Forschung
Aufmerksamkeit
Im Alltag verschieben wir unsere Aufmerksamkeit flexibel zwischen vielen verschiedenen Objekten. Die Kombination von Eye Tracking und EEG erm?glicht es uns, herauszufinden, worauf jemand seine Aufmerksamkeit richtet und gleichzeitig zu messen, was genau im Gehirn passiert. Im Besonderen untersuchen wir:
- Neuronale Mechanismen der Aufmerksamkeit bei Erwachsenen: Um die Hirnmechanismen zu untersuchen, die an der offenen und verdeckten Aufmerksamkeit beteiligt sind, testen wir Erwachsene bei verschiedenen Verhaltensaufgaben und messen gleichzeitig ihre Gehirnpotenziale mit Elektroenzephalographie (EEG).
- Aufmerksamkeitsentwicklung bei S?uglingen: Um zu untersuchen, wie sich die Aufmerksamkeit bei S?uglingen entwickelt, testen wir S?uglinge in ihrem ersten Lebensjahr. Unser Ziel ist es, typisch entwickelte S?uglinge mit S?uglingen mit Entwicklungsproblemen (z. B. Frühgeborene oder S?uglinge mit perinatalen Hirnsch?den) zu vergleichen, um Frühindikatoren für eine atypische Entwicklung zu ermitteln, die eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Entwicklungsst?rungen erm?glichen.
© Prof. Dr. Louisa Kulke
Emotionen
Emotionen und Motivation steuern unser Verhalten. In unserer Forschung untersuchen wir die neuronalen und psychophysiologischen Mechanismen, die für die Wahrnehmung und Darstellung von Emotionen zust?ndig sind. Unsere Forschungsthemen umfassen:
- Aufmerksamkeit für Emotionen: Wir untersuchen, wie emotionale Gesichter unsere Aufmerksamkeit erregen und ob diese Aufmerksamkeit von unserer Pers?nlichkeit abh?ngt, z. B. davon, ob wir besonders ?ngstlich oder furchtlos sind, oder von der Situation, in der wir uns befinden, z. B. im Labor im Vergleich zum wirklichen Leben.
- Assoziation von Gefühlen: Wir untersuchen au?erdem, ob neutrale Objekte mit einer bestimmten Valenz assoziiert werden k?nnen (?hnlich wie ein bestimmtes Lied oder Essen, das wir mit einem positiven oder negativen Lebensereignis in Verbindung bringen). Durch Belohnung und Verlust k?nnen wir W?rter mit einer positiven oder negativen Wertigkeit assoziieren. In unserer Forschung untersuchen wir, wie schnell diese Assoziationen aufgebaut werden und wie sich die Reaktion des Gehirns ver?ndert, wenn wir W?rter mit einer bestimmten Wertigkeit assoziieren.
- Virtuelle Realit?t: Wenn wir eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen, k?nnen wir uns in jeder beliebigen Situation wiederfinden. Wir untersuchen, wie sich die Teilnehmer bei emotionalen Szenen in der virtuellen Realit?t fühlen, wenn sie die gleichen Szenen nur auf einem 2D-Computerbildschirm sehen.
© Louisa Kulke
Soziale Interaktionen
- Interaktionen im wirklichen Leben: Auf einem Computerbildschirm schauen wir andere Menschen frei an; in sozialen Situationen (z. B. in einem überfüllten Aufzug) hemmen wir jedoch oft den Blick auf andere. In unserer Forschung untersuchen wir die Aufmerksamkeit und die Augenbewegungen in solchen sozialen Situationen.
- Theorie des Geistes: Die F?higkeit, anderen Menschen ?berzeugungen und Wünsche zuzuschreiben, erm?glicht es uns, uns in sozialen Situationen angemessen zu verhalten. Allerdings ist derzeit noch unklar, ob wir unsere "Theory of Mind" implizit nutzen, ohne es zu bemerken, oder ob explizite F?higkeiten erforderlich sind. In unserem Replikationsprojekt setzen wir Eye-Tracking ein, um implizite Theory of Mind zu messen und zu untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen sie auftritt.