Forschungsprojekte
Kooperationsprojekt zur Dekolonisierung mit verschiedenen Akteur*innen
Margrit E. Kaufmann, Manfred Weule, Aissatou Bouba, Bianca Wambach, Joline Rosado u.a.
Basierend auf der langj?hrigen Zusammenarbeit mit Arbeit und Leben Bremen e.V. – durch Forschungsprojekte, die Organisation und Durchführung der Tagung ?AfrikaBilder“ mit Ver?ffentlichung, die Veranstaltungsreihe ?Nein danke, wir haben schon ein Buch über Afrika“ und die Unterrichtsmodule ?Afrika gibt es nicht“ – arbeiten wir (eine Gruppe von Kooperationspartner*innen, Lehrenden und Studierenden) derzeit zum Schwerpunkt Kolonialit?t von Wissen. Dabei geht es uns darum, v.a. im Bildungsbereich (an Schulen, Volkshochschulen und Hochschulen), zu den bestehenden Stereotypen zu sensibilisieren und im Sinne einer Dekolonisierung, insbesondere durch die Unterstützung von Selbstrepr?sentationen, andere Bilder bspw. vom afrikanischen Kontinent, seiner Geschichte(n) und den aktuellen Lebensverh?ltnissen zu vermitteln. Geplant sind Workshops, Fortbildungen und eine Ausstellung, z.B.:
"Koloniales Erbe – Rassismus heute: Anregungen zur Dekolonisierung von Schule"
Ein Fachtag für Lehrende als Kooperationsprojekt des Vereins des Bremer Instituts für Kulturforschung, bik e.V., mit dem Landesinstitut für Schule Bremen, LIS, fand am 12. und 13. November 2020 statt.
Kooperationsprojekt zur Dorfentwicklung Tarmstedt – Region B?rde Oste-W?rpe
Marie-Helene Wichmann, Oliver Hinkelbein, Jan Oberg
Im Rahmen des Dorferneuerungsplanes sollte der Ortskernbereich der Gemeinde Tarmstedt in der Region B?rde Oste-W?rpe zur St?rkung der Innenentwicklung verbessert werden. Ob im Zuge dessen eine l?ndliche Basisdienstleistungsreinrichtung in Tarmstedt entwickelt werden muss, sollte ein partizipatives Bürger*innenbeteiligungsverfahren kl?ren, das 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育stufig die bisherigen, ebenfalls partizipativ durch Akteure des Aktionskreises der Dorfgemeinschaft erarbeiteten Ergebnisse einbezieht. Es entstand eine ethnographische Studie auf der Basis von Interviews mit Akteuren der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, mit Stakeholdern sowie Dorfbewohner*innen, deren Ergebnisse in eine Online-Befragung zur Ausweitung der Mitbestimmung auf die gesamte Bewohner*innenschaft Tarmstedts einflossen. Aus den Ergebnissen entstand ein ausführlicher Bericht mit Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse der gesamten Studie wurden dem Gemeinderat, der die Studie als Entscheidungsgrundlage wünschte, in einer ?ffentlichen Gemeinderatssitzung pr?sentiert und zur Diskussion gestellt. Das Projekt fand 2014/2015 statt.
Kooperationsprojekt zur "Sichtbarmachung vorurteilsgeleiteter Straftaten gegenüber als "fremd" markierten Personen in Bremen" (ein Studienforschungsprojekt)
Margrit E. Kaufmann und Studierende in Kooperation mit dem Bremer Rat für Integration und der Referentin für Vielfalt und Antidiskriminierung im Pr?sidialstab der Bremer Polizei
In Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen wurde im Sommersemester 2021 im Rahmen des Studienforschungsprojektes eine Umfrage zum Themenfeld ?Hasskriminalit?t“ in Bremen durchgeführt. 123 Personen haben sich beteiligt. Um genauer zu erkunden, was Menschen hier im ?ffentlichen Raum an Rassismus erleben und was sie sich an Hilfestellungen und Schutzma?nahmen wünschen, bzw. was sie brauchen, haben die am Projekt beteiligten Studierenden der Kulturwissenschaft 20 Interviews geführt. Hierbei haben in Bremen lebende Personen verschieden Alters, Geschlechts und Status mit diversen sozialen, kulturellen und religi?sen Bezügen von ihren Erfahrungen berichtet. Im Forschungsbericht werden die quantitativen und qualitativen Daten miteinander verknüpft.
Am 17. Mai 2022 wurden der Bericht und dessen Ergebnisse im Theater Bremen der ?ffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Die Ver?ffentlichung wurde von der Stiftung der Universit?t Bremen mitgef?rdert.
zum Programm
Forschungsbericht Sichtbarmachung vorurteilsgeleiteter Straftaten gegenüber als ?fremd“ markierten Personen in Bremen
Fact Sheet dt.
Fact Sheet engl.
