Mitteilungen

Am 4.11.2019 findet das Promotionskolloquium von Pierre Kliem statt (14:15 Uhr im Raum FVG-W0090). Seine Dissertation tr?gt den Titel

Climatic and Environmental Changes During Marine Isotope Stage 3, 2 and 1 in Southern Patagonia – Evidences from Laguna Potrok Aike (Argentina)

Diese Studie wurde im Rahmen des "Potrok Aike Sediment Archive Drilling Projects" durchgeführt und vom International Continental scientific Drilling Program (ICDP) und der Deutschen Forschungsgemeinschaaft (DFG) gef?rdert. Die Pr?sentation der Studie sowie die Diskussion der Ergebnisse erfolgen hochschul?ffentlich.

G?ste sind herzlich willkommen!


 

VERST?DTERUNG – DIE HISTORISCHE URSACHE F?R NIEDRIGEN SAUERSTOFFGEHALT IN VIELEN SEEN EUROPAS

Pressemitteilung der Universit?t Bremen: Nr. 286 / 26. Oktober 2016 SC

 

Press release of INRS, Quebec City, Canada (in English)

 

Fachzeitschrift ?Proceedings of the National Academy of Sciences“ ver?ffentlicht Studienergebnisse

mit Beteiligung des Instituts für Geographie der Uni Bremen

Mangelnde Sauerstoffkonzentrationen in Seen lassen sich seit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 160 Jahren nachweisen. Die Entwicklung der St?dte mit ihren Abw?ssern sowie der Einsatz von Kunstdünger in der Landwirtschaft haben das ?kologische Gleichgewicht der europ?ischen Seen kontinuierlich ver?ndert. Das haben internationale Wissenschaftler – unter ihnen Geographie-Professor Bernd Zolitschka von der Universit?t Bremen – in einer Studie nachgewiesen, deren Ergebnisse jetzt in einer Fachzeitschrift ?Proceedings of the National Academy of Sciences“ publiziert worden sind. Sie belegt auch, dass die Regeneration der Seen nur langsam voranschreitet.

 

Bereits seit 1850 entwickeln sich niedrige Sauerstoffkonzentrationen in zahlreichen europ?ischen Seen. Diese sogenannten Hypoxia sind Folge der Anreicherung von N?hrstoffen in den Seen durch von Menschen hervorgerufene Umweltbelastungen – Wissenschaftler sprechen von anthropogener Eutrophierung. Sie st?rt das ?kologische Gleichgewicht der stehenden Gew?sser erheblich. Dieser Zustand erfasste seit Beginn des 20. Jahrhunderts viele Seen, lange bevor Kunstdünger gro?fl?chig angewandt (1950er Jahre) oder der globale Klimawandel nachweisbar wurde (1970er Jahre). Ein internationales Team von Wissenschaftlern konnte den Wandel der Lebensstile und das damit verbundene Wachstum von St?dten (Urbanisation) als Ursache für die niedrige Verfügbarkeit von Sauerstoff in einer gro?en Anzahl an Seen in Europa nachweisen.

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass ein erh?hter Abwassereintrag seit Beginn des 20. Jahrhunderts die biologische Produktivit?t in Seen steigerte, was zu einem Anstieg der Sauerstoffzehrung führte. Forscher aus Deutschland, Finnland, Frankreich und Kanada, darunter der Geographie-Professor Bernd Zolitschka von der Universit?t Bremen, haben jetzt diese Forschungsergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift ?Proceedings of the National Academy of Sciences“ ver?ffentlicht. Die Studie basiert auf Arbeiten der ?Varve Working Group“ des Internationalen Geosph?ren-Biosph?ren Programms, IGBP-PAGES (Past Global Changes), an dem Bernd Zolitschka ebenfalls mitarbeitete.

Ein Hauptverursacher für Sauerstoffmangel sind st?dtische Abw?sser

Die Wissenschaftler haben m?gliche Ausl?ser, darunter klimatische Rahmenbedingungen und historische Landnutzung, und die Sedimentdaten von 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 1500 Einzugsgebieten europ?ischer Seen analysiert. Erstmalig verglichen sie Rekonstruktionen der Fl?chennutzung und deren zeitliche Entwicklung im kontinentalen Ma?stab mit Daten der Sauerstoffzehrung in Seen w?hrend der vergangenen 300 Jahre. Somit konnten st?dtische Abw?sser, vor allem das darin gel?ste Phosphor, als urs?chliche Faktoren für den markanten Anstieg von Hypoxia am Grunde von Seen seit Beginn des 20. Jahrhunderts identifiziert werden.

