Filmprogramm

ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND

Almanya - Roxy Film

FILM ZU VORTRAG 1 // MI 8.5. / 20:30 Uhr

D 2011, Regie: Yasemin ?amdereli, mit Vedat Erincin, Fahri Yardim, Aylin Tezel, 101 Min.
* mit Einführung von Daniela Berghahn

Wiederholung // DO 9.5. / 18:00

Gro?vater Hüseyin kam als Gastarbeiter nach Deutschland. Ungef?hr 40 Jahre sp?ter – seine Frau und er haben gerade die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten – verkündet er der Gro?familie, dass er ein Haus in Anatolien gekauft habe. Die ganze Familie reist nun dorthin, um das Sommerhaus zu renovieren. Auf der Reise haben alle Familienmitglieder jedoch mit ihren eigenen Problemen zu k?mpfen.
In leichtem Ton handelt der Film von Identit?tsfragen dreier Generationen einer Einwandererfamilie. Die Arbeit der Regisseurin, die das Buch zusammen mit ihrer Schwester Nesrin ?amdereli schrieb, zeigt einen differenzierten Blick und spielt mit kulturellen Klischees ebenso wie mit Filmbezügen und Genres.

Almanya – Willkommen in Deutschland feierte 2011 seine Premiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Berlin (Berlinale) und wurde mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Pressestimmen:

?Erz?hlte Fatih Akin in ?Solino? noch von der ersten italienischen Pizzeria im Ruhrgebiet, geht es hier um den 1.000.001sten Gastarbeiter (der junge Hüseyin wird von Fahri Yardim gespielt), der aus einem anatolischen Dorf in das Land kommt, ?wo es nur Kartoffeln gibt?.? David Siems, epd Film

?Situations faced by Alymanya’s immigrant Turkish family may be specifically German, but at the centre of Yasemin Samdereli’s amenable drama, which she co-wrote with her sister Nesrin Samdereli, is an eloquently-expressed appeal for understanding and tolerance which shouldn’t fall on deaf ears outside its homeland.? Fionnuala Halligan, Screen Daily

?Wie heilsam kann eine Kom?die sein, weil sie sich l?st von den festgefahrenen Meinungen der Integrationsdebatte oder der Furcht vor Islamisten, Ehrenmorden und jugendlichen Intensivt?tern muslimischen Glaubens. Der Film Almanya zeigt normale Menschen, komisch überzeichnet zwar, aber doch wahrhaftig.? Parvin Sadigh, Zeit Online

Zum Weiterlesen

Interview mit Nesrin und Yasemin ?amdereli  https://www.zeit.de/kultur/film/2011-02/interview-samdereli-berlinale/komplettansicht

ETWAS TUT WEH

Etwas tut weh – Recha Jungmann

FILM ZU VORTRAG 2 // DO 9.5. / 14:30 Uhr

BRD 1979, Regie: Recha Jungmann, mit Simone Maul, Anja Burak, Hermann Sch?fer, 72 Min.
* mit Einführung von Annette Brauerhoch

Recha Jungmann begibt sich auf eine Spurensuche in die eigene Vergangenheit in einem Dorf in der Rh?n. Der assoziativ montierte Film folgt ihr in drei Altersstufen: als kleinem M?dchen, als Jugendlicher und als erwachsener Frau. Ihre Erinnerungen sprechen vom Verlust des Familienzusammenhangs und rekonstruieren gleichzeitig Familiengeschichte, indem ein l?ngst verstorbener Gro?vater neu entdeckt wird.
Der Dokumentarfilm wurde letztes Jahr von der Kinothek Asta Nielsen und dem Deutschen Filminstitut zusammen mit drei weiteren Filmen von Jungmann restauriert und auf den REMAKE. Frankfurter Frauen Film Tagen wieder aufgeführt.

