Bedienungsanleitung

Wie Sie den Leitfaden nutzen

Der Leitfaden besteht aus multimedialen Elementen, welche durch Verweise und Hyperlinks miteinander vernetzt sind. Sie k?nnen den Leitfaden entweder fortlaufend lesen oder unter Verwendung der Hyperlinks auch direkt zu den für Sie relevanten Passagen springen.

Der Aufbau des Leitfadens orientiert sich an den Bausteinen und erforderlichen Elementen der neuen EG-?ko-Audit-Verordnung, auch EMAS II (EMAS = Environmental Management and Audit Scheme) genannt:

1. Umweltprüfung, 
2. Umweltpolitik, 
3. Umweltziele und Umweltprogramm, 
4. Umweltmanagementsystem, 
5. Umweltinformationssystem, 
6. Umweltbetriebsprüfung und 
7. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

Zu jedem dieser Bausteine gibt es folgende Kategorien:

1. So gehen Sie vor

Hier finden Sie grunds?tzliche Hinweise zum Vorgehen in den einzelnen Auditelementen. In kurzer und verst?ndlicher Weise werden die Anforderungen aus der EMAS-Verordnung erl?utert und Schritt für Schritt in eine Reihenfolge gebracht.

2. Stolpersteine

Hier finden Sie Beispiele für typische Schwierigkeiten und Hindernisse bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems. Diese Stolpersteine sind entweder technischer, organisatorischer oder sozialer Art. Besonderes Augenmerk gilt hierbei den sozialen Aspekten in der Organisation (?Human Factor“). Anhand eines Kriterienkataloges werden h?ufig auftretende Probleme er?rtert und Handlungsempfehlungen zu deren Bew?ltigung gegeben (siehe Kasten ?Stolpersteine“).

3. Benchmarks

Hier finden Sie Beispiele aus den an dem Verbundprojekt beteiligten Partnern, die Ihnen als Benchmarks (Ma?st?be oder Orientierungspunkte) für die Umsetzung einzelner EMAS-Elemente dienen k?nnen. Jede Organisation muss zwar den ?ko-Audit-Prozess an ihren spezifischen Gegebenheiten ausrichten. Jedoch k?nnen gelungene Beispiele (im Sinne eines ?best practice“) anderer Partner wertvolle Tipps für das eigene Vorgehen geben, welche dann auf die eigene Vorgehensweise übertragen werden k?nnen. Denn die wichtigste Grundidee des Benchmarking lautet ?Was machen andere?“ und darauf aufbauend ?Wie machen andere es besser?“.

4. Checklisten

Hier finden Sie eine Zusammenstellung von zus?tzlichen Informationen, die es für die jeweiligen EMAS-Elemente zu beachten gilt. Diese werden als Checklisten, in Form von übersichtlich angeordneten Merks?tzen oder als Fragenkatalog zusammengefasst.

Partizipation und Motivation – Erfolgsfaktoren

Die Motivation der jeweiligen Zielgruppe (Besch?ftigte, Schüler, Studierende) sich am UMS aktiv zu beteiligen, h?ngt von verschiedenen Faktoren ab, die recht eng miteinander verknüpft sind.

Jeder Faktor bildet ein 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 oder weniger starkes Ausschlusskriterium. Gibt es in einem Bereich gravierende M?ngel, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest Teile der Zielgruppe aus dem Prozess aussteigen oder gar nicht erst einsteigen. Das Managementsystem bleibt dann ein formales Gerüst ohne Eigendynamik.

Dabei ist zu bedenken, dass die Zielgruppe einen Prozess umsetzen soll, der nicht von ihr selbst initiiert ist. Ein hohes Ma? intrinsischer Motivation (eine Motivation, die eine Person aus sich selbst heraus entwickelt) ist also nicht vorauszusetzen.

Die funktionierende Integration der Organisationsangeh?rigen in ein UMS ist eine voraussetzungsvolle Angelegenheit. Um so wichtiger ist, dass das UMS m?glichst weitreichend in die vorhandenen Organisationsstrukturen integriert wird (Stichwort: ?integrierte Managementsysteme“) und nicht in eine Randposition mit geringer Priorit?t ger?t.

Stolpersteine

Anhand typischer Fragen zu einzelnen Abschnitten der Einführung eines UMS werden Empfehlungen für die Praxis gegeben.

