Das Virus – eine globale gesellschaftliche Krise

? cromaconceptovisual / Pixabay

?Europ?ische Touristen, die sich nicht im Geringsten um unsere gesetzlichen Regelungen zur Pandemie-Bek?mpfung gekümmert haben, sind verantwortlich für die Ausbreitung von COVID-19 in Südafrika“. Mit diesen klaren Worten er?ffnete Professorin Rozena Maart von der University of KwaZulu-Natal in Bremens Partnerstadt Durban einen spannenden Diskurs über die sozialen Implikationen der Corona-Pandemie. Zu der Online-Podiumsdiskussion im Rahmen der Open Campus Week hatten das International Office und der Alumni-Verein eingeladen, mit F?rderung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Für Rozena Maart, übrigens auch Research Ambassador der Universit?t Bremen, hat es eindeutig eine rassistische Dimension, wenn wei?e Europ?er, die gerne im Winter nach Südafrika reisen, sich gar nicht vorstellen k?nnen, dass auch sie ?bertr?ger von Krankheiten sein k?nnen – ein Verhalten, das in einer langen kolonialistischen Tradition stehe.

Immerhin konnte sich das Virus in Afrika nicht in demselben Ma?e ausbreiten wie z.B. auf dem indischen Subkontinent. Professor Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Pr?vention und Evaluation am Bremer Leibniz-Institut für Pr?ventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, machte dafür verschiedene Faktoren verantwortlich. Einerseits habe es in manchen afrikanischen Staaten sehr früh eine effektive Infektionskontrolle gegeben. Andrerseits würden Menschen in Afrika durchschnittlich weit weniger als in Europa oder den USA an Fettleibigkeit oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, die Hauptrisikofaktoren für einen schweren COVID-Verlauf sind. Allerdings bleibe auch ein gro?es Fragezeichen, ob die existierenden Statistiken ein reales Bild liefern. Dafür seien viel genauere Untersuchungen n?tig.

Professor S?rge Kelm, Biochemiker an der Universit?t Bremen, war live aus Tansania dazu geschaltet. In dem ostafrikanischen Staat hatte der kürzlich verstorbene Pr?sident die Existenz von COVID konsequent geleugnet. Seine Nachfolgerin im Amt hat inzwischen einen kompletten Kurswechsel vollzogen und so ist Professor Kelm aktuell damit besch?ftigt, den Aufbau von Testkapazit?ten auf der Insel Sansibar zu unterstützen.

Mit diesem interessanten Event haben die Alumni eine Debatte angesto?en, die hierzulande viel zu wenig in der ?ffentlichkeit diskutiert wird.

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