Pressestimmen

?ETWAS TUT WEH ist ein Film, der sich nur dem erschlie?t, der die F?higkeit zur Wahrnehmung der eigenen Erinnerung nicht verloren hat.? Martina Borger, Filmbeobachter

?Etwas tut weh ist ein Film, der die fünf Sinne sanft und beharrliche reizt, die dem K?rper eingeschriebene Geschichte politisch zu begreifen.? Karsten Witte

Zum Digitalisierungsprojekt  http://www.remake-festival.de/publiziertrestauriert/restaurierung/

Trailer https://vimeo.com/298687582

 

FAMILIENGRUFT – LIEBESGEDICHT AN MEINE MUTTER

Familiengruft – Deutsche Kinemathek / DFFB

VORFILM // DO 9.5. / 14:30 Uhr

BRD 1981/82, Regie: Maria Lang, 12 Min., 16mm

Maria Langs Film, der in ihrem ersten Studienjahr an der dffb entstand, ist eine Portr?tskizze ihrer Eltern. ?ber die Darstellung der M?nner, um die sich das Leben der Frauen dreht, erz?hlt die Filmemacherin von den Frauen in ihrer Familie. Lang: ?Ich rede über die Sprachlosigkeit, die Mauern, die Liebe, die Verachtung.“ Familiengruft und Etwas tut weh besch?ftigen sich mit dem Exponieren weiblicher Erfahrungen in Familienstrukturen als  repressiven Lebenszusammenh?ngen.
Das Anliegen der frauenbewegten Autorinnen offenbart sich jeweils in der Auseinandersetzung mit filmischen Formen, die andere Zeitlichkeiten und R?ume schaffen.

Familiensache(n)

Miranda July

Kommentiertes Filmkunstprogramm // DO 9.5. / 20:00 Uhr

?Familiensache“ bezeichnet im deutschen Zivilrecht eine Reihe von Streitsachen, die u.a. Ehe und Haushalt sowie auch den Versorgungsausgleich betreffen. Aus eigentlich innerfamili?ren Wertvorstellungen werden also Familienstreitsachen; der sonst zugeh?rigkeitsversprechende und identit?tsstiftende Familienbegriff wird gründlich umgepolt. Die Familie erweist sich hier als potentielles Konfliktmodell, das dem Versprechen eines schützenden Privatbereichs nicht gerecht wird.

Die ausgew?hlten Kurzfilm- und Videobeitr?ge aus über fünf Jahrzehnten nehmen allesamt auf je unterschiedliche Weise ebenso vertrauliche enge Verh?ltnisse als Ausgangspunkt und Motor einer Narration, die uns das Behagen wie das Unbehagen von Familienrelationen nicht vorenth?lt. So erweist sich die (Re-)Artikulation innerfamili?rer Werte, dramaturgisch potenziert, als Reartikulation ihrer Funktionen im gesellschaftlichen Leben.

Gerade der famili?re Haushalt und die herk?mmlich darin implizierte Arbeitsteilung im H?uslichkeitskult der 1950er-Jahre, wie sie der US-Lehrfilm A Date with Your Family beschw?rt, werden in Julian Rosefeldts Manifesto-Szene ?Conservative Mother“ kontrapunktisch mit Claes Oldenburgs Pop-Art-Manifest konfrontiert und somit konterkariert. Und in Vanalyne Greens Trick or Drink wird die für die Bildung und Entwicklung der Familienordnung notwendige Abschirmung nach Au?en zum Ausl?ser kompulsiv-süchtigen Verhaltens. Auch wenn bisweilen parodistisch auf den Kopf gestellt (Klara Lidéns Ohyra, Chantal Akermans Family Business) bleibt die Kernfamilie als prim?res Zugeh?rigkeitsmodell in solchen Konstruktionen bestehen (Miranda Julys Atlanta, Cheryl Dunyes An Untitled Portrait, Eli Corti?as' Quella che cammina). Zugleich wird sie zum Hauptelement, das sein grunds?tzliches Konfliktpotential bildlich und dialogisch in verh?ngnisvolle Narrative perpetuiert.

