Sommersemester 2016: Musik aus Lateinamerika II
Viva la música! - Musik aus Lateinamerika II
Die E-Musik-Kompositionen von zeitgen?ssischen Komponistinnen und Komponisten aus Europa werden von den Orchestern und Ch?ren h?ufig gemieden. Die aktuellen Kompositionen aus Lateinamerika dagegen l?sen regelm??ig gro?e Begeisterung beim Publikum wie bei den ausführenden Musikern und Musikerinnen aus und werden genauso gerne gespielt und gesungen wie geh?rt.
W?hrend das Publikum in der dichtbesetzten Gutsscheune Stuhr dem Konzert in einer lauen, fast tropischen Sommernacht bei weit ge?ffneten Türen lauschte, machte der wolkenbruchartige Regen am folgenden Tag in Bremen alle Tr?ume davon, das Konzert unter freiem Himmel im Garten des "Haus am Walde" stattfinden zu lassen, zunichte. Das Konzert musste in den GW1-H?rsaal verlegt werden. Bedauerlicherweise fanden dort nicht alle G?ste Platz. Wer im Nachhinein zumindest noch einen kleinen Eindruck vom Konzert gewinnen m?chte, kann sich das Video "Best of 'Viva la música'" vom Konzert auf unserem Youtube-Kanal ansehen.


Das Programm des Chores
Das Programm des Chores begann mit einem gesungenen ?Bai?o“ auf Portugiesisch, einem Tanz, der im Nordosten Brasiliens ebenso beliebt ist wie der in Europa viel bekanntere Samba. Sein Arrangement dieses “Bai?o de quatro toques” hatte der Dirigent, Arrangeur und Musiklehrer Manuel Figueiredo de Abreu aus Porto Alegre im Süden Brasiliens dem Chor der Universit?t Bremen gro?zügigerweise zur Verfügung gestellt - herzlichen Dank!
Beim folgenden Lied, dem haitianischen “Angelique, oh!” in haitianischem Kreol, setzte sich der Chor wie in Lateinamerika und Afrika üblich in Bewegung und machte beim Singen einen einfachen Tanzschritt.
Auch das n?chste Lied war ein Tanzlied: ein kolumbianischer Porro. ?La Llorona“ handelt von einem Gespenst, das die untreuen M?nner erschreckt. Wie in der kolumbianischen Musik h?ufig anzutreffen, war es gespickt mit komplexen Synkopen und damit eine echte Herausforderung für den Chor.
Im Kontrast dazu stand der sich anschlie?ende venezolanische Walzer “Ma?anita Pueblerina”, ein berührendes Lied voller Sehnsucht, bei dem nicht der Tanzrhythmus, sondern die melodische Linie und der kunstvolle Chorsatz im Zentrum stehen.
Auch das folgende Lied stammt aus Venezuela und ist ein Hit der internationalen Chorliteratur: ?El Gabán“. Trotzdem waren die Noten, wie leider viel zu viele Werke der gro?artigen lateinamerikanischen Chormusik, in Europa schwierig zu beschaffen. Der Chor dankt dem ehemaligen venezolanischen Orchestermitglied Eleonara Garcia dafür, dass sie ihre Kontakte in ihre alte Heimat hat spielen lassen!
Nach so vielen Liedern aus dem n?rdlichen Lateinamerika bewegte sich der Chor mit dem vorerst letzten Lied seines Programms in den Süden des Kontinents, nach Chile: Die Cueca “El Tortillero” eroberte durch die reizvolle Rhythmisierung im schwingenden 6/8-Takt die Herzen des Chores und des Publikums.
Der Chor wurde bei der Aufführung von einer kleinen Combo aus Chor- und Orchestermitgliedern unterstützt: J?rg Albrecht/Gitarre, Christian Süssle, Julian Dawin, Nils Hutter und Ted Koob/Perkussion, Teresa Guardia García/Querfl?te und Stefanie Adler/Klavier.
