Kunstwissenschaft

aktuelle Forschungsprojekte

Unbehaust Wohnen: Verheerende wie diskrete Desaster.

Perspektiven auf gesellschaftliche Wohnorte und Aufenthalte im Allt?glichen

Wohnen+/-Ausstellen

Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivit?t fortw?hrend ver?u?ert, ausstellt und ausstellen muss.

abgeschlossene Forschungsprojekte

Matratze/ Matrize: Substanz und Reproduktion im Wohnen

Internationale Tagung des Forschungsfeldes wohnen+/-ausstellen in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstp?dagogik an der Universit?t Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender.

Foto

Stadt und Kultur

Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Stadt und Kultur" analysiert Michael Müller in seiner jüngsten Ver?ffentlichung ?Kultur der Stadt.

Unbehaust Wohnen: Verheerende wie diskrete Desaster.

Aktuell wird das Forschungsfeld zum Thema wohnen+/-ausstellen aufgebaut. Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivit?t fortw?hrend ver?u?ert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle An-Ordnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, K?rper und Nation ein. Auch Ausstellen ist eine Konstellation sozialer und kultureller Narrative, die im Akt des Zeigens Wissen und Vorstellungen produziert. Im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen wird das Prinzip des Einrichtens und Ausstellens in verschiedenen bildlichen und r?umlichen Formaten des Zu-Sehen-Gebens untersucht, z.B. Wohn- und Kunstausstellungen, Interieur(bilder), Atelier, Publikumszeitschriften, Film, Fernsehen und Internet. Angeschlossen daran ist eine Schwerpunktbildung zu Künstlermythen/Autorschaft. Unter geschlechterdifferenten Fragestellungen werden Konzeptionen von Künstlerschaft und Kreativit?t kritisch analysiert, z.B. das Raummodell des Ateliers oder die Künstler- bzw. Architektenwohnung.

Das langfristig angelegte Forschungsfeld ist in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft, Filmwissenschaft und Kunstp?dagogik der Universit?t Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender situiert.

Zeitraum:

3.– 6. Mai 2018

Veranstaltungsort:

G?stehaus der Universit?t Bremen?
Teerhof 58?
28199 Bremen

Leitung und Konzept:

Prof. Dr. Irene Nierhaus?
Dr. Kathrin Heinz ?

Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender

Organisation und Kontakt:

Johanna Hartmann
johaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Anna-Katharina Riedel
anna.riedelprotect me ?!msi.uni-bremenprotect me ?!.de

Wohnen+/-Ausstellen

Das Sprechen über Wohnen ist oft doppelt positiv als Daseiendes und Gutes: Wohnen ist da. Es ist gebaut, es ist ausgestattet, es existiert durch H?user, Wohnungen, M?bel. Seine Geschichte wird durch seinen Bestand, seine Dinglichkeit in der Wissenschaft bis hin zur pers?nlichen Erinnerung erz?hlt. Wohnen erscheint als positivistisch Gegebenes. Und Wohnen wird gerne als positiv, im Sinn von gut als sichernder und glücklicher Raum eines Selbst, einer Familien-, Status- oder Territorialzugeh?rigkeit beschrieben.

Dem Wohnen als Existenz und Heim/at steht jedoch auch ein unbehaustes Wohnen zur Seite: Zerst?rtes Wohnen, wie in kriegerischen Konflikten, verlorenes Wohnen in Migrationen, tempor?res Wohnen in Obdach- und Wohnungslosigkeit, prek?res Wohnen in ?konomischer, emotionaler und k?rperlicher Unversorgtheit, ?ngstliches Wohnen in Subjektkrisen: Unbehaustes Wohnen von den gro?en Verheerungen bis zu heimlichen und diskreten Schrecknissen. Unbehaust Wohnen schlie?t das Konflikthafte im Behausten ein und attackiert und demoliert es zugleich.

Unbehaust Wohnen ist ein stetiger Teil der Geschichte und Theorie des Wohnens. Es ist einerseits vergessen, nicht besprochen, verborgen oder wird zum Diskurs von Spezialist_innen des Sozialen und ist andererseits – wie in Kunst und Theorie – auch ein besonders sichtbar gemachter Teil des Wohnens, denn in der Wohnkritik wird es zur Gegenrede, zum gewollt Nichtidentischen und Instabilen, zur Flucht aus einer als desastr?s befundenen Zuflucht. In diesem Entgrenzen des Behausten wohnt oft auch eine Versprechensrhetorik auf Auszug ins Befreite inne.