Elena Zanichelli ist Juniorprofessorin für Kunstwissenschaft und ?sthetische Theorie an der Universit?t Bremen und Mitglied am Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender. Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung ?Women in Fluxus and Other Experimental Tales“ (Palazzo Magnani, Reggio Emilia 2013).

Die Filme:
   | A DATE WITH YOUR FAMILY USA 1950, Edward G. Simmel, b/w, 10 Min., OmengU
   | MANIFESTO (Conservative Mother Scene) D 2015, Julian Rosefeldt, col., 10:30 Min., OV
   | TRICK OR DRINK USA 1984, Vanalyne Green, col., 20 Min., OV
   | AN UNTITLED PORTRAIT USA 1993, Cheryl Dunye, col. / b/w, 3 Min., OV
   | ATLANTA USA 1997, Miranda July, col., 10 Min., OV
   | FAMILY BUSINESS GB 1984, Chantal Akerman, col., 18 Min., OV
   | QUELLA CHE CAMMINA / THE ONE WHO WALKS E 2014, Eli Corti?as, col., 9:30 Min., OmengU
   | OHYRA D 2007, Klara Lidén, b/w, 4 Min., schwed. OmengU

Pr?sentiert in der Reihe Queering University an der Universit?t Bremen. Weitere 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 unter www.uni-bremen.de/diversity

LA PIVELLINA

La Pivellina – Filmgalerie 451

FILM ZU FORUM 1B // FR 10.5. / 14:30 Uhr

Little Girl, I/A 2009, Regie: Tizza Covi und Rainer Frimmel, mit Patrizia Gerardi, 100 Min., OmU, 35mm
* mit Einführung von Loreta Gandolfi

Wiederholung // SO 12.5. / 18:00 // MO 13.5. / 20:30

Patti findet die ausgesetzte Asia auf einem Spielplatz. Statt sie zur Polizei zu bringen, nimmt sie die Zweij?hrige mit nach Hause in ihren Wohnwagen, wo sie mit einem kleinen Zirkus lebt. Asia wird in der Wahlfamilie des Zirkus warmherzig aufgenommen, doch stets bleibt die Angst, dass sie wieder getrennt werden. Covi und Frimmel verorten ihren Film zwischen Dokumentation und Fiktion. So entsteht mit Schauspieler*innen, die sich selbst spielen, und improvisierten Szenen mit einer Handkamera ein Film voll zauberhafter Allt?glichkeit.
Loreta Gandolfi untersucht das Verh?ltnis von Kinderfiguren im Film und famili?ren und nationalen Identit?tsbestimmungen.

Pressestimmen

?Working with actual circus people — and even living with them during the shoot — Ms. Covi (who also wrote the screenplay) and Mr. Frimmel (who wielded the hand-held camera) have painted a grittily evocative portrait of outsider lives. Unhindered by a lack of musical score, professional actors or even a real plot, the filmmakers conjure a close-knit community where survival is fragile, and suspicion of the law is the norm.? Jeannette Catsoulis, New York Times

?La Pivellina ist eine echte kleine Entdeckung mit gro?em Herzen.? Joachim Kurz, Kino-Zeit

Interview mit Tizza Covi und Rainer Frimmel https://ray-magazin.at/la-pivellina-ein-gespraech-mit-tizza-covi-und-rainer-frimmel/

STORIES WE TELL

Stories We Tell - Fugu Films

FILM ZU FORUM 2 // FR 10.5. / 20:30 Uhr

CDN 2012, Regie: Sarah Polley, mit Michael Polley, Harry Gulkin, 108 Min., engl. OmU
* mit Einführung von Babylonia Constantinides

Wiederholung // DI 14.5. + SA–SO 18.–19.5. / 20:00

?Can you tell the whole story?“ Mit diesen Worten bittet Schauspielerin und Regisseurin Sarah Polley ihren Vater, ihre Geschwister und Freunde, von ihrer Mutter zu erz?hlen, die starb, als Polley elf Jahre alt war. Daraus schafft sie einen Film, der aus Interviews, alten Super-8-Aufnahmen der Familie und nachgespielten Szenen besteht. Die Ehe ihrer Eltern wie auch Geheimnisse der Familie werden so erkundet.
Jede*r der ?Storyteller“ hat einen ganz eigenen Blick auf die Geschichte und so zeigt sich, dass Erinnerungen vage sind und Wahrheit davon abh?ngt, wer sie erz?hlt.
Babylonia Constantinides besch?ftigt sich in ihrem Vortrag mit der filmischen Aneignung von Found Footage in autobiografischen Filmen.

