie zum Beispiel im Sommer im Roten Meer, konnten so gut ausgeglichen werden.

Artikel in renommierter Fachzeitschrift

Ein Vergleich mit anderen Seegr?sern zeigte, dass Halophila stipulacea au?erordentlich gut in der Aufnahme und im Verarbeiten des Stickstoffs sind, der ihnen von den Bakterien geliefert wird. Sie k?nnen so besonders schnell wachsen. Zusammen mit dem Klimawandel k?nnte diese besondere Eigenschaft des untersuchten Seegrases dessen Ausbreitungserfolg erkl?ren. Seegr?ser schaffen generell wichtige ?kosysteme auch für andere Organismen wie Schnecken, Seesterne, Schw?mme, und Moostierchen im Meer. Insofern ist ihr Wachstum und Erhalt wünschenswert. Bei der invasiven Art Halophila stipulacea ist allerdings noch unklar, inwieweit die Pflanze das für das Mittelmeer einzigartige Neptunsgras Posidonia oceanica verdr?ngen k?nnte. Diese Ergebnisse ver?ffentlichten Dr. Ulisse Cardini, Professor Christian Wild und ihr Forschungsteam in Limnology & Oceanography, einer der führenden meereswissenschaftlichen Fachzeitschriften.

Verknüpfung zum frei zug?nglichen Artikel hier: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/lno.10669/full

Achtung Redaktionen: Hier k?nnen Sie Fotomaterial herunterladen: https://seafile.zfn.uni-bremen.de/f/929b987e363d4a8dba10/

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Universit?t Bremen
Fachbereich Biologie / Chemie
Marine ?kologie
Prof. Dr. Christian Wild
Tel. 0421 218 63367
E-Mail: christian.wildprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de