CCSR
The Cognitive Control of Social Resonance (CCSR)
Es hat sich immer wieder gezeigt, dass Menschen in sozialen Situationen dazu neigen, Aspekte des Verhaltens anderer zu kopieren (Fachbegriffe: “behavioral matching”, “behavioral/emotional contagion”, "automatische Nachahmung", "Cham?leoneffekt"). Dabei wird in der Literatur oft davon ausgegangen, dass das Kopieren von Verhalten für das Ergebnis sozialer Interaktionen wichtig ist. Unser Ansatz im CCSR-Projekt zielt darauf ab, die Mechanismen zu verstehen, die einer solchen "sozialen Resonanz" zugrunde liegen. Im Rahmen eines von der DFG-gef?rderten interdisziplin?ren Schwerpunktprojekts (Zusammenarbeit von Kognitionswissenschaft, Informatik und Robotik) wollen wir maschinelles Lernen in Echtzeit auf Biosignale anwenden, um soziale Interaktionen vorherzusagen und zu modifizieren. Zu diesem Zweck werden Daten sozialer Interaktionen zwischen animierten Avataren und Menschen in Echtzeit gesammelt. Die Sammlung von Biosignalen über das Internet umfasst zun?chst Video und Sprache. Sp?ter werden wir auch EMG, Eye Tracking und W?rmebilder im Labor sammeln. Wir arbeiten eng mit dem ZIB in Berlin zusammen, welches für diesen Zweck technisch hochentwickelte Avatare mit lebensechten visuellen und Aktionsmerkmalen zur Verfügung stellt.
Unser Ansatz verspricht ein besseres Verst?ndnis von (gro? angelegten und interaktiven) "sozialen Resonanz"-Ph?nomenen - z.B. positive kollektive Emotionen (online, face-to-face) oder problematischere Ph?nomene wie soziale Ausgrenzung oder die Verbreitung von Hassreden. Au?erdem wird es die Effektivit?t der Avatarkommunikation erh?hen, indem es ihnen soziale F?higkeiten verleiht. Insgesamt zielt das CCSR-Projekt darauf ab, Theorien zur sozialen Resonanz zu entwickeln und zu testen und die notwendigen technischen Grundlagen für eine fruchtbare Anwendung der sozialen Resonanz in Echtzeit für die Mensch-Computer-Interaktion zu schaffen.
F?rdergeber: DFG (Gepris-Eintrag)
Kontaktpersonen am CSL: Dr. Stephan Verschoor und Dr. Dennis Küster