(AKAD12) Eine koloniale Spurensuche in Bremen

Lange hatte es den Anschein gehabt, Deutschland habe genug ?Vergangenheitsbew?ltigung“ geleistet und der deutsche Kolonialismus sei ohnehin nur eine flüchtige Episode gewesen – kein Thema 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育. Und nun steht das Thema pl?tzlich im Mittelpunkt emotionalisierter Kontroversen um eine angemessene Erinnerungskultur und den richtigen Umgang mit unserem kolonialen Erbe. Die ?koloniale Aphasie“, das jahrzehntelange Beschweigen der kolonialen Vergangenheit, hat Leerstellen und Zerrbilder hinterlassen, denen heute mit kolonialer Spurensuche an vielen Orten begegnet wird.

Das Seminar versteht sich als Beitrag dazu. Es steht im Zusammenhang mit einem gerade erschienenen Aufsatzband zum Thema mit einer Fülle knapper Darstellungen bremischer Verflechtung mit dem deutschen und europ?ischen Kolonialismus[1]. Das Seminar bietet Gelegenheit, einige der historischen Themen zu vertiefen und den Zusammenhang mit den Krisen und Ungleichheiten gegenw?rtiger Globalisierung gemeinsam zu reflektieren.

Buten un binnen - Wagen un winnen
Nicht nur hier, über dem Eingang des Schütting, zeigt sich: die Stadt ist ein koloniales Lesebuch, das zur Spurensuche auffordert. ?Binnen“ R?ume politisch organisierter Erinnerung in Denkm?lern und Stra?ennamen, ?ffentliche und private Bauten der Selbstrepr?sentation und der Demonstration von (kolonialer) Macht, eine allgegenw?rtige Bildsprache kolonialer Repr?sentation des ?Buten“ und seiner Menschen, aber auch scheinbar neutrale Wirtschaftszweige wie die Bremer/Bremerhavener Fischerei und der Handel mit exotischen Konsumgütern, die seitdem wie selbstverst?ndlich zu unserem Leben ?geh?ren“, oder die dunklen Flecken von Verwicklungen in Menschenhandel und Raubgüter - sie alle haben Spuren der Erinnerung  hinterlassen. Spuren finden sich auch im Privaten. Gerade in Bremen, wo so viele Familien unmittelbar und mittelbar in ?konomie und Kultur des Kolonialismus involviert waren, geh?ren Erinnerungsstücke, Anekdoten, Memoiren, Familienalben zum kulturellen Ged?chtnis der Stadt. Sie sind auch ein Anlass, darüber nachzudenken, wie Erinnerungen weitergegeben werden und Generationen pr?gt.

Deswegen bietet das Seminar einen zus?tzlichen ?Dialog der Generationen“ an: in Kooperation mit einem Bachelorseminar am Institut für Kultur und Ethnologie der Universit?t haben interessierte Seminarteilnehmende die M?glichkeit, mit drei 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 in einen professionell moderierten Austausch (Erz?hlcafé, Debatten) mit jungen Bachelor-Studierenden zu treten[2]:

?Alt trifft Jung. Dialoge zu Nachhaltigkeit zwischen den Generationen“ – gef?rdert durch die Stiftung der Universit?t

In diesem Projekt soll die Uni Bremen als Ort für den Dialog zwischen den Generationen erprobt werden. Zwei Seminare – ?Koloniale Spurensuche“ von Dr. Helga Rathjen im Seniorenstudium und ?Kontroverse Debatten rund um Nachhaltigkeit“ von Dr. Cordula Wei?k?ppel im BA Kulturwissenschaft & General Studies, FB9 – stehen im Austausch und treffen sich für DREI Gespr?chsrunden:

7.11. 2024,16-18 Uhr, SFG 2010: Ein Erz?hlCafé zu allen Fragen, die uns unter den N?geln brennen: Was bewegt uns als junge oder als alte Menschen? Wie k?nnen wir einander zuh?ren? Und wo gibt es verschiedene Ansichten?

12.12.2024, 16-18 Uhr, Campus: ein Debattier-Club zu Ma?nahmen in der Klimakrise

23.1.2025, 16-18 Uhr:  ein ?ffentliches Podium in der City – Thema & Format werden von den Teilnehmenden beider Kurse erarbeitet.

Es besteht zus?tzlich das Angebot, sich für das gesamte Bachelor-Seminar von Frau Dr. Wei?k?ppel (AKAD13, siehe n?chste Seite) anzumelden.

 


[1] Norman Aselmeyer und Virginie Kamche (Hrsg.). (2024). ?Stadt der Kolonien?. Wie Bremen den deutschen Kolonialismus pr?gte. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder

[2] Wer vorab 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 zu Konzept und Durchführung wissen m?chte, kann eine Mail richten an
 

h.rathjenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de


 

Dozentin:          Dr. Helga Rathjen

Zeit:               donnerstags,      14:00 s.t. - 15:30 Uhr   (ab 17.10.2024)???????

Veranstaltungsart:       nur in Pr?senz (Akademie, Raum B 1300)

Hinweis:         Teilnehmerbegrenzung: 20 Personen in Pr?senz

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