News Detailansicht

Schiffsverkehr in Eisregionen sicherer machen

Das Meereis nimmt klimabedingt stark ab. Dies bedeutet ein Umdenken in der Schifffahrt: Die zunehmenden Navigationsentscheidungen in eisbedeckten Gew?ssern ben?tigen eine detaillierte Einsch?tzung der Eissituation. Das Projekt FAST-CAST 2 soll einen entscheidenden Beitrag zur Routenplanung leisten.

Seit dem 1. Januar 2017 ist der IMO Polar Code in Kraft – IMO steht für International Maritime Organisation. Er schreibt aktuelle Eisinformationen an Bord von Schiffen in den Polargebieten vor. Denn trotz des Eisrückgangs geh?ren Packeis und Eisberge zu den gr??ten Risikofaktoren für die Schifffahrt in den Polargebieten neben der schlecht kartierten Meerestiefe, sagen Expert:innen.

Polare Schifffahrt braucht L?sungen

Die Digitalisierung in der maritimen Branche hinkt den aktuellen M?glichkeiten hinterher. Beispiele sind moderne Web-Technologien, hochaufl?sende Erdbeobachtung und Künstliche Intelligenz (KI). ?Die polare Schifffahrt wartet seit vielen Jahren vergeblich darauf, dass tagesaktuelle Eisinformationen in den standardisierten Navigationsinstrumenten dargestellt werden“, sagt Dr. Lasse Rabenstein vom Projektpartner Drift Noise GmbH. Das Start-up und Spin-off-Unternehmen des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) unterstützt Akteur:innen in polaren Gew?ssern mit operationellen Eisinformationen. Eine L?sung w?re laut Rabenstein, dass Eisinformationen in automatische Routenempfehlungen umgewandelt werden, die bereits heute in den g?ngigen Navigationsinstrumenten an Bord eines Schiffes dargestellt werden k?nnten.

Projekt will mittels KI-basierter Datenauswertung optimierte Schiffsrouten berechnen

Hier setzt das Projekt FAST-CAST 2 vom Zentrum für Technomathematik (ZeTeM) der Universit?t Bremen an. Dabei baut es auf dem Vorl?uferprojekt FAST-CAST auf, welches sich mit der Optimierung von Prozessen zur Erzeugung hochaufgel?ster und gleichzeitig schneller Eisdriftvorhersagen für die polare Schifffahrt besch?ftigte. Anhand von satellitengestützter Erdbeobachtung, Eisdriftprognosen und mit Methoden aus dem Bereich Machine Learning sollen Navigationsentscheidungen in der polaren Schifffahrt verbessert werden. Aus den Daten werden Risiko- und Geschwindigkeitskarten für die Fahrtgebiete erstellt und daraus automatisch optimale Routenvorschl?ge generiert. Diese k?nnen anschlie?end als Assistenzsystem zur Navigationsunterstützung auf Schiffsbrücken eingesetzt werden. ?Das Projekt bildet die Grundlage, in der Zukunft den Schritt vom assistierten über das automatisierte bis zum autonomen Navigieren von Schiffen zu vollziehen“, sagt Projektleiter Professor Christof Büskens vom ZeTeM der Universit?t Bremen.

F?rderung mit über 1,4 Millionen Euro

?FAST-CAST 2“ wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND drei Jahre lang mit über 1,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gef?rdert. Projektpartner:innen sind neben der Universit?t Bremen die Drift Noise GmbH aus Bremen, die bremische Forschungsstelle Maritime Sicherheit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. sowie die EOMAP GmbH & Co. KG aus Seefeld.

?ber den mFUND des BMDV:

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND f?rdert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilit?t 4.0. Die Projektf?rderung wird erg?nzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD.

 

澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育:

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Christof Büskens
Zentrum für Technomathematik (ZeTeM)
Fachbereich Mathematik / Informatik
Universit?t Bremen
Tel.: +49 421 218-63861
E-Mail: bueskensmath.uni-bremen.de

 

? Stefan Hendricks / DriftNoise GmbH

Das Forschungsschiff Polarstern in der zentralen Arktis.

Das Forschungsschiff Polarstern in der zentralen Arktis.