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DFG bewilligt neuen SFB 1232 "Farbige Zust?nde"

Pressemitteilung der Universit?t Bremen Nr. 147 / 27. Mai 2016 MM

Die Erfolgsmeldungen für die Universit?t Bremen rei?en derzeit nicht ab: Nachdem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ihr vor kurzem alle drei Antr?ge für Graduiertenkollegs mit einer F?rderung von rund 12 Millionen Euro bewilligt hat, gab sie jetzt grünes Licht für zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB). Sie werden bis 2020 mit insgesamt rund 19 Millionen Euro gef?rdert. An der Universit?t Bremen wurde in den Materialwissenschaften der Sonderforschungsbereich (SFB) ?Farbige Zust?nde“ unter der Leitung des Verfahrenstechnikers Professor Lutz M?dler (Fachbereich Produktionstechnik) mit knapp 10 Millionen Euro bewilligt. In den Meereswissenschaften setzte sich der Sonderforschungsbereich/Transregio ?Energietransfer in der Atmosph?re und im Ozean“ unter Federführung der Universit?t Hamburg durch (rund 9 Mio. Euro). In Bremen ist er bei Professorin Monika Rhein am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Uni Bremen angesiedelt. Beide Projekte starten am 1. Juli 2016.

?Damit haben wir innerhalb weniger Tage zweimal die Erfolgsquote von 100 Prozent bei der DFG erreicht“, sagt Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter. Dies sei eine herausragende Leistung, auf die die Universit?t Bremen mit ihren Partnern sehr stolz sein k?nne. Der Wettbewerb bei der DFG sei hart umk?mpft. ?Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben wieder einmal bewiesen, dass sie auf h?chstem Niveau forschen“, so der Rektor. Die Zusammenarbeit mit der Universit?t Hamburg und den weiteren Partnern zeigt, dass die Universit?ten und wissenschaftlichen Einrichtungen Kooperation intensiv leben. ?Auch diese DFG-Entscheidung st?rkt uns in der Bewerbung für die Exzellenzinitiative“, so der Rektor. Die neuen Sonderforschungsbereiche intensivieren die interdisziplin?re Zusammenarbeit am MARUM, das bereits ein Exzellenzcluster hat. In den Verfahrens-, Produktions- und Materialwissenschaften wird die Arbeit des MAPEX Center for Materials and Processes gest?rkt, das einen Clusterantrag stellen will. Hier werden f?cherübergreifend neue Materialien und deren Verarbeitungsprozesse erforscht.

SFB ?Farbige Zust?nde“:
Hochdurchsatzmethode zur Entwicklung neuer Konstruktionswerkstoffe

Ob Energiewende oder Mobilit?t: Die Anforderungen an metallische Werkstoffe der Zukunft wachsen, ihrer Entwicklung kommt inzwischen eine Schlüsselrolle zu. Dabei ist immer ausschlaggebend, die Eigenschaften der Werkstoffe entsprechend an die Anforderungen anzupassen. Die Auswahl der geeignetsten Legierungszusammensetzungen und die Einstellung der entsprechenden Kristalle er?ffnen komplexe und vielf?ltige Suchr?ume. Dies macht herk?mmliche Methoden der Werkstoffentwicklung langwierig und fordert Ressourcen. Oft war es bisher auch der Zufall, der einen passenden Werkstoff hervorbrachte. Das zeigt das schon hundertj?hrige Beispiel des Edelstahls. Auf der Basis neuer Methoden zur Urformung, Einf?rbung und Charakterisierung mikroskopischer Werkstoffproben, der Probenlogistik sowie mathematischer und informatischer Verfahren zur Analyse gro?er Datenmengen wird in dem SFB ?Farbige Zust?nde“ unter der Leitung des Verfahrenstechnikers Professor Lutz M?dler vom Institut für Werkstofftechnik (IWT) an der Uni Bremen ein neuartiges Hochdurchsatzverfahren entwickelt.

Die Methode ?Farbige Zust?nde“ macht damit eine evolution?re Materialentwicklung m?glich, die Neuland hinsichtlich Legierungs- und Prozesskombinationen erschlie?t. Gro?e Suchr?ume k?nnen effizient durchschritten sowie Werkstoffe erzeugt und untersucht werden. So soll die Entwicklung neuer Konstruktionswerkstoffe beschleunigt werden. ?Wir haben den SFB über fast drei Jahre mit einem hochmotivierten Team vorbereitet“, sagt M?dler. ?Die Bewilligung ist für uns ein gro?er Erfolg und wir freuen uns, ab diesem Sommer unsere Forschungsidee in die Tat umsetzen zu k?nnen.“  Das Forschungsteam ist interdisziplin?r aufgestellt und vereint die Fachrichtungen Verfahrenstechnik, Fertigungstechnik, Werkstofftechnik, Informatik, Mathematik sowie Planung und Logistik.

Neben dem Institut für Werkstofftechnik (IWT) sind an der Uni Bremen die Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur (AGRA), das Bremer Institut für angewandte Strahltechnik (BIAS), das Bremer Institut für Strukturmechanik und Produktionsanlagen (BIME), das Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) sowie das Zentrum für Technomathematik (ZeTeM) beteiligt. Als überregionaler Kooperationspartner vervollst?ndigt das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) aus Düsseldorf das Team des SFB.

