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Sensortechnologie soll Bergleuten das Leben retten

Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universit?t Bremen kooperiert mit der südafrikanischen Wits University bei der Entwicklung von Sensoren für die Ortung von vermissten Minen-Arbeitern.

Mehr als 80 Menschen starben im vergangenen Jahr bei Grubenunglücken in Südafrika – weltweit rechnen Experten j?hrlich sogar mit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 10.000 Todesf?llen in Bergwerken. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universit?t Bremen sowie der Wits University in Johannesburg entwickeln daher gemeinsam eine neue Sensor- und Funktechnologie, die eine Positionsbestimmung vermisster Bergleute erm?glichen soll. Darüber hinaus hat die Technologie das Potenzial, auch im Alltag die Gesundheit der Arbeiter zu sichern.

Eine der gr??ten Gefahren für Bergleute besteht im Einsturz von Decken und W?nden: Die Arbeitskr?fte sind dann oft von der Au?enwelt abgeschnitten oder komplett verschüttet. Für Rettungsteams ist es h?ufig sehr schwer, die betroffenen Bergleute zu orten, zumal die Stollen mittlerweile immer tiefer in den Untergrund getrieben werden. Viele Verschüttete werden zu sp?t gefunden, manche nie. Die Experten sprechen daher vom "Missing Miner Problem" – dem Problem der verschollenen Bergleute.

Dezentrale Funknetze mit hoher Robustheit

Bis jetzt gab es dafür keine L?sung, weil herk?mmliche Mobilfunktechnologien unter Tage nicht funktionieren – schon gar nicht unter Bergen von Ger?ll. Am Technologiezentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universit?t Bremen besch?ftigt sich die Arbeitsgruppe Kommunikationsnetze unter der Leitung von Prof. Dr. Anna F?rster jedoch bereits seit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育eren Jahren mit dem Aufbau dezentraler Netze, die zum Einsatz kommen k?nnen, wenn die Infrastruktur zusammenbricht, beispielsweise aufgrund von Naturkatastrophen. Diese Arbeiten helfen nun, auch in Bergwerken zuverl?ssige Kommunikationsverbindungen herzustellen. 

Entstanden ist das Projekt im Rahmen eines Austauschbesuchs des wissenschaftlichen Mitarbeiters Idrees Zaman am Bergbau-Institut der Wits University. Unterstützt wurde es vom Postgraduate International Programme des Fachbereichs 1 der Uni Bremen und von der südafrikanischen Universit?t. Gemeinsam mit den dortigen Partnern entwickelte Zaman ein System aus Knotenpunkten, die eine Erreichbarkeit in allen Winkeln eines Bergwerks erm?glichen sollen. Die Bergleute tragen dabei einen Sensor am K?rper, der automatisch ihren genauen Aufenthaltsort an das System übertr?gt. ?Selbst wenn die Verbindung bei einem Unglück abbricht, kann auf diese Weise jederzeit die letzte Position der Betroffenen ermittelt werden“, erkl?rt Prof. F?rster, die das Projekt mitbetreut. ?Das ist schon eine gro?e Hilfe.“

Vitale K?rperfunktionen k?nnen beobachtet werden

Das System nutzt eine niedrige Funkfrequenz, die deutlich robuster ist als das normale WLAN-Netz. Dies geht zwar mit einer reduzierten Bandbreite einher, also einer geringeren Menge an übertragbaren Daten, aber es bleibt noch Spielraum, um neben der Position der Bergleute auch vitale K?rperfunktionen oder den Sauerstoffgehalt im Blut zu beobachten. Somit k?nnen die Besch?ftigten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, wenn beispielsweise die Sauerstoffversorgung im Stollen nicht optimal funktioniert. 

Die ersten Tests hat das System erfolgreich bew?ltigt – im Keller der Wits University, die dort die Umgebung einer Mine nachgebaut hat. Nun soll das System für den Einsatz in einem echten Bergwerk weiterentwickelt werden. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch der Ausbau der 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 zwischen der Universit?t Bremen und der Wits University.

Video der Wits University (englisch):
https://youtu.be/jMQzXWWMZmQ

 

Aktualisiert von: TZI