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Durch medizinische Messtechnik die Heilungsschancen verbessern

Für sein neuestes Vorhaben erh?lt Professor Andreas Fischer vom Fachbereich Produktionstechnik der Universit?t Bremen eine F?rderung im Rahmen der Momentum-Initiative der Volkswagenstiftung. Diese stellt knapp 800.000 Euro über einen Zeitraum von vier Jahren zur Verfügung.

Andreas Fischer, Leiter des Bremer Instituts für Messtechnik, Automatisierung und Qualit?tswissenschaft (BIMAQ) an der Universit?t Bremen, betritt mit seinem Vorhaben ?Smile - Laboratory for sensitive machining of biological materials” Neuland. Foto: BIMAQ / Universit?t Bremen

Der Leiter des Bremer Instituts für Messtechnik, Automatisierung und Qualit?tswissenschaft (BIMAQ) an der Universit?t Bremen betritt mit seinem Vorhaben ?Smile - Laboratory for sensitive machining of biological materials” Neuland. Er wird an der Universit?t Bremen ein Labor aufbauen, mit dessen Hilfe die Erfolgsquote von Operationen bei Knochenbrüchen oder auch bei Zahnarztbehandlungen verbessert werden soll. ?Eingriffe sollen zuverl?ssiger gelingen und Chirurg:innen entlastet werden, indem die Technik die ideale L?sung findet“, beschreibt Fischer das Ziel.

Als Messtechniker in der Fertigungstechnik hat es Andreas Fischer h?ufig mit Materialien zu tun, deren Eigenschaften gut bekannt sind. Bei biologischem Gewebe wie Knochen oder Z?hnen ist das anders, denn sie sind inhomogen aufgebaut. H?rtegrad und Dichte variieren, sowohl im jeweiligen Gewebe als auch von Mensch zu Mensch. Operateur:innen wissen vor einem Eingriff wenig über den Zustand der Knochen. Der Erfolg einer Operation, bei der etwa gebrochene Knochen per Schrauben zusammengefügt werden, h?ngt im Wesentlichen von der Erfahrung der Chirurg:innen ab.

Feinfühliges Messsystem für Mediziner:innen

Das will Fischer ?ndern. ?Die Messtechnik kann hier als Assistenzsystem einen wichtigen Beitrag leisten,“, sagt er. ?Unser Labor wird kein Operationssaal sein, wir werden die verschiedenen technischen M?glichkeiten adressieren.“ Dazu z?hlt die Entwicklung eines multisensorischen Messsystems, bestehend aus elektrischen, mechanischen, akustischen, optischen und thermografischen Sensoren sowie einer intelligenten, gemeinsamen Auswertung der Sensorsignale. Das Messsystem soll Mediziner:innen w?hrend einer Operation mit Informationen über H?rte, Schichtdicken oder Tiefe des Bohrkanals versorgen und über den Behandlungsfortschritt unmittelbar Auskunft geben. ?Sie sollen so ein direktes Feedback bekommen“, sagt Fischer.

Doch damit nicht genug: Das System soll feinfühlig sein. ?Es soll spüren k?nnen, was passiert. Das ist der Schlüssel“, betont Fischer. Bei Entfernung von Karies zum Beispiel sollen die Sensoren nicht nur das gesch?digte Material erkennen. Sondern auch dafür sorgen, dass nur so viel wie n?tig von dem Zahn abgetragen wird. Andreas Fischer verfolgt dabei einen Ansatz, der neben der Sensordatenfusion auch Methoden des maschinellen Lernens umfasst.

Knochen-Operationen sind nur ein Anwendungsbeispiel für dieses neue Forschungsfeld, das Andreas Fischer mit dem Aufbau des Labors an der Universit?t Bremen etablieren will. Er will noch einen Schritt weitergehen: ?Auch die Materialien der Zukunft sind inhomogen“, sagt der Wissenschaftler. Dabei geht es um komplexe Verbundmaterialien, mit unterschiedlichsten H?rten und Schichten. ?Das Labor sollen einen Beitrag dazu leisten, wie wir bei der Fertigung mit diesen Materialien umgehen k?nnen.“

Auch Studierende profitieren

Die Momentum-Initiative der Volkswagenstiftung schlie?t eine F?rderlücke. Sie ermutigt Wissenschaftler:innen in der frühen Phase ihrer ersten Lebenszeitprofessur neue Forschungsgebiete zu erschlie?en und schafft kreative Freir?ume. ?Dass dies m?glich ist, dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Fischer. Das Vergabeverfahren ist hoch kompetitiv, eine Anschlussf?rderung über zwei Jahre ist m?glich.

Studierende werden vom Labor ebenfalls profitieren. So sollen etwa die Teilnehmenden des jüngst eingerichteten Studiengangs ?Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ Hand anlegen k?nnen. ?Wir verbinden Grundlagenforschung mit konkreten Anwendungen für unsere Gesellschaft, das ist für viele Studierende sehr attraktiv“, sagt der 43-J?hrige, der 2021 einen mit zwei Millionen Euro dotierten ERC-Grant erhielt, eine der h?chstdotierten Auszeichnungen des Europ?ischen Forschungsrates.

?Smile - Laboratory for sensitive machining of biological materials” hat Fischer mit einem Augenzwinkern sein Vorhaben benannt. ?Smile“ deshalb, weil er hofft, etwa mit einer besseren Zahnversorgung ein L?cheln auf den Lippen künftiger Patient:innen erzeugen zu k?nnen. Ihm ist der Anwendungsbezug seiner Forschung wichtig, die Messtechnik um den medizinischen Bezug erweitern zu k?nnen. Und er m?chte seine Begeisterung für technische L?sungen weitertragen, nicht nur an seine Studierenden. ?Man kann mit Technik etwas bewegen und unsere Gesellschaft voranbringen. Das zeigen wir hier.“

Text: Rainer Busch

Fragen beantwortet:

Prof. Dr.-Ing Andreas Fischer
Fachbereich Produktionstechnik
Universit?t Bremen
Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualit?tswissenschaft (BIMAQ)
Tel: +49 (0)421 218-64600
E-Mail: andreas.fischer@bimaq.de

 

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Aktualisiert von: MAPEX