Kino beruht auf der ?berrumpelung des Auges, nutzt seine Tr?gheit. Kino stimuliert unseren Sehsinn. Im Kino kommen die Augen zu sich selbst, w?hrend sie im Alltag meist nur als Vehikel zur Orientierung gebraucht werden. Heide Schlüpmann spricht im Zusammenhang von Celluloid und seiner Projektion im Kino von einer Lust am Sehen, einer ?Augenlust?, die als Vorlust zu verstehen sei, auf das was es da zu entdecken gibt, eine Lust, die schon beginnt, wenn das Licht verl?scht, die ersten Projektionsstrahlen auf die Leinwand fallen und von den zu entdeckenden Farben, Formen und Geschichten künden. Das Avantgardekino thematisiert diesen Umstand und stellt diese Augenlust zur Schau: filmische Experimente zum Thema Sehen und Gesehenwerden, Realit?t und Abbild, Kameraauge und Zuschauer. Die Bandbreite reicht vom surrealistischen Klassiker bis zur neuesten Arbeit des ?sterreichischen Formalfilms.
Mi. 4.03.2009, 20:30 Uhr iim Kino 46, kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert | Universit?t Bremen.
Die Filme:
| Un chien andalou | Luis Bu?uel, Salvador Dalí | F 1929, |19 mins
| Das Zauberglass | Bj?rn Melhus | D 1991 | 6 mins
| I am (not) seen | Takahiko Iimura | J 2003 | 5 mins
| What I'm Looking For | Shelly Silver | USA 2004 | 15 mins
| Verdrehte Augen | Dietmar Brehm | A 2002 | 12 mins
| Vertigo Rush | Johan Lurf | A 2007 | 19 mins