SFB/Transregio ?Energietransfer in der Atmosph?re und im Ozean“:
Der Kaffee-Sahne-Effekt und andere Turbulenzen

Wer schon einmal Sahne in eine Tasse Kaffee gegeben hat, wei?, wie turbulente Str?mungen zur Vermischung der beiden Flüssigkeiten führen. Was sich in der Kaffeetasse auf kleiner Skala abspielt, findet ganz ?hnlich auch in der Atmosph?re und im Ozean statt. Physikalische Vorg?nge auf kleinster Ebene sind dabei mit den globalen Winden und Str?mungen verbunden – und von entscheidender Bedeutung für das globale Klima. Die Forscherinnen und Forscher des f?cherübergreifenden SFB/Transregio ?Energietransfer in der Atmosph?re und im Ozean“ wollen diese turbulenten Prozesse und Wellenvorg?nge untersuchen, um aktuelle Klimamodelle zu verbessern und neue Modelle mit geschlossenem Energiehaushalt zu entwickeln. ?Trotz aller Fortschritte zeigen bestehende Klimamodelle immer noch energetische und mathematische Inkonsistenzen, was zu erheblichen Fehlern bei Klimavorhersagen führen kann“, sagt Professor Carsten Eden, Sprecher des Projekts vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universit?t Hamburg. ?Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Aktivit?ten in den verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen und neue Wege zu beschreiten“.

In dem Projekt arbeiten Ozeanographen, Meteorologen und Mathematiker eng zusammen. Die Vision der Forscherinnen und Forscher ist es, den Energieaustausch im Klimasystem zu verstehen und stimmig zu beschreiben und sowohl physikalisch wie auch mathematisch verbesserte Ozean- und Atmosph?renmodelle zu entwickeln. Der SFB/Transregio umfasst die Standorte Hamburg, Bremen und Rostock und wird am Forschungszentrum CEN der Universit?t Hamburg koordiniert. Die Bremer Ozeanographin Professorin Monika Rhein vom MARUM und Institut für Umweltphysik repr?sentiert die Uni Bremen im SFB/Transregio. Sie bringt in den Bereichen Experimentelle Meeresforschung ihre fachliche Expertise ein. Zudem gibt es an der Universit?t Bremen weitere Expertise aus der Mathematik und der theoretischen Meeresforschung.

Weitere Partner sind die Jacobs University Bremen, das Alfred-Wegener-Institut, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Leibniz-Institute für Atmosph?renphysik und Ostseeforschung Warnemünde der Universit?t Rostock, das Max-Planck-Institut für Meteorologie und das Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Aus dem Bundesland Bremen sind sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an insgesamt  zehn der 17 Projekte als Projektleitende beteiligt.

Was sind Sonderforschungsbereiche?

Sonderforschungsbereiche (SFB) geh?ren zu den begehrtesten F?rderprogrammen für Forscherinnen und Forscher an deutschen Hochschulen. Es handelt sich hier um langfristig angelegte Projekte, die sich alle vier Jahre einer Prüfung unterziehen müssen, um von der DFG verl?ngert zu werden. Die Maximalf?rderung von zw?lf Jahren ist eine Auszeichnung. Sie bedeutet, dass an der betreffenden Universit?t besonders erfolgreich zum gef?rderten Thema geforscht wird. An der Uni Bremen gibt es mit dem neuen SFB zurzeit drei Sonderforschungsbereiche unter der Leitung von Professoren aus dem Fachbereich Produktionstechnik. Zudem ist sie mit dem neuen SFB/Transregio insgesamt an zwei weiteren beteiligt.

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SFB ?Farbige Zust?nde“:
Universit?t Bremen
Fachbereich Produktionstechnik – Maschinenbau & Verfahrenstechnik
Prof.Dr.-Ing. Lutz M?dler (Sprecher des SFB)
Tel.: +49 421 218-51200
E-Mail: lmaedler@iwt.uni-bremen.de

Claudia Sobich
(?ffentlichkeitsarbeit)
Tel.: +49 421 218 51201
E-Mail: sobich@iwt.uni-bremen.de

SFB/Transregio ?Energietransfer in der Atmosph?re und im Ozean“:
Universit?t Hamburg:
Institut für Meereskunde
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
Prof.Dr. Carsten Eden (Sprecher des SFB/Transregio)
Tel.: +49 40 42838 7623
E-Mail: carsten.eden@uni-hamburg.de

Ute Kreis
?ffentlichkeitsarbeit CEN
Tel.: +49 40 42838-4523
E-Mail: ute.kreis@uni-hamburg.de

Universit?t Bremen:
Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) / Institut für Umweltphysik (IUP)
Prof.Dr. Monika Rhein
Tel.: +49 421 218 62160
E-Mail: mrhein@physik.uni-bremen.de

Ulrike Prange (MARUM-?ffentlichkeitsarbeit)
Tel.: +49 421 218-65540
E-Mail: uprange@marum.de

 

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