Pressestimmen

?Umso 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 verst?rkt Stories We Tell deshalb wohl auch regel?rechte Entzugs?er?schei?nungen; das Gefühl, über den Film Teil einer neuen Familie zu sein und eine Heimat gefunden zu haben, die besser ist als die bisherige; eine, die man nicht 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 missen m?chte. Mehr noch, als der vibrie?rende, atem?be?rau?bende Subtext dieses z?rt?li?chen, vers?t??renden, wunder?sch?nen Films auch deutlich macht, dass erst das Sprechen mitein?ander, das Geschichten erz?hlen und das vorur?teils?freie Zuh?ren und Zulassen dieser Geschichten uns zu besseren Menschen macht.? Axel Timo Purr, artechock

?Sarah Polley reveals more about herself than she may have realised in this complex documentary love-letter to her parents? Peter Bradshaw, The Guardian

?Beeindruckend an diesem Film ist vor allem, dass Polley sich selbst als trickreiche Erz?hlerin erweist. Sie beginnt damit, ein normales Erinnerungsportrait ihrer Familie zu entwickeln und l?sst den Zuschauer erst nach und nach erahnen, dass es um viel 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 geht.? David Segler, Frankfurter Rundschau

Interview mit Sarah Polley https://www.youtube.com/watch?v=fqBe1DSY1Vc

UNDER THE SHADOW

Under the Shadow – xyz films

FILM ZU FORUM 3 // FR 10.5. / 22:30 Uhr

GB/KAT/JOR 2016, Regie: Babak Anvari, mit Avin Manshadi und Narges Rashidi, 84 Min., farsi OmengU
* mit Einführung von Janna Heine

Shideh wird aus politischen Gründen das Medizinstudium verwehrt. W?hrend ihr Mann, selbst Arzt, zum Milit?rdienst einberufen wird, ist sie inmitten des Iran-Irak-Kriegs allein mit der gemeinsamen Tochter Dorsa an ihre Wohnung in Teheran gebunden. Mit den irakischen Raketen fallen auch b?se Geister ins Heim ein: Ein weiblicher Dschinn im wallenden Tschador will Dorsa holen. In Sundance gefeiert, verknüpft Babak Anvaris Debutfilm intelligent Erz?hlungen der persischen Mythologie mit politischer Zeitgeschichte, die bis heute die Gesellschaft und Familienmodelle pr?gen.
Janna Heines Vortrag zeichnet an dem ersten Haunted-House-Horrorfilm im Iran die Bedrohung famili?rer Souver?nit?t durch das islamische Regime nach.

Pressestimmen

?Under the Shadow lugt mit blinzelndem Auge in das subversive Leben iranischer Frauen.? Jonas Gr?ne, Filmverliebt

?Under its scares, Under the Shadow serves as an impassioned allegory for female oppression – but Anvari doesn’t shortchange horror fans. He delivers an entertainment that’s fun to watch, and subversively incisive for those willing to read between the lines.? Nigel M. Smith, The Guardian

?The two leads, Rashidi and Manshadi, create a relationship prickling with tension and impatience, exploding into mutual rage and suspicion. It is amazing to consider that this is Manshadi's debut.? Sheila O’Malley, Rogerebert.com

Interview mit Babak Anvari https://www.eyeforfilm.co.uk/feature/2016-03-03-babak-anvari-interview-about-under-the-shadow-feature-story-by-amber-wilkinson

