Pornographie verfolgt für gemeinhin das Ziel der sexuellen Stimulierung der Betrachter*innen. Der künstlerische Film steht unter anderem Vorzeichen, wenn er Geschlechtsakte thematisiert oder zeigt. Ob aus einem autobiographischen Impuls heraus erotische Phantasien inszeniert, ob Selbstbefriedigung oder allt?glicher Beischlaf zelebriert wird, immer verweigert die ?sthetische Bearbeitung die maximale Sichtbarkeit, die die Pornographie verlangt.
In teilweise spielerischen Inszenierungen werden zudem h?ufig normative Annahmen über Geschlecht und Sexualit?t konfrontiert. Das Programm zeigt, dass dieser transgressive Impetus bereits in der frühen Filmavantgarde der 1940er Jahre zutage tritt und sich bis in die queer-aktivistischen Performances der 2000er Jahre verfolgen l?sst.
Die Veranstaltung ist Teil der ?ffentlichen Ringvorlesung ?Critical Porn Studies – Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“, die sich mit den künstlerischen und queer-feministischen Strategien und medialen Produktions- und Rezeptionsprozessen der Pornografie befasst.
Di. 18.07.2023, 18:30 Uhr im CITY 46, kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert | Universit?t Bremen
Die Filme:
| Kenneth Anger | Fireworks | USA 1947 | 13:30
| Michael Brynntrup | All you can eat | D 1993 | 35mm | 5:30
| Barbara Hammer | Multiple Orgasm | USA 1976 | 16mm | 6:00
| Carolee Schneeman | Fuses | USA 1964 | sil. | 16mm| 25:00
| Ashley Hans Scheirl | 1/2 Fr?sche Ficken Flink| A 1992-96 | 16mm | 18:00