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Was geschieht mit meinen Daten nach dem Tod?

Ein Forschungsverbund unter Beteiligung der Universit?t Bremen erarbeitet eine umfassende Studie über den digitalen Nachlass. Ziel ist es, Empfehlungen für Erblasserinnen und Erblasser, für Erbberechtigte sowie die Gesetzgebung zu entwickeln.

Was passiert mit E-Mail-Account, Facebook-Profil oder Online-Banking-Konto, wenn ihre Nutzerin oder ihr Nutzer nicht 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 da sind? Viele Menschen wissen nicht, dass oder wie sie ihr digitales Erbe regeln k?nnen. Um die Thematik des digitalen Nachlasses aus rechtswissenschaftlicher und technischer Sicht aufzubereiten, wurde jetzt ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen. ?Ziel des Projekts ist es, Benachteiligungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern aufzudecken und Empfehlungen zu erarbeiten, wie die Vererbbarkeit von Daten unkompliziert ausgestaltet werden kann“, erkl?rt Professor Benedikt Buchner vom Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR) des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universit?t Bremen. Beteiligt an der Studie sind au?erdem die Fakult?t für Rechtswissenschaft der Universit?t Regensburg unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Sicherere Informationstechnologie (SIT).

Erbfall tritt ein: was nun?

Im Rahmen der Studie will das Forschungsteam Empfehlungen entwickeln, die Erblasserinnen und Erblassern helfen, ihre Daten zu vererben und entsprechende Vorsorgema?nahmen zu treffen. Dabei wird nicht nur die juristische Seite, sondern auch die der technischen Umsetzung eine Rolle spielen. So sollen technische L?sungen erarbeitet werden, mit denen die Erbinnen und Erben geerbte Daten identifizieren und anschlie?end verwalten k?nnen. Diese Hilfestellungen sollen auch für Vorsorgebevollm?chtigte und gesetzliche Betreuungspersonen entwickelt werden, da diese h?ufig vor den gleichen Problemen stehen wie die Angeh?rigen. Zudem wird eine Informationsbroschüre mit Erkl?rungen und Tipps erstellt, die kompakt und anschaulich einen ?berblick über das Thema bietet.

Empfehlungen für Unternehmen und die Gesetzgebung

Auch für die datenverarbeitenden Unternehmen ist es wichtig zu wissen, wer Erbin oder Erbe geworden ist, um diesen rechtm??ig Zugang zu den Daten des Erblassers zu verschaffen. Daher sollen auch M?glichkeiten entwickelt werden, wie kleine und mittelst?ndische Unternehmen Erbberechtigte ausfindig machen k?nnen. Viele gro?e Unternehmen verwenden Datennutzungsklauseln, die zwar rechtlich zul?ssig, gleichwohl aber für Verbraucherinnen und Verbraucher in vielerlei Hinsicht nachteilig sind. ?Wir wollen daher auch untersuchen, ob es im Hinblick auf die starke wirtschaftliche Stellung einiger Anbieter einer rechtlichen Regulierung bezüglich des digitalen Nachlasses zu Gunsten der Verbraucherseite bedarf und wie diese aussehen k?nnte“, so Buchner. Als Beispiel nennt er den Kauf eines eBooks, bei dem man h?ufig nur ein eingeschr?nktes Nutzungsrecht erwerbe, ohne dies zu wissen. Dieses Nutzungsrecht erlischt dann regelm??ig mit dem Tod der Person, weshalb das eBook auch nicht vererbt werden kann, obwohl die betroffene Person m?glichweise davon ausgegangen ist, weil sie auf den Button ?kaufen“ geklickt hat.

Pressemitteilung der Universit?t Bremen - Autor/in: Stefanie M?ller

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/jura/igmr/forschung/

www.uni-bremen.de

Fragen beantworten:

Marcel Kubis
Fachbereich Rechtswissenschaft
Universit?t Bremen
Tel.:  +49 421 218-66160
E-Mail: kubisuni-bremen.de

Tim Sperlich
Fachbereich Rechtswissenschaft
Universit?t Bremen
Tel.: +49 421 218-66164
E-Mail: tim.sperlichuni-bremen.de

Digitaler Nachlass