Ethnographisch orientiertes Kooperationsprojekt mit der Polizei Bremen
Frank Müller, Thomas Müller, Robert Linke
Das Projekt besteht seit 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育eren Jahren und hat zu Ver?nderungen in den Fortbildungen der Polizei beigetragen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Auswirkungen der Diversifizierung der Gesellschaft auf die praktische Arbeit der Polizei zu untersuchen und gemeinsam mit Polizist*innen der Führungsebene Elemente zur Schulung und Unterstützung von Schutzpolizist*innen innerhalb der Organisation zu entwickeln. Mittels nicht-teilnehmender Beobachtungen und fokussierten Leitfadeninterviews werden ethnografische Beschreibungen des Arbeitsalltags der Schutzpolizist*innen erstellt, in denen Einblicke in aktuelle Problemlagen aus Sicht der unteren R?nge vermittelt werden, die sich über das Berichtswesen der Polizei normalerweise nicht ergeben. In gemeinsamen Besprechungen werden dann aktuelle Themen identifiziert und wird nach L?sungsstrategien gesucht.
Beispiele für Transferprojekte aus Critical Diversity:
HINGEH?RT. Ein Audiowalk über vorurteilsgeleitete Gewalt. Das kollaborative Projekt von Studierenden aus dem MA Transkulturelle Studien, das von vielen Partner*innen unterstützt wurde, gibt bewusst einseitig denjenigen eine Stimme, die von vorurteilsgeleiteter rassistischer Gewalt direkt betroffen sind und denjenigen, die ihnen zur Seite stehen. Die Beitr?ge basieren auf Interviews von Studierenden aus dem BA Kulturwissenschaft (M6 SoSe 2021) und Kommentaren von Kooperationspartner*innen. Sie werden gerahmt durch Theoriebezüge und Begriffskl?rungen.
Wissenschaftliche Begleitung im Kooperationsprojekt zur Gesundheitsf?rderung von Schüler*innen mit dem Bürgerzentrum Vahr e.V.
Marie-Helene Wichmann, Saher Khanaqa-Kückelhahn/Bürgerzentrum Neue Vahr e.V., Oberschule an der Kurt-Schumacher-Allee
Das vom BZ Vahr initiierte, langfristig angelegte Pilotprojekt zur Suchtpr?vention im schulischen Rahmen arbeitet mit einem interdisziplin?ren Team, das von einer Steuerungsgruppe fachlich und wissenschaftlich begleitet wird. Die Steuerungsgruppe aus Projektmitarbeiter*innen, Wissenschaftler*innen und Fachleuten, Schüler*innenvertretung, Lehrer*innenvertretung, Eltern und einer Vertreterin des F?rderers begleitet die Entwicklung, Evaluation und eine sequenzielle ?berprüfung des Programms. Ziel des Projekts ist, ein nachhaltiges Konzept zu schaffen, welches in den regul?ren schulischen Rahmen der Klassenstufen 6 bis 9 eingebaut werden kann und die Resilienz von Schüler*innen gegenüber gesundheitssch?dlichen Stoffen und gesundheitssch?dlichem Verhalten f?rdert. Das Projekt ?VAHR-Schule des Lebens“ ist im Bürgerzentrum Neue Vahr e.V. angesiedelt und kooperiert mit der Oberschule Kurt-Schumacher-Allee. Es wird vom vdek (Verband der Ersatzkassen) gef?rdert.
Kooperationsprojekte und ?ffentlichkeitsarbeiten im Rahmen des Diversity Praxisseminars
Margrit E. Kaufmann, Ayla Satilmis und Studierende in Kooperation mit der Diakonie Bremen, der Partnerschaft für Demokratie, der Werkstatt Antidiskriminierung e.V. u.a.
In Anbetracht gesellschaftlicher Pluralisierung erweisen sich Diversity-Konzepte in der Arbeitswelt, für Organisationen und auch für Hochschuleinrichtungen als unabdingbar. Es besteht ein entsprechend hoher Bedarf an wissenschaftlicher Diversity-Expertise, der mit zahlreichen Kooperationsanfragen aus verschiedenen gesellschaftlichen Praxisfeldern einhergeht. In diesem Projekt setzen wir uns mit Diversit?t als gesellschaftlichem Ph?nomen auseinander und greifen Diversit?t als Inhalt und Methode auf mit dem Ziel Studierende im Rahmen eines Diversity-Moduls in diesem Themenfeld zu qualifizieren. Hierbei geht es im Sinne einer Third Mission um Wissenstransfer, ?ffentlichkeitsarbeit, gesellschaftliches Engagement, Sensibilisierung und Weiterbildung.
Das Modul verbindet drei Konzepte: Forschendes Lernen, Diversity und Public Anthropology. Forschendes Lernen, als didaktisches, methodisches und soziales Lehr-Lern-Konzept, erm?glicht den Studierenden aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen praxisnah zu erkunden. Darüber bilden sie ihre wissenschaftliche Expertise heraus und vermitteln diese wiederum in die Gesellschaft zurück (Huber 2009, Kaufmann 2015, Satilmis 2018). Diversit?t ist beim Wissenschaft-Praxis-Transfer zugleich Gegenstand, methodologischer Ansatz und Brücke zu den Praxisbereichen. Darüber erwerben sowohl Studierende als auch Praktiker*innen Diversity-Kompetenzen, die sie für ihre (sp?teren) beruflichen T?tigkeiten brauchen (Satilmis 2019, Kaufmann 2019). Public Anthropology bietet das Framing für das Lehr-Lern-Praxis-Geschehen. Mit den langj?hrigen Erfahrungen im kollaborativen, engagierten Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis ist der Transfer fachkulturell in eine kritische Anthropologie eingebettet (Besteman 2013, Beck 2011).