Erkenntnistheoretische Standards
Der Austausch von Informationen ist ein fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, und ein Teil dessen, was uns zusammenh?lt. Wir vertrauen dabei in der Regel anderen und nehmen Informationen von ihnen an. Diese Tatsache fu?t darauf, dass wir voraussetzen, dass sich unsere Mitmenschen an bestimmte Standards gebunden fühlen. Wir erwarten voneinander, nicht zu lügen; aber darüber hinaus erwarten wir auch, dass nicht Vermutungen oder ?hnliches weitergeben als w?ren es gesicherte Fakten.
Im Rahmen dieses Projektes wird die Grundlage solcher Standards und ihr gesellschaftlicher Nutzen betrachtet. Dabei wird auf funktionalistischen ?berlegungen in der Tradition Edward Craig’s aufgebaut. Diese Tradition legt Wert auf den Gedanken, dass die erkennbare Zuverl?ssigkeit von Informationen einen erheblich einfacheren Austausch dieser Informationen erm?glicht. Darüber hinaus werden auch Anwendungen der Perspektive eines epistemischen Standards betrachtet. Hier ist der Vergleich mit anderen Standards wie z.B. Dress Codes oder Industriestandards fruchtbar. Diskutiert werden kann z.B. die Gefahr einer Aufl?sung oder Verw?sserung unserer epistemischen Standards durch die Verbreitung von Desinformationen – und wie derartige Ver?nderungen bei anderen Standards aussehen.
Ein Verst?ndnis von Standards kann auch im Zusammenhang mit den Schwerpunkten des Lehrstuhls beim Thema Zeit verbunden werden. Zeit und ihre Einheiten bilden eine Konvention, deren Nutzen auch in der intersubjektiven Vereinbarkeit liegt. Insofern kann Zeit als Ordnungsparameter als Beispiel für einen gesellschaftlichen Standard gelten.
Publikationen zum Thema:
Lossau, T. (im Erscheinen). Knowledge as a Social Kind. Acta Analytica.

Tammo Lossau
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