News Detailansicht

Schutz vor Sicherheitslücken im Smart Home soll einfacher werden

Ein Verbund unter Leitung der Universit?t Bremen entwickelt neue L?sungen, um Sicherheitslücken in Smart-Home-Systemen zu schlie?en. Das Projekt soll neue Wege aufzeigen, wie sich die Nutzung digitaler Technologien mit dem Wunsch nach Datenschutz und Privatsph?re in Einklang bringen l?sst.

Smart-Home-Anwendungen setzen sich am Markt immer 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 durch: Die Statistikplattform Statista sch?tzt, dass der Umsatz allein in Deutschland in diesem Jahr trotz Coronakrise rund 4 Milliarden Euro betragen wird – in drei Jahren sollen es bereits 6 Milliarden Euro sein. Anwender von vernetzten Ger?ten zur Hausautomatisierung sind sich jedoch meist nicht bewusst, welche Risiken sie in Fragen des Datenschutzes und der Informationssicherheit eingehen. Oftmals nehmen sie diese Risiken auch in Kauf, weil die Sicherheitseinstellungen eines Ger?ts zu kompliziert sind. Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universit?t Bremen erforscht und entwickelt daher jetzt gemeinsam mit drei weiteren Partnern neue, leicht verst?ndliche und einfach bedienbare Datenschutzl?sungen.

L?sungen für das ?Privatsph?re-Paradoxon“

Ziel des Projekts ?UsableSec@Home“ (Erfahrbarer Datenschutz und IT-Sicherheit in Smart-Home-Anwendungen) ist die Erforschung und Anwendung psychologischer Lern- und Entscheidungsprinzipien, um das Design von Smart-Home-Systemen zu verbessern. Nutzer werden bef?higt, sich sicherer zu verhalten. Fundierte Technikkenntnisse sind dafür nicht erforderlich.

Das Projekt soll zur L?sung des ?Privacy Paradox“ beitragen – so wird der scheinbare Widerspruch bezeichnet, dass viele Menschen sich einen umfangreichen Schutz ihrer Privatsph?re wünschen, gleichzeitig aber relativ leichtfertig ihre privaten Daten preisgeben, um digitale Dienste nutzen zu k?nnen. ?Wir sehen gut gemachte Mensch-Computer-Interaktion als vielversprechenden L?sungsansatz für das Dilemma“, erkl?rt TZI-Sprecher Prof. Dr. Rainer Malaka. Diese Interaktion (englisch: ?human-computer interaction“ / HCI) findet beispielsweise in Apps und auf Fernbedienungen statt – vereinfacht gesagt, überall dort, wo Menschen einen Computer steuern.

Die Projektpartner setzen ihre L?sungen beispielhaft in nutzerfreundlichen Apps zur Steuerung von Smart Homes um. ?Die Apps verfolgen neue methodische Ans?tze, um das rechtliche Konzept von Privacy by Design zu implementieren“, so Malaka. ?Das bedeutet, der Datenschutz und die Informationssicherheit werden schon bei der Entwicklung der App berücksichtigt."

Datenschutzeinstellungen anschaulich erkl?ren

Neue Technologien k?nnen beispielsweise helfen, Datenflüsse mit Hilfe eines gew?hnlichen Smartphones zu visualisieren, Einstellungen anschaulich zu erkl?ren und die Konsequenzen der gew?hlten Optionen vorab zu simulieren.

Dafür eignet sich vor allem der Einsatz von Augmented Reality (AR), also ?Erweiterter Realit?t“. Denkbar ist zum Beispiel die Darstellung der unsichtbaren Datenstr?me im Haushalt in grafischer Form auf dem Display des Smartphones. So k?nnen auch Rollenverteilungen verdeutlicht werden: ?ber welche Berechtigungen verfügen bestimmte Mitglieder des Haushalts, unter anderem die Kinder, und welche Auswirkungen kann dies haben?

Sicherheit wird zum Verkaufsargument

Das Projekt UsableSec@Home wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms ?Technik zum Menschen bringen“ mit 1,48 Millionen Euro gef?rdert. Neben dem TZI beteiligen sich auch die neusta mobile solutions GmbH (Bremen), die Ruhr-Universit?t Bochum und die Certavo GmbH (Bremen) an dem Vorhaben.  

Informatiker kooperieren in dem Projekt eng mit Psychologen, Softwareentwicklern, Datenschutzpraktikern und Testanwendern. Auf Basis psychologischer Erkenntnisse und nutzerfreundlicher AR-Anwendungen entstehen neue Interaktionsformen für Apps. Den Anbietern von Smart-Home-Produkten zeigt das Projekt neue Wege auf, wie sie den Datenschutz von der l?stigen Pflicht zum Verkaufsargument transformieren k?nnen.

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Rainer Malaka, malaka@tzi.de
Dr. Karsten Sohr, sohr@tzi.de
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI)
Universit?t Breme

Smarthome