G?ste aus Brasilien beim Konzert in Stuhr
Beim Konzert in Stuhr ist auch der Studierendenchor der Universit?t von Ceará aus Fortaleza im Nordosten Brasiliens mit seinem Programmteil "Alguém Cantando" (?Jemand singt“) aufgetreten und hat mit seiner au?erordentlichen Bühnenpr?senz alle mitgerissen. Der Chor war in der Konzertwoche beim Bremer "Ensemble d’accord" zu Gast und hat in 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育eren Konzerten die Bremer ?ffentlichkeit begeistert; eine Gruppe der brasilianischen Chormitglieder war von Mitgliedern des Chors der Universit?t beherbergt worden. Das letzte Lied des Programms haben die beiden Universit?tsch?re gemeinsam gesungen (siehe nebenstehendes Bild): den Bai?o ?So quiero um xodó“, den der Dirigent des brasilianischen Chores, Elvis Matos, extra für diesen gemeinsamen Auftritt beider Ch?re neu arrangiert hatte.


Das Programm des Orchesters
Das Orchester begann seinen Programmteil mit dem Huapango des mexikanischen Komponisten José Pablo Moncayo. Der Huapango ist ein traditioneller mexikanischer Tanz; dieser spezielle Huapango ist in Mexiko so beliebt, dass er als zweite, inoffizielle Nationalhymne gilt.
Die Marimba ist das Nationalinstrument Guatemalas. Es ist darum nur folgerichtig, dass der bedeutendste guatemaltekische Komponist, Jorge ?lvaro Sarmientos, auch ein berühmtes Marimbakonzert komponiert hat. Der zweite Satz, den das Orchester aufgeführt hat, tr?gt den Titel ?Canzone India“ und erinnert an die indianische Musik Guatemalas vor der europ?ischen Einwanderung. Solist war Julian Dawin, der viele Semester als Schlagzeuger Mitglied im Orchester war und der sich jetzt zum Ende seines Studiums mit diesem Konzert vom Orchester verabschiedet hat.
Einen Kontrast zum ruhigen Marimbakonzertsatz bildete die europ?ische Erstaufführung von Miguel del ?guilas ?Caribe?a“, inspiriert vom Salsa-Pop karibischer Bands. Die Energie schraubt sich immer h?her, bis sie am Ende buchst?blich in sich zusammenbricht. Es war eine besondere Ehre fürs Orchester, dass der Komponist bei beiden Aufführungen anwesend war.
Die Conga war ein popul?rer Tanz in Nordamerika in den 1930er und 1940er Jahren. Genauso wie der Titel auf die afrikanischen Wurzeln verweist, die Musik aber stark von der europ?ischen Tradition beeinflusst ist, so mischen sich auch in der ?Conga del Fuego Nuevo“ des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez afrikanische und europ?ische Elemente.
Das Orchester hat das Programm mit der ?Batuque“ des brasilianischen Komponisten Oscar Lorenzo Fern?ndez beendet. Die Streichinstrumente, sonst stets für die Melodien zust?ndig, haben darin ausschlie?lich rhythmische Funktion. Gemeinsam mit dem Schlagwerk treiben sie die Musik dem fulminanten H?hepunkt zu.
Ausführende, Konzertdaten und detaillierte Programmbl?tter
Ausführende
Orchester & Chor der Universit?t Bremen, Leitung Susanne Gl??
als Gast beim Konzert in Stuhr:
Coral da Universidade Federal do Ceará (UFC) aus Fortaleza/Brasilien unter der Leitung von Elvis de Azevedo Matos und Erwin Schrader
Korrepetition der Chorproben des Chores der Universit?t Bremen: Stefanie Adler
Coaching Streichinstrumente des Orchesters der Universit?t Bremen: Gert Gondosch (Bremer Philharmoniker)
Coaching der Blechblasinstrumente des Orchesters der Universit?t Bremen: Ines K?hler (Bremer Philharmoniker)
Konzerte
Donnerstag, 23. Juni, 20 Uhr, Gutsscheune Stuhr/Varrel, Programmblatt "Gutsscheune"?
Freitag, 24. Juni, 20 Uhr, GW1-H?rsaal der Universit?t Bremen, Programmblatt "GW1-H?rsaal"?[PDF] (287 KB)?