DAS UNM?GLICHE BILD

Das unm?gliche Bild - eksystent distribution

FILM & GAST // SA 11.5. / 14:00 Uhr

D/A 2016, Regie: Sandra Wollner, mit Jana McKinnon und David Jakob, 69 Min.
* mit anschlie?endem Gespr?ch mit Sandra Wollner

Mit der Super-8-Kamera ihres Vaters filmt die 13-j?hrige Johanna das Leben ihrer Familie in der Wiener Vorstadt um 1958. Unerwartet geben ihre Aufnahmen die Geheimnisse der Welt preis, in die sie geboren wurde: Gro?vaters Erinnerungen an die ?gute Zeit“ bei der Wehrmacht und die Besucherinnen von Gro?mutter Marias omin?sen Kochclub – hinter verschlossener Tür. Im Home-Movie-Format werden wir in eine Zeit versetzt, an die wir uns mit schnell verkl?renden Familienaufnahmen und konstruierten Bildern erinnern. Wollners Filmstudie lotet aus, wie sich Amateurfilm-?sthetik zur Fiktionalisierung von Familienvorstellungen verh?lt. Die Familiengeschichte aus dem pers?nlichen Blick einer heranwachsenden Frau übertr?gt sich dabei auf eine Kollektivgeschichte des Nachkriegs?sterreichs.
Sandra Wollner studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Regie für Dokumentarfilm und ist als Cutterin und Regisseurin t?tig. Das unm?gliche Bild ist ihr Langspielfilmdebut, für das sie u.a. den Ingmar-Bergman-Debut-Preis in G?teborg erhielt.

Statement

?Wenn ich Situationen meiner Kindheit erinnere, sind diese Erinnerungen eine Kette an Bildern, die ich aneinanderreihen kann. Ob ich sie tats?chlich erlebt habe oder ob sie mir nur gezeigt oder erz?hlt wurden, kann ich dabei nicht immer nachvollziehen. Es sind Familienbilder, die stets nur den Bruchteil einer Wahrheit zeigen, Bilder, die Feste und Allt?glichkeiten festhalten und die - teilweise unmerklich - zum Rückgrat unserer Erinnerungen werden, sie allm?hlich sogar komplett ersetzen k?nnen.? Sandra Wollner über Das unm?gliche Bild .

Pressestimmen

?Einer der diesj?hrigen Festivalhits!? Screen Daily

?Das Unm?gliche Bild ist eine surreale Dokumentation einer realen Familie, ein Versuch, die Wahrnehmung einer Heranwachsenden in der Nachkriegszeit im Film zu stilisieren. Unewohnte N?he und gleichzeitige Distanz machen den Film zu einer Herausforderung für den Zuschauer und für seine Gedanken, die sich immer wieder in der Intimit?t und Echtheit der Aufnahmen verirren – von famili?rer W?rme verführt, von Paranoia geplagt.? Friedrich Kühne, Spex

Interviews mit Sandra Wollner https://www.deutschlandfunkkultur.de/sandra-wollner-ueber-das-unmoegliche-bild-das-unwirkliche.2168.de.html?dram:article_id=417278

https://www.youtube.com/watch?v=oP-3-NgaO3g

STO SPITI – AT HOME

Sto spiti - J.M. Louis / SHNP3

FILM ZU FORUM 3 // SA 11.5. / 18:00 Uhr

GR/D 2014, Regie: Athanasios Karanikolas, mit Maria Kallimani, Marisha Triantafyllidou, 103 Min., OmU
* mit Einführung von Julian Jochmaring

Nadia, eine georgische Migrantin, ist schon so lange Haush?lterin einer wohlhabenden Familie, dass sie beinahe ein Familienmitglied ist. Doch als bei ihr eine Krankheit diagnostiziert wird und die Familie zudem in finanzielle Schwierigkeiten ger?t, wird sie kurzerhand entlassen. Diesen Vertrauensbruch ertr?gt Nadia mit stoischer Ruhe.
Ebenso zurückhaltend inszeniert Regisseur Karanikolas die Geschehnisse kühl und distanziert. In Form des emotionalen Verrats erz?hlt der Film, der der Greek New Wave zuzuordnen ist und im Berlinale Forum 2014 Premiere feierte, von den Folgen der europ?ischen Finanzkrise auf pers?nlichem, famili?rem Niveau.
Julian Jochmaring untersucht die Inszenierung von Scheitern und Gelingen famili?rer Sorgegemeinschaften und fokussiert dabei das Verh?ltnis weiblicher Arbeitskr?fte zum Modell der Kernfamilie.