Die Tagung wird verschiedene Ebenen des Unbehausten aus kunst- und kulturwissenschaftlicher, philosophischer, ethnologischer, architekturtheoretischer, psychiatrischer und künstlerischer Perspektive thematisieren.

Mitglieder: Carina Bahmann | Silke Bangert | Dr. Angelika Bartl | Katharina Eck | Brigitte H?rtel | Prof. Dr. Insa H?rtel | Johanna Hartmann | Ninja Kaupa | PD. Dr. Christiane Keim | Astrid Sch?nhagen

Matratze/ Matrize

Internationale Tagung des Forschungsfeldes wohnen+/-ausstellen in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstp?dagogik an der Universit?t Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender.

Matratze/ hingeworfenes Ding, auf dem wir, schlafen, ruhen, lieben, faulenzen, tr?umen, qu?len, reproduzieren, die wir beflecken, unter der das Verdr?ngte, Unheimliche lauert, auf der wir gesunden und sterben… Matrize/ Mutterform, die pr?gt, vervielf?ltigt, speichert, die Nachkommen hervorbringt, reproduziert, kopiert, die Gedrucktes erzeugt, zu Wissendes übertr?gt, die Gerüche hinterl?sst, aufzeichnet …

Matratze und Matrize sind Medien und Mittler. Matratze bedeutet Intimit?t, Alltag und K?rper, Matrize hingegen Publizit?t, Wissen und Schrift. Damit wird Differenz zwischen Authentizit?t, Substanz und Repr?sentation, Reproduktion (re)formuliert. Der Schr?gstrich zwischen Matratze/Matrize markiert jedoch ein zu diskutierendes Verh?ltnis. So ist die Matratze, zu Hause am vermeintlich privatesten Ort, auch Agentin von Normierung in Subjektivierungsprozessen und des Biopolitischen. Konfiguriert von K?rperlichkeiten ist sie Objekt der Ver?u?erung, auf ihr findet Gesellschaftsstiftendes in seinen individuellen Bezügen statt. Die auf zu Ver?ffentlichendes ausgerichtete Matrize als Medium von Multiplizierung und Wissensbildung ist auch Metonym für Pr?gevorg?nge und Eintr?ge in Materialk?rper. Die Matrize ist Theoriefigur, Wohnen in der Spanne von Substanzialit?t und Repr?sentation zu denken. Die Matratze hat eine doppelte Position, sie ist Theoriefigur und zugleich Gegenstandsbereich. Alltag, Wissen, Subjektivierung in k?rperanalogen Medien des Wohnens und ihren Zeigestrukturen werden in Beziehung gesetzt. Beabsichtigt ist eine transdisziplin?re Debatte zwischen Kunst, Architektur, visueller Kultur und Theorie in der Verschr?nkung von Objekten, Materialit?ten, ?sthetischen Strukturen und Bedeutungskontexten.

Publikation:

Irene Nierhaus / Kathrin Heinz (Hg.): Matratze/Matrize. M?blierung von Subjekt und Gesellschaft. Konzepte in Kunst und Architektur. Bielefeld: transcript, 2016, Band 3, Schriftenreihe wohnen+/-ausstellen, transcript-verlag.de.

Stadt und Kultur

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Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Stadt und Kultur" analysiert Michael Müller in seiner jüngsten Ver?ffentlichung ?Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur? moderne Kultur- und Raummodelle, ?sthetisierungs- und Musealisierungsprozesse des urbanen Raumes sowie Strategien einer neuerlichen Politisierung der Architektur. Themen des Buches sind: Stadt als Ort kultureller Produktion / Stra?e und Integration / Drei Stadtmodelle / Die gesuchte Befriedigung am blo?en Sehen / Bild und Raum / ?sthetisierung, Kultur und ?konomie / Museum und Stadt / Museum und Selbstinszenierung / Avantgarde, Subjekt und Massenkultur / Der Traum ewiger Ordnung / Kritik von Links / Walter Benjamin: Architektur für das schlechte Neue / Methodischer Perspektivwechsel und ?konomisches Kulturmodell.

Publikation:

Michael Müller: ?Kultur der Stadt. Essays für eine Politik der Architektur"  (transcript-Verlag), Bielefeld 2010. 240 Seiten mit 13 farbigen und 8 s/w Abbildungen

Einleitung (Download)