Ein zweiter Hauptverursacher ist Dünger aus der Landwirtschaft

Die Variationen der regionalen Umweltfaktoren sowie ihre Interaktionen aber auch Unsicherheiten bei den Langzeitstudien stellten eine gro?e Herausforderung bei der Durchführung dieser Untersuchung dar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass punktuelle und diffuse Quellen stets gemeinsam zum N?hrstoffeintrag in Seen beitragen. Ihre Anteile variieren jedoch in Raum und Zeit. Die vorgestellten Ergebnisse dokumentieren die Bedeutung von punktuellen Eintr?gen st?dtischer Abw?sser als dominierende Ursache der Eutrophierung in europ?ischen Seen w?hrend der gegenw?rtigen Epoche der Erdgeschichte – dem Anthropoz?n. Allerdings l?sten diffuse N?hrstoffquellen durch den ver澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育ten Einsatz von Düngemitteln und die Beseitigung punktueller N?hrstoffquellen durch den Bau von Abwasserreinigungsanlagen in den vergangenen Jahrzehnten diese als vorherrschende Eutrophierungsursache in den Industriel?ndern ab.

Trotz verbessertem Umweltschutz regenerieren sich die Seen nur langsam

Trotz der generellen Umweltverbesserung in den meisten Einzugsgebieten von Seen seit den 1980er Jahren sind die tiefsten Schichten dieser Seen weiterhin sauerstofffrei und die einmal etablierten Hypoxia bleiben bestehen. ?Diese sehr langsamen Reaktionszeiten der Seesysteme illustrieren die Bedeutung historischer Landnutzungsstudien, aber auch die Notwendigkeit von Langzeitstrategien zur Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualit?t in Seen“, ist die Quintessenz der Autoren.

Publikation: “Urban point sources of nutrients were the leading cause for the historical spread of hypoxia across European lakes”. Jenny, J.-P., A. Normandeau, P. Francus, Z.E. Taranu, I. Gregory-Eaves, F. Lapointe, J. Jautzy, A.E.K. Ojala, J.-M. Dorioz, A. Schimmelmann and Bernd Zolitschka. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Online verfügbar ab 24. Oktober 2016: www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1605480113

(26.10.2016)

 


 

 

GEOPOLAR sucht eine/n Studierende/n, der/die das Thema "Zerst?rung des UNESCO-Weltnaturerbes Urmia See (Iran) - Klimawandel vs. Mensch, Analyse anhand einer Literaturauswertung" im Rahmen ihrer/seiner Bachelorarbeit bearbeiten m?chte.

(21.06.2016)

 


 

 

In der Arbeitsgruppe GEOPOLAR wird eine Doktorandin bzw. ein Doktorand für die Dauer von 39 Monaten (Entgeltgruppe: TV-L 13, 65 %) für das interdisziplin?re Verbundprojekt ?The Wadden Sea Archive“ zum 1. Oktober 2016 gesucht. Die Stellenausschreibung ist angeh?ngt bzw. kann unter diesem Link auf der Uni Bremen Homepage nachgeschlagen werden. Bewerbungsschluss ist der 15.6.2016.

(11.05.2016)

 


 

 

VERBUNDPROJEKT ERFORSCHT LANDSCHAFTSENTWICKLUNG, KLIMAWANDEL UND BESIEDLUNGSGESCHICHTE

 

Das Nieders?chsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover (MWK) bewilligt Gelder für ein Verbundprojekt zu Landschaftsentwicklung, Klimawandel und Besiedlungsgeschichte im ostfriesischen Wattenmeer. Das Projekt "Wadden Sea Archive" (WASA) ist eines der sechs gef?rderten Vorhaben und wurde vom Nieders?chsischen Institut für historische Küstenforschung (NIhK) gemeinsam mit der Forschungsstelle Küste des Nieders?chsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, dem Forschungsinstitut Senckenberg am Meer und dem Institut für Geographie der Universit?t Bremen konzipiert. Unter Einsatz eines breiten Methodenkanons aus den Geo- und Biowissenschaften sowie der Arch?ologie soll untersucht werden, wann die Gebiete des heutigen ostfriesischen Wattenmeeres überflutet wurden und welche ?berlebensstrategien die von dieser Entwicklung betroffenen Menschen entwickelt haben. Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Daten werden es erm?glichen, Szenarien über das pr?historische Leben im von Ebbe und Flut gepr?gten Raum und die Dynamik von Meeresspiegelanstieg und Küstenver?nderungen in den Jahrtausenden vor dem Deichbau zu entwickeln.

Für das Projekt stehen für die kommenden 4 Jahre ca. 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Die Koordination und Leitung des Vorhabens liegt in den H?nden von Dr. Felix Bittmann, leitender wissenschaftlicher Direktor am NIhK.

Weitere allgemeine Informationen zum Projekt WASA sind in der Pressemitteilung der Universit?t Bremen bzw. in der Pressemitteilung des MWK dargestellt.

Die im Rahmen des Projektes zu untersuchenden Fragestellungen und die eingesetzten Methoden k?nnen Sie der Projekthomepage entnehmen.

(10.02.2016)

Aktualisiert von: Uni Bremen