1. Transparenz/Information

Ausreichendes Wissen um inhaltliche Zusammenh?nge bei den Zielgruppen ist eine erste Voraussetzung für die gewünschte Beteiligung. Wenn die betroffenen Akteure nicht wissen, um was es bei einem UMS geht, k?nnen Sie weder ?richtig“ noch ?falsch“ handeln.
Bezogen auf den Projektzusammenhang, l?sst sich die Kategorie weiter ausdifferenzieren:

Allgemeine Informationen zum Umweltmanagementsystem
  • Prinzip (um was es geht)
    - Funktion
    - Konzept/Ziele
  • Ablauf/Stufen/Elemente
  • EMAS – Inhalte, Besonderheiten
Informationen zum Projekt
  • Konzept
  • Ziele
  • Verlauf
  • Rückvermittlung der (Zwischen-) Ergebnisse
Informationen zum UMS in der dezentralen Einheit
  • Konzept / Ziele
  • Verlauf
  • Rückkoppelung der Daten/Erfolgskontrollen
  • Pers?nliche Bewertungen
    - Erlebte Transparenz
    - Perspektiven
2. Machbarkeit / M?glichkeiten

Die gewünschten Ver?nderungen der allt?glichen Handlungsroutinen der jeweiligen Zielgruppe müssen faktisch/sachlich m?glich sein.
Die individuelle Verringerung des Heizwasserverbrauches setzt z. B. das Vorhandensein von Reglern (Thermostaten) voraus.

3. Nachvollziehbarkeit

Ein umfangreiches Informationsangebot ist eine Grundbedingung für die erfolgreiche Umsetzung von Umweltmanagement. Darüber hinaus kommt es darauf an, dass die vorhandenen Informationen – und z. B. auch durchzuführende Reduktionsma?nahmen – verstanden und durch die Zielpersonen in einen nachvollziehbaren Kontext eingeordnet werden k?nnen.

Das bedeutet:

  • Verst?ndliche Informationen (z. B. kein ?Fachchinesisch“).
  • Einen m?glichst unmittelbaren Bezug zum jeweiligen Arbeitsplatz herzustellen.
  • Genügend Zeit und Raum für die Zielgruppe bereitzustellen, um sich die Inhalte des Prozesses aneignen zu k?nnen.

Verbrauchsdaten sollten so kleinteilig wie m?glich erfasst und in verst?ndlichen Gr??en (z. B. Kosten) zurückgespielt werden.

?bergreifende Begründungen für die Notwendigkeit / Sinnhaftigkeit des UMS f?rdern die Einbindung in einen gr??eren Kontext.

  • Umrechnung der Verbr?uche in Kosten.
  • Zusammenhang zum (p?dagogischen) Anspruch der Einrichtung herstellen.
  • Bedeutung nachhaltiger Entwicklung vermitteln.
4. Angemessenheit / Gerechtigkeit

Die Zielgruppe sollte nachvollziehen k?nnen, dass mit dem UMS ein effizientes System installiert wird und auch die Einführung selbst ein positives Verh?ltnis von Aufwand und Ertrag für die Betroffenen gew?hrleistet.

Begründungsdefizite entstehen in Bereichen, in denen

  • kaum Umweltwirkungen vorhanden sind.
  • die Organisationseinheit klein ist und kaum darstellbare Effekte für den Gesamtzusammenhang vorhanden sind.
  • andere Personen nicht mitziehen (externe Motivationszuschreibung), Einzelne sich im Stich gelassen fühlen.
  • der eigene Beitrag nicht gewürdigt wird.
  • das UMS sehr viel Arbeit macht, aber nicht viel einbringt (Motivationszuschreibung auf sich selbst). Das UMS wird dann nur als Aktionismus oder Alibi-Veranstaltung begriffen.
  • selbst keine Verantwortung für die Umweltinanspruchnahme gesehen wird (vgl. Nachvollziehbarkeit).
5. Verbindlichkeit

Den Zielpersonen muss deutlich sein, das die von Dritten an sie herangetragene Erwartung einer Beteiligung ernst gemeint ist. Verbindlichkeit muss so wechselseitig hergestellt werden und Vertrauen f?rdern.

Zu fragen ist daher, ob das UMS genügend und ernsthaft unterstützt wird, durch

  • die Arbeitsgruppenleitung
  • die übergeordnete Dienstleitung (Instituts- oder Dezernatsleitung)
  • die Gesch?ftsführung (Universit?tsleitung)

Ziel ist m?glichst eindeutige, verst?ndliche und realisierbare Regelungen zwischen den verschiedenen Akteuren auszuhandeln.

Weitere wichtige Fragen sind:

  • Haben die Akteure an der Gestaltung des UMS-Prozesses mitgewirkt?
  • Gibt es ausreichende Resonanz auf Ihr Mitwirken?
    - innerhalb der eigenen dezentralen Abteilung?
    - au?erhalb der Organisation?
6. Organisation/Integration

Der Unterpunkt Organisation beschreibt eine eher formal-methodische Dimension und liegt zu den anderen Faktoren etwas quer.

Neben sozialpsychologischen Zusammenh?ngen, wie sie durch die bisherigen Punkte beschrieben wurden, ist die Art und Weise, wie der UMS-Prozess in die vorhandenen Organisationsstrukturen eingebunden wird, von besonderer Bedeutung.

Zu vermeiden ist, dass Umweltmanagement eine Randposition innerhalb der Managementstrukturen einer Organisation einnimmt. Anzustreben ist viel澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 ein integriertes Management.