Pressestimmen

?Eine reine Seele hat Regisseur Karanikolas da entworfen, die um Zugeh?rigkeit und Harmonie willen alles verzeiht. Womit er vermutlich die Zust?nde in der griechischen Wirtschaftskrise trefflich skizziert: Die Schw?chsten, also Immigranten in prek?ren Jobs, trifft es am schnellsten und h?rtesten.? Anne-Katrin Müller, kunstundfilm.de

??Sto Spiti? ist 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als das Drama zur Griechenlandpleite. Er erforscht am Beispiel einer widerrechtlich entlassenen Haush?lterin die Mechanismen subtiler Machtausübung.? Julia Dettke, Die Zeit

?At Home gives a new twist to a story about employee rights, and comes together in the end when the characters part ways.? Colette de Castro, East European Film Bulletin

Interview mit der Hauptdarstellerin Maria Kallimani http://filmiconjournal.com/blog/post/29/resisting-differently-maria-kallimani

Filmgespr?ch mit Athanasios Karanikolas https://www.youtube.com/watch?v=lCCJmv4XIv4

WEIBLICHE JUNGGESELLEN

Weibliche Junggesellen - Svenska Filminstitutet

STUMMFILM + X // SA 11.5. / 20:30 Uhr

Norrtullsligan, S 1923, Regie: Per Lindberg, mit Tora Teje, Inga Tidblad, 86 Min., tinted, stumm, engl. Zwischentitel
* mit Live-Musikbegleitung von R?D

Pegg, Emmy, Baby und Eva sind vier weibliche Büroangestellte, die in einer Wohngemeinschaft leben. Diese Wahlfamilie bietet ihnen solidarische Unterstützung gegenüber chauvinistischen Vermietern, Chefs und auch gegenüber tats?chlichen Familienangeh?rigen. So gelingt es den Frauen, ihre Unabh?ngigkeit zu behaupten. Die pr?zise und ungew?hnlich modern anmutende Sozialschilderung thematisiert Verh?ltnisse, wie sie leider heute noch üblich sind: sexuelle Bel?stigung, Vorurteile gegenüber Alleinerziehenden und Lohndiskriminierung. Die dennoch kom?diantische Stimmung des Films drückt sich in der selbstironischen, lakonischen  Erz?hlstimme einer der jungen Frauen in den Zwischentiteln aus, die wiederum w?rtlich aus der Romanvorlage von Elin W?gner stammen.
R?D ist als DJ und Producer t?tig und macht sich in der Hamburger und Bremer Musikszene einen Namen. Fernab angepasster Tanzbeats experimentiert er an den Grenzen von House und Techno.

Pr?sentiert in der Reihe Queering Universityan der Universit?t Bremen. Weitere 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 unter www.uni-bremen.de/diversity

Pressestimmen

?Dieser au?erordentlich sehenswerte schwedische Film schildert das trübe, arme Leben jener Hunderttausende von M?dchen, die Tag für Tag zur selben Stunde unausgeschlafen in die Kontore und Gesch?fte hetzen müssen, ihre Jugend hinter Schreibmaschinen und Ladentischen für geringstes Entgelt opfern, eine Beute den M?nnern, früh sich ausgebend oder mickrig dahinwelkend. […] Welch ein Mut, solcherlei ohne irgendwie eine spannende Handlung zu zeigen; welch ein K?nnen, dies mit feinstem Sinn für Menschlichkeit, für gute Bilder, für zarteste Stimmungen sechs Akte durchzuführen, ohne zu langweilen.? Kurt Pinthus, Das Tage-Buch, Berlin, 14. Juni 1924

