Di. 22.07.2014, 18:30-19:30 Uhr im CITY 46/ Kino-Schule
Leitung: Dr. Bettina Henzler
?Sie war eine engagierte und leidenschaftliche Filmemacherin wie keine andere, aktiv im Dokumentarfilm ebenso wie im Spielfilm. Ihr Film Deutschland, bleiche Mutter ist ein Meilenstein der deutschen Filmgeschichte. Ihr Tod rei?t eine schmerzliche Lücke in die Filmlandschaft.“
Ulrich Gregor würdigt Helma Sanders-Brahms.
Am Beispiel von Deutschland, bleiche Mutter widmet sich die Kino-Schule dem Verh?ltnis von Film und Geschichte: Wie kann durch die Inszenierung von pers?nlicher Erinnerung ein Zugang zur Geschichte vermittelt werden? Wie macht gerade die Heterogenit?t des Films Geschichte als Zusammenhang von individueller Erfahrung, ?berlieferung von Fakten und kulturellen Mythen erfahrbar?
Die Rezeptionsgeschichte von Deutschland, bleiche Mutter – der bei seinem Erscheinen 1980 in Deutschland verrissen, im Ausland gefeiert wurde – ist dabei selbst ein Dokument des Umgangs mit Geschichte im Nachkriegsdeutschland. In ihr spiegelt sich die Frage nach der Legitimit?t von Geschichtsschreibung aus einer subjektiven (weiblichen) Perspektive.
Deutschland, bleiche Mutter
Film zum Seminar
Di. 22.07.2014, 20:00 Uhr im CITY 46/ Kino 1
Deutschland, bleiche Mutter von Helma Sanders-Brahms gilt heute als ein Meilenstein des Neuen Deutschen Films. Die Regisseurin erz?hlt darin die Geschichte ihrer Mutter und damit einer "verlorenen" Generation Frauen, die im Krieg jung verheiratet waren und danach mit ihren kriegstraumatisierten M?nnern den "Wiederaufbau" leisten mussten. Diejenigen, die keine nationalsozialistischen T?terinnen waren, aber weggeschaut und geschwiegen haben. Der Film kombiniert symbolisch verdichtete Szenen mit dokumentarischem Material, um eine Mutter-Kindbeziehung vor dem Hintergrund von Krieges und Zerst?rung zu zeigen.
Deutschland, bleiche Mutter kam nach der Erstaufführung auf der Berlinale 1980 nur in gekürzter Version in die Kinos. Nach der Restaurierung durch die Deutsche Kinemathek ist er erstmals in Bremen in seiner ursprünglichen L?nge und Qualit?t zu sehen. Mit seiner Aufführung erinnern wir an die in diesem Jahr verstorbene Regisseurin Helma Sanders-Brahms.