G?ste: Margot Thal-Georgi und Antje Halfmeyer, Bremer Bündnis gegen Depression
Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag
Depression l?sst schweigen und wird verschwiegen. Regisseurin Michaela Kirst zeigt einen anderen Weg, sie stellt eine Reihe von Menschen in Deutschland vor, die von ihren Erfahrungen mit der Erkrankung erz?hlen. Hinter jeder Person, die davon betroffen ist – ob Musikerin oder eine ganze Kleinfamilie –, steckt eine Geschichte, in die die Protagonisten tiefen Einblick gew?hren und für die sie eine erstaunlich anschauliche Sprache finden, um ihre Lage zu beschreiben. Dem einfühlsamen Dokumentarfilm gelingt es so, sowohl ein Verst?ndnis als auch ein Vokabular bereitzustellen, mit dem man der Depression begegnen und sich selbst aktivieren kann.
D 2016, R: Michaela Kirst, 78 Min., OF
Mother Is God
Wie soll man ?ffentlich über ein so pers?nliches und intimes Thema wie Krankheit sprechen? Die Darstellung von Erkrankung im Dokumentarfilm sieht ihre Hauptproblematik stets in dem unl?sbaren Spannungsverh?ltnis von Aufkl?rungsarbeit und Voyeurismus. Der autobiografische Experimentalfilm der jungen schwedischen Filmemacherin Maria B?ck erprobt frische Formen im Umgang mit der bipolaren St?rung ihrer Mutter, für die sie selbst nicht vor der Kamera stehen muss. Die Mutter, die überzeugt ist, mit dem Wind verheiratet zu sein, und Gefallen am Spiel mit den M?glichkeiten des Sounds findet, ist nichtsdestotrotz allerorts pr?sent (Mother Is God). Der Film lebt von ihrer Vorstellungskraft – manche m?chten meinen, von ihrer wahnhaften Phantasie –, die in ihrer charmanten Naivit?t den Novellen von Nicolai Gogol ?hnelt und Gewissheit gibt, dass es auch in Ordnung ist, die Erkrankung leicht zu nehmen.
Mamma ?r Gud, DK 2014, R: Maria B?ck, 30 Min., OmengU