Dr. Julian Decius und Dr. Miriam Schilbach (Universit?t Maastricht) haben einen Fachartikel im Journal Scientometrics (IF = 3.5) ver?ffentlicht.
Ihre Studie untersucht die Auswirkungen geteilter Erstautor:innenschaft (Shared First Authorship, oder kurz: Shau) auf die Wahrnehmung wissenschaftlichen Karriereerfolgs in Auswahlsituationen. Shau wird in der Forschung immer h?ufiger genutzt, doch gibt es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf individuelle Anerkennung des Erfolgs. Wird die erstgenannte Person bevorzugt wahrgenommen? Wird die Anerkennung für eine Publikation zwischen den Shau-Autor:innen h?lftig aufgeteilt? Und ist Shau in Bewerbungsverfahren ein Nachteil? Um diese Fragen zu kl?ren, führten die Autor:innen eine experimentelle Vignettenstudie durch, in der teilnehmende aus der Wissenschaft die Lebensl?ufe fiktiver Bewerber:innen bewerteten.
Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen Nachteil durch geteilte Erstautor:innenschaft gibt, da erst- und zweitgenannte Shau-Autor:innen gleich bewertet wurden. Au?erdem bringt alleinige Erstautor:innenschaft keinen Vorteil, da sie nicht erfolgreicher eingesch?tzt wurde als eine Shau-Autor:innenschaft. Zudem f?rdert Shau eine faire Anerkennung, da bei klarer Kennzeichnung keine geringere Wertsch?tzung erfolgt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass verbreitete Bedenken hinsichtlich m?glicher Nachteile von Shau unbegründet sein k?nnten. Die Studie spricht sich au?erdem für ein transparentes und gerechtes Anerkennungssystem der Autor:innenschaft in der Wissenschaft aus.
Die Open-Access-Publikation ist hier verfügbar.