?Durchg?ngig ist es die Selbstironie dieser Figur, sind es die sehr literarischen Zwischentitel, die NORRTULLSLIGAN zu einer Entdeckung machen. Die sch?nste Szene zeigt die Frauen wie bei einem Defilee vor dem Chef – es ist der Moment, in dem sie als R?delsführerinnen eines Streiks entlassen werden. Jede Einzelne tritt noch einmal vor den Boss und lacht ihm schnippisch ins Gesicht. Sie wissen, dass sie sich aufeinander verlassen k?nnen.? Bert Rebhandl

?[T]he film manages a rare double feat. It depicts the quotidian rhythms of their lives as worthy  of  being  filmed  and  discussed  separate  from  possible sexual intrigue. Yet it also shows how the conditions of that intrigue, not to mention their persistent suitors, are not an exciting intervention into the daily grind but rather an imposition upon  the  women,  a  seemingly  unavoidable  element  of  the intersection of poverty and gender.? Evan Calder Williams, Film Quarterly 2014, 68:1

WHAT WE DO IN THE SHADOWS

What We Do in the Shadows - Wild Bunch

SP?TFILM // SA 11.5. / 22:30 Uhr

5  Zimmer Küche Sarg, NZ 2014, Regie: Jemaine Clement und Taika Waititi, mit Jonny Brugh, 82 Min., OmU

Viago und seine Vampir-Mitbewohner müssen sich mit den Anforderungen des modernen Lebens herumschlagen: Monatsmieten, Putzpl?nen, Türstehern und neuen Mitbewohnern. Die Horror-Mockumentary thematisiert das voyeuristische Interesse an der Zurschaustellung des Privaten wie auch des Au?enseitertums. Gleichzeitig spiegeln die Filmemacher ihre Erfahrungen mit einer M?nner-WG, deren Abh?ngigkeiten darin und der Unendlichkeit von ungespültem Geschirr.

Pressestimmen

?Grandiose Vampir-Mockumentary? Martin Gobbin, critic.de

?Die Blutsauger haben dieselben Probleme wie alle anderen auch. Nur eben in blutig. Und mit etwas 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 Hintergrundgeschichte. Das führt neben den skurillenen Szenen und Dialogen obendrein zu ein paar netten Zitaten an Klassiker der Vampirfilme.? Aurelia Brandenburg, Geekgeflüster

?So many comedies are adoringly billed as ?dark?, forgetting the ancient showbusiness maxim, ?dark is easy; funny is hard?. Fortunately, this mockumentary from New Zealand succeeds in being both.? Peter Bradshaw, The Guardian

?Wer eine gro?e Packung schwarzen und albernen Humors zu sch?tzen wei?, ist hier gut aufgehoben.? Horrormagazin

Filmbesprechung bei Nerdkino https://vimeo.com/173148973

MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI

Mein Leben als Zucchini - polyband Medien

FAMILIENKINO // SO 12.5. / 16:00 Uhr

Ma vie de courgette, F/CH 2016, Regie: Claude Barras, 66 Min., DF
* mit action&fun! im Anschluss

Als der kleine ?Zucchini“ ins Heim von Madam Papineau kommt, f?llt es ihm nicht leicht, mit den anderen Kindern zu leben. Er vermisst seine Mama und wird ge?rgert. Dann st??t Camille zu der Truppe, in die sich Zucchini prompt verliebt. Aber Camilles hinterh?ltige Tante will sie zu sich holen. Zucchini und seine Freunde müssen sich einen Plan ausdenken, um das zu verhindern. Basierend auf Gilles Paris’ Roman ?Autobiografie einer Pflaume?, bietet der Trickfilm Kindern einen leichten Zugang zu den Themen Elternverlust und Heimerfahrungen.

