Richtlinie zum Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz am Institut für Geschichtswissenschaft
Leitgedanke
Die Entwicklung und stetige Weiterentwicklung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) stellt Hochschulen und Institute vor gro?e Herausforderungen bei der Wahrung guter wissenschaftlicher Praxis und der Bestimmung der Grenzen zwischen legitimer Hilfe und akademischem Fehlverhalten. Innerhalb weniger Jahre hat sich die intentionale Nutzung einzelner Tools wie bspw. ChatGPT zur umfassenden Integration generativer KI de facto alle digitalen Arbeitsumgebungen ausgeweitet. Diese Integration bedeutet, dass KI-Anwendungen nicht 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als klar abgrenzbare Hilfsmittel erscheinen, sondern in Betriebssysteme, Textverarbeitungs- und Recherchetools eingebettet sind. Studierende wie Lehrende sehen sich daher mit einem st?ndig wandelnden, schwer kontrollierbaren Einsatzfeld konfrontiert.
Vor dem Hintergrund dieser dynamischen Entwicklung erscheinen starr formulierte Verbots- oder Erlaubnisregelungen keine sinnvollen Instrumente der Regulation zu sein. Das Institut für Geschichtswissenschaft m?chte mit dieser Richtlinie einen Rahmen schaffen, der transparente Dokumentation, wissenschaftliche Urteilskraft und verantwortungsvollen Gebrauch als Grundlagen einer mündigen Haltung im Umgang mit generativen Hilfsmitteln bestimmt.
1. Grunds?tze zur Nutzung von KI
Zu Beginn jeder Lehrveranstaltung legt die jeweilige Lehrperson fest, ob und in welchem Umfang die Nutzung von KI-Modellen im Rahmen der Veranstaltung zul?ssig ist. Insofern die Nutzung ausdrücklich erlaubt wurde, stellt der Einsatz generativer KI (z.?B. ChatGPT, Copilot, Gemini) für zul?ssige Zwecke keinen Fall wissenschaftlichen Fehlverhaltens dar. Wer jedoch Inhalte, die ganz oder teilweise mithilfe generativer KI erstellt wurden, als eigene Leistung in Prüfungsleistungen einreicht, ohne dies kenntlich zu machen, begeht wissenschaftliches Fehlverhalten.
2. Mündiger Umgang mit KI im Studium
Studierende dürfen generative KI-Modelle zur Unterstützung nutzen, sofern dies mit den Vorgaben der jeweiligen Lehrveranstaltung übereinstimmt. Die allgemeinen Kriterien für eine verantwortungsvolle Nutzung sind im Studienleitfaden n?her beschrieben. Grunds?tzlich empfehlen wir, die geplante Nutzung mit der jeweiligen Lehrperson abzustimmen, um Missverst?ndnisse und m?gliche negative Folgen zu vermeiden.
Hierbei gelten folgende Prinzipien:
- Verbindlichkeit: Die konkrete Entscheidung über Art und Umfang der zul?ssigen KI-Nutzung liegt bei der jeweiligen Lehrperson. Der Leitfaden des Instituts dient als Orientierungshilfe, ist jedoch nicht rechtsverbindlich für einzelne 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育.
- Transparenz: Jede Nutzung generativer KI in Studien- und Prüfungsleistungen (z.?B. Hausarbeiten, Essays, Referatsausarbeitungen, Bibliografien) ist offen und nachvollziehbar zu dokumentieren (→Dokumentation).
- KI ersetzt keine Eigenleistung: Unver?nderte oder lediglich oberfl?chlich bearbeitete KI-Generierungen dürfen nicht als eigene wissenschaftliche Leistung ausgegeben werden.
- Dialog: Lehrende sind aufgerufen, ihre Erwartungen im Umgang mit KI zu kommunizieren und die Auseinandersetzung mit neuen Tools und Nutzungsszenarien aktiv zu f?rdern.
4. Ziel dieser Richtlinie
Mit dieser Richtlinie erkennt das Institut die Omnipr?senz von KI in Studium, Beruf und Gesellschaft an und betont, dass kritische KI-Kompetenz eine Schlüsself?higkeit darstellt, die im Rahmen des Geschichtsstudiums erlernt werden muss. Wir halten zugleich fest, dass die Aneignung eigenst?ndiger wissenschaftlicher Urteilskraft, Kontextkompetenz und historischer Quellenkritik das Kernziel der geschichtswissenschaftlichen Ausbildung bleibt. Der Einsatz von KI muss daher in diesen Bildungsprozess integriert, nicht als dessen Ersatz verstanden werden.
5. Weiterführende Hinweise
Informationen zu Dokumentationspflichten, Zitierweisen, Formulierungshilfen und typischen Fehlannahmen finden Sie im Studienleitfaden, weiterführende allgemeine Hinweise und Empfehlungen zur KI Nutzung für Lehre und Studium sowie ihrer rechtlichen Grundlagen finden sich zudem auf der Webseite der Uni Bremen.