Evaluation

Methode und Ergebnisse der Evaluation

Nachdem in der ersten F?rderphase der Qualit?tsoffensive Lehrerbildung (01/2016– 06/2019) am Standort Bremen den Perspektiven der Studierenden in einer Fragebogenstudie nachgegangen wurde, erfolgte für die zweite F?rderphase (07/2019–12/2023) im September 2020 eine inhaltliche und methodische ?berarbeitung des Evaluationskonzepts. Erkennbare Tendenzen der ersten Phase sollten in episodischen Leitfadeninterviews qualitativ vertieft werden. Dazu wurden zwei Evaluationsstr?nge verfolgt:

  1. Im Laufe des Jahres 2021 und zu Beginn des Jahres 2022 wurden Sichtweisen von Studierenden (n = 20) erhoben, die in Seminaren mit projektspezifischen Ans?tzen und Instrumenten in Kontakt gekommen waren. Die Probandinnen und Probanden wurden zu teilprojektspezifischen und -übergreifenden Themenkomplexen befragt. Auf diesem Weg konnten sowohl Evaluationsergebnisse an die Teilprojekte zurückgemeldet als auch Erkenntnisse hinsichtlich der Ausrichtung des Gesamtprojekts sowie des Leitbilds Reflective Practitioner gewonnen werden.
  1. Im Laufe der Jahre 2021 und 2022 wurden 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育ere (ehemalige) Lehramtsstudierende (n = 10) in ihrem ?bergang vom Studium in das Referendariat begleitet. Dazu wurde jede Person zwei Mal zeitversetzt in einem leitfadengestützten Interview befragt: Am Ende ihres Masterstudiums und 6-12 Monate nach Beginn ihres Referendariats. Hierzu bestand eine Kooperation mit der zweiten Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Bundesland Bremen. Die l?ngsschnittartige Untersuchung erm?glichte Erkenntnisse dazu, wie sich der Blick auf das Lehramtsstudium und die Projektma?nahmen mit der Zeit und auf dem Hintergrund von Praxiserfahrungen im Referendariat ver?nderten. Diese retrospektive Sicht auf das Lehramtsstudium erm?glichte Rückschlüsse zur Nachhaltigkeit und praxisnahen Bewertung der Projektinitiativen.

Die Studierendenbefragung ergab, dass das projektinterne Leitbild des Reflective Practitioner einen hohen Stellenwert im Lehramtsstudium am Standort Bremen einnimmt und dass sich die Studierenden perspektivisch in ihrem sp?teren Berufsalltag als reflektierte Praktiker:innen sehen. Die Befragten identifizierten zahlreiche institutionell gef?rderte Reflexionsanl?sse, die sich auch auf die Ma?nahmen/Konzepte der Teilprojekte zurückführen lie?en. Insbesondere in den praktischen Phasen des Studiums sowie in der Planung und Auswertung von Unterricht wurden die befragten Studierenden angeregt, eine reflexive Haltung einzunehmen. Diese Reflexion von eigenen Praxiserfahrungen erlebten sie als besonders sinnhaft und als sehr gute Vorbereitung auf das Referendariat. Als besonders gewinnbringend nahmen die Studierenden ferner das gemeinsame Reflektieren mit Kommiliton:innen wahr. Dies sei wichtig, um individuelle Denkprozesse zu vertiefen, neue Gedanken zu entwickeln, die eigene Perspektive zu hinterfragen und Reflexionsergebnisse langfristig ?abzuspeichern“. Kritik übten die Proband:innen an der Benotung von Reflexionsaufgaben sowie der h?ufig eingeforderten schriftlichen Bearbeitung dieser Aufgaben. Dozierende sollten aus Sicht der Proband:innen Wert darauflegen, bewusst gemeinsame Reflexionsmomente zu schaffen und den Ertrag von schriftlichen, benoteten Reflexionsauftr?gen kritisch hinterfragen, um authentische Reflexionsprozesse au?erhalb institutioneller Erwartungen zu erm?glichen.