Pressestimmen

?Dass der Regisseur Barras und seine 60 Animateure ihre Puppen liebevoll aus dem knete?hnlichen Kunststoff Play-Doh bastelten, […] darf den Zuschauer nicht auf die falsche F?hrte locken. ?Mein Leben als Zucchini? ist mit all seiner Dramatik, seinen Schicksalen […]  澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als ein Kinderfilm, der leidgeprüften Kindern in ?hnlichen Situationen helfen k?nnte.? Jenni Zylka, Spiegel Online

?Bei einem gemeinsamen Ausflug in die winterlichen Berge wird ein Tanzabend veranstaltet, und dazu spielt der im Original franz?sischsprachige Film ein deutsches Lied ein: ?Eisb?r? von Grauzone aus den frühen achtziger Jahren. Trickfilmkinder tanzen zur Neuen Deutschen Welle, und die ironische Tristesse des Textes passt perfekt zur Stimmung der Szene. Was hat Sciamma für ein Gespür!? Andreas Platthaus, FAZ

?Hier geht es nicht um Action oder Gags, sondern um das echte Leben. Um Kinder, die sich von ihren Eltern im Stich gelassen fühlen. Und die erst lernen müssen, wie es sich anfühlt, wenn man von jemandem so geliebt wird, wie man ist.? KinderFilmWelt

?Mit unglaublicher Detailliebe wurde die Welt des Stop Motion-Animationsfilms zum Leben erweckt. Inhaltlich gelingt es, schwere Themen leichtverdaulich zu pr?sentieren und trotz deutlicher Tonwechsel nie uneben zu erscheinen. Auf diese Art hat sich der Film zu einem echten Geheimtipp entwickelt, der wahrlich Unterhaltung für die ganze Familie bietet.? Leinwandreporter

Making-Of Featurette https://www.youtube.com/watch?v=EnBK9I_eyuY

A FAMILY AFFAIR

A Family Affair - Conijn Film

FILM // SO 12.5. / 20:30 Uhr

NL/DK 2015, Regie: Tom Fassaert, mit Marianne Hertz, 115 Min., holl. OmengU

Wiederholung // DI 14.5. / 18:00

Als ihn seine 95-j?hrige Gro?mutter nach Südafrika einl?dt, kennt Tom Fassaert (Der Engel von Doel) sie nur aus den Erz?hlungen seines Vaters: als Femme Fatale der 1950er, die ihre zwei S?hne für ihre Model-Karriere in ein Kinderheim gab. Er trifft auf eine unbeschwerte, jung gebliebene Frau voller Esprit, die er mit den Folgen ihrer Entscheidungen konfrontieren will. Wie in Stories We Tell wird die Familiengeschichte anhand einer weiblichen Figur erkundet und brilliert mit der emotionalen Wucht seiner Erz?hlung über die universelle Erfahrung innerfamili?rer Konflikte über Generationen hinweg.

?One of 10 Documakers to Watch? Variety

?Ein sehr privater Film über die Tabus und Obsessionen unserer Zeit.? Jan Sebening, DOK.fest München

?A Masterpiece story? Ulrich Seidl

?Sometimes a film will inspire me so much I will take a train to another country—staying with a friend for the night—just to have a conversation with the director for a couple hours in the station.   […]  It is the kind of documentary I love:  a journey structured like a fiction film using genre techniques, in this case, the suspense plot, rhythm and energy of a detective flick.? Katrin Badt, HuffPost

?A FAMILY AFFAIR ist eine einmalige, aus intimen Familiengespr?chen und faszinierenden Archivaufnahmen zusammengesetzte Zeitreise durch die Geschichte einer dysfunktionalen europ?ischen Familie.? Zürich Film Festival

?Beautifully edited by Claudio Hughes to convey the piecemeal structure of a family scrapbook […] ?A Family Affair? is both an anguished plea for information and a moving acceptance of the things it cannot change.? Guy Lodge, Variety

Interview mit Tom Fassaert  https://www.youtube.com/watch?v=u1EZk8jbjsY