Vertrauensleute und Beteiligung

Gewerkschaftliche Vertrauensleute als F?rderer von Beteiligung und Demokratie im Betrieb

Laufzeit: 01. September 2018 bis 31. August 2021

Projektziel

Zielsetzung des Projektes ist die Erforschung der innovativ-gestaltungsori?entierten und der politisch-demokratischen Dimension ge?werkschaftlicher Vertrauensleutearbeit im Kontext des betriebspolitischen Beziehungsgeflechtes. Das Projekt will anhand ausgew?hlter Beteiligungs?prozesse herausfinden, wie gewerkschaftliche Vertrauens?leute in der Lage sind, Aktivit?ten in diesen beiden Dimensionen zu initiieren und zu gestalten.

1. Kontext

Die Beteiligung von Besch?ftigten bei der Gestaltung ihrer Arbeit er?f?hrt seit Jahren eine Renaissance, da die Bew?ltigung ?konomi?scher, sozialer und technologischer Herausforderungen ein h?heres Niveau an Selbstor?ganisation und Partizipation erfordert. Auch aufgrund der Erosion des demokratischen Grundkonsenses rückt der Ar?beitsplatz als Ort der Mei?nungsbildung  und Beteiligung st?r?ker in den Blick. Der betriebliche Nah?bereich ist das origin?re Feld gewerkschaftlicher Ver?trauensleute. Gewerkschaften entwickeln vielf?ltige Aktivit?ten, um ihre Vertrauens?leutearbeit zu revitalisieren. Vertrauens?leute sind nah dran: Sie verfü?gen über gro?e Sachn?he, kennen die Ar?beitssitu?ation vor Ort und haben eine pers?nliche N?he zu den Kolleg/inn/en.

Die Entwicklung zu einer Betriebspolitik, die auf 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 Partizipation und individuelle Autonomie setzt, erfordert einen neuen Aufgabenzuschnitt für die Vertrauensleute. Neben den Betriebs?r?ten sind Vertrauensleute wichtige Tr?ger von Beteiligungsprozessen. Vertrauensleute bilden  das Fundament  für den notwendigen Unterbau der betrieblichen Mitbestim?mung.

2. Fragestellung

Gegenstand des Projektes sind zwei wenig beforschte Dimensionen der Vertrauensleutearbeit. Erstens die innovativ-gestaltungsorientierteDimen?sion: Mit ihr ?ffnet sich die Mitbestimmung für die fachlichen Qualifikatio?nen der Besch?ftigten und für arbeitsplatznahe Fragen von ?guter Arbeit“. Durch ihre Kompetenz und ihr Verst?ndnis der Arbeitsprozesse liegt es nahe, dass Vertrauensleute sich in die Ge?staltung von Restrukturierungen einbringen und Besch?ftigte bei der Arbeitsgestaltung einbeziehen. Unter?sucht wird, welches Verst?ndnis Vertrauensleute von Beteiligung haben, wie sie sich in Gestal?tungsprozesse einbringen, welche Erfahrungen sie dort machen, welche Hindernisse eine Rolle spielen und welche Kompeten?zen und Ressourcen sie für ihre Handlungsf?higkeit ben?tigen.  

Zweitens die politisch-demokratische Dimension: Zu den Aufgaben von Vertrauensleuten geh?rt es gewerkschaftliche Positionen zu vertreten und einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung zu leisten. Ob und wie sie als politische Akteure auftreten und ob sie einen Beitrag gegen den wachsenden Rechtspopulismus leisten k?nnen, wurde bisher kaum erforscht. 

3. Untersuchungsmethoden

Mittels Dokumentenanalyse, qualitativen Interviews und Gruppendiskussionen wollen wir die Arbeit von Vertrauensleuten in zw?lf Betrieben untersuchen, in denen die gewerkschaftliche Arbeit beteiligungsorientiert und unter Einbeziehung des Vertrauensk?rpers geschieht. Vorgesehen sind je vier Betriebe (zwei Gro?- und zwei KMU-Betriebe) der IG Metall, der IG BCE und Ver.di. Wir wollen Bedingungen für gelingende Beteiligung identifi?zie?ren und ermitteln, was hie?raus für eine zukunftsf?hige Vertrau?ensleutearbeit gelernt werden kann.

Das Projekt Vertrauensleute und Beteiligung wird von der Hans-B?ckler-Stiftung gef?rdert.

Kontakt:  Dr. Olaf Katenkamp