Ziel der Konferenz war es, die neuesten Entwicklungen im Vertragsrecht und im internationalen Privatrecht im Zusammenhang mit der Einwilligung zu entsprechenden Streitbeilegungsvereinbarungen zu untersuchen.
Professor Symeon Symeonides, einer der führenden Wissenschaftler des internationalen Privatrechts sowohl in den USA als auch in Europa, er?ffnete die Konferenz mit seinem Vortrag über die Geschichte und Gegenwart des Prinzips der Parteiautonomie. Diese erm?glicht es den Parteien, das für ihre Transaktionen geltende Recht und den Gerichtsstand für ihre Streitigkeiten frei zu bestimmen. Der erste Tag umfasste zwei Panels, wobei sich das erste mit der Bedeutung der Zustimmung und verfassungsrechtlichen Aspekten insbesondere von Schiedsklauseln befasste. Professorin Nancy Kim forderte, dass h?here Ansprüche an die vertragliche Zustimmung gestellt werden müssten, je gravierender die Auswirkungen einer Klausel auf die pers?nliche Freiheit ist. Unter Berücksichtigung des von Professor Gralf-Peter Calliess hervorgehobenen verfassungsm??ig verankerten Justizgew?hrungsanspruchs, gelten für die Zustimmung zu vertraglichen Streitbeilegungsklauseln hohe Anforderungen, die im Onlinegesch?ft regelm??ig nicht erfüllt sind. Das zweite Panel befasste sich einerseits mit rechtlichen Rahmenbedingungen für die gerichtliche Kontrolle von Standardvertr?gen und andererseits technologiebasierten Herausforderungen und L?sungsm?glichkeiten für die bestehenden Ungleichgewichte. Professor Frederick Riel?nder unterstrich die unterschiedlichen jurisdiktiven Herangehensweisen in der EU und den USA. Professor Daniel Barnhizer arbeitete die Risiken des Einsatzes künstlicher Intelligenz heraus und Dr. Peter McColgan schlug eine Abkehr vom Informationsmodell hin zum Kontrollmodell vor, welches zu effizienteren Vertragsklauseln führen würde.
Der zweite Tag der Konferenz widmete sich den unterschiedlichen Streitbeilegungsklauseln. Es fanden drei verschiedene Panels statt: Wahl des Rechts, Wahl des Gerichtsstandes und Wahl der Streitbeilegung, d.h. Schiedsvereinbarungen. Professor Kermit Roosevelt III, und die assoziierte Reporterin Professor Laura Little stellten den IPR-Teil des Third Restatement of Law des American Law Institute vor. Die Professoren John Coyle, Hannah Buxbaum und Marta Pertegás Sender pr?sentierten eine transatlantische Perspektive zu Gerichtsstandsvereinbarungen. Schlie?lich trugen Professor Stephen Ware und Professorin und ehemalige EuGH-Richterin Camelia Toader zu Schiedsvereinbarungen vor. Am Ende fasste Dr. Nicholas Mouttotos die beiden Konferenztage in einer vergleichenden Pr?sentation zusammen.
Die Beitr?ge aller Vortragenden werden in einer Sonderausgabe der German Law Journal (Bd. 26, 2025) erscheinen. Die Konferenz wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Anwaltskanzlei G?RG und der Conrad Naber Stiftung gef?rdert.