Aus der Pressemitteilung der DFG:Pressemitteilung Nr. 54 | 8. Dezember 2016
Wichtigster deutscher Forschungsf?rderpreis / Je 2,5 Millionen Euro für herausragende Arbeiten aus allen Wissenschaftsgebieten / Verleihung am 15. M?rz 2017 in Berlin
Die neuen Tr?gerinnen und Tr?ger des wichtigsten Forschungsf?rderpreises in Deutschland stehen fest: Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte heute in Bonn drei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2017 zu. Sie waren zuvor vom zust?ndigen Nominierungsausschuss aus 134 Vorschl?gen ausgew?hlt worden. Von den zehn neuen Preistr?gerinnen und Preistr?gern kommen jeweils drei aus den Naturwissenschaften und den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie jeweils zwei aus den Lebenswissenschaften und den Ingenieurwissenschaften. Alle zehn Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder k?nnen sie bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Verliehen werden die Leibniz-Preise 2017 am 15. M?rz in Berlin.
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Professor Dr. Lutz M?dler (45), Mechanische Verfahrenstechnik, Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) und Fachbereich Produktionstechnik, Universit?t Bremen
Für seine bahnbrechenden Arbeiten zur gezielten reaktiven Bildung von Nanopartikeln aus der Gasphase sowie zu deren Wirkung auf lebende Materie wird Lutz M?dler der Leibniz-Preis zuerkannt. Er entwickelte eine verbesserte Variante der Flammensprühpyrolyse zur kostengünstigen Synthese von Nanopartikeln. Dabei werden organische Verbindungen thermochemisch gespalten. Seine Arbeiten machten die Flammensprühpyrolyse für die Industrie nutzbar. Sp?ter konnte M?dler diese Pyrolysetechnik weiterentwickeln, indem er das Tr?pfchen-Explosions-Ph?nomen in Flammensprays und seine Auswirkungen auf die Materialsynthese aufdeckte. M?dler besch?ftigte sich aber nicht nur mit der ma?geschneiderten Synthese von Nanopartikeln, sondern untersuchte zudem, inwiefern diese Partikel giftig für den menschlichen K?rper sind. Dies ist deshalb bedeutsam, weil viele Anwendungen, etwa in Lacken, Textilien oder Zahnfüllungen, unmittelbare Auswirkungen auf den Menschen haben. M?dler konnte zeigen, dass durch die Wechselwirkungen von synthetischen Nanopartikeln mit biologischem Gewebe reaktive Sauerstoffspezies entstehen, die unerwünschte Reaktionen ausl?sen k?nnen.
Lutz M?dler studierte zun?chst Technische Physik an der Technischen Hochschule Zwickau und anschlie?end Verfahrenstechnik an der Technischen Universit?t Bergakademie Freiberg, wo er 1999 auch promoviert wurde. Seine Habilitationszeit verbrachte er an der ETH Zürich, danach war er, mit einem DFG-Stipendium ausgestattet, Senior Researcher an der University of California, Los Angeles. 2008 wurde M?dler an die Universit?t Bremen berufen.
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Pressemitteilung Nr. 54 | 8. Dezember 2016
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