DaZKom-Transfer

Die erfolgreiche Teilnahme am Fachunterricht setzt die F?higkeit zu einem fachregistertypischen Sprachgebrauch voraus. Lehrkr?fte aller F?cher ben?tigen daher die Kompetenz, ihren Unterricht etwa für Schülerinnen und Schüler mit Zweitsprache Deutsch als Gelegenheit zum Ausbau bildungs- und fachsprachlicher F?higkeiten zu gestalten. Das bisher einzige Modell, das eine solche DaZ-Kompetenz von (angehenden) Lehrkr?ften beschreibt, ist das im Projekt ?DaZKom - Professionelle Kompetenzen angehender Lehrerinnen und Lehrer (Sek I) im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ (2012-2016) entwickelte DaZKom-Modell (K?ker et al., 2015). Das Strukturmodell operationalisiert DaZ-Kompetenz im Fachunterricht in den Dimensionen Fachregister, Mehrsprachigkeit und Didaktik, die mittels einer umfassenden Dokumentenanalyse mit anschlie?endem Expertenrating ermittelt wurden. Es dient als theoretische Basis für das ebenfalls im DaZKom-Projekt entwickelte DaZKom-Testinstrument (K?ker et al., 2015), das an zahlreichen Universit?ten erfolgreich eingesetzt wurde, um DaZ-Kompetenzen bei angehenden Lehrkr?ften zu messen und dabei ihre universit?ren Lerngelegenheiten zu evaluieren.

Im aktuellen und ebenfalls mit BMBF-Mitteln gef?rderten Verbund-Projekt ?DaZKom-Transfer - Transfervorhaben zu ?DaZKom-Video - Performanznahe Messung von Deutsch-als-Zweitsprache-Kompetenz bei (angehenden) Lehrkr?ften“ (2020-2022) sollen die Ergebnisse der beiden Vorg?ngerprojekte ?DaZKom“ sowie ?DaZKom-Video“ nun in die Praxis der universit?ren Lehrer*innenbildung transferiert werden. Koordiniert und durchgeführt wird das Verbundprojekt durch die Universit?t Bielefeld (Barbara Koch-Priewe, Anne K?ker, Udo Ohm), die Leuphana Universit?t Lüneburg (Timo Ehmke) und die Universit?t Bremen (Andrea Daase).

Ziel des Projektes ist es, eine Kooperation mit einer Reihe von universit?ren Standorten in Deutschland aufzubauen und zu verstetigen, damit dort die in den Vorl?ufer-Projekten entwickelten DaZ-Testinstrumente eingesetzt werden, um an den Standorten die jeweiligen Lerngelegenheiten zu evaluieren und durch Pr?-Post-Erhebungen Rückmeldungen zur Kompetenzentwicklung der Lehramtsstudierenden zu erhalten. Ein Ergebnis k?nnte darin bestehen, dass empirisch gesicherte Merkmale lernf?rderlicher Bedingungen in Seminaren für angehende Lehrkr?fte im Bereich Deutsch als Zweitsprache identifiziert werden. Dabei sollen diese Erkenntnisse direkt wieder in die Konzeptionen der Lehrveranstaltungen einerseits sowie in die Ausdifferenzierung des theoretischen und empirisch begründeten DaZKom-Modells andererseits einflie?en. Eine wichtige Transfer-Methode hierbei sind Praxis-Workshops mit den beteiligten Kooperationspartner*innen, in denen ein Austausch sowohl über die kontinuierlichen Datenerhebungen mit Hilfe der DaZKom-Testinstrumente als auch über die DaZ-Kompetenz f?rdernden Merkmale von universit?ren Lerngelegenheiten durchgeführt wird. Dabei stehen hochschuldidaktische Fragen der Gestaltung von DaZ-Seminaren insofern im Zentrum, als sie einerseits dem Transfer des Kompetenzmodells und andererseits auch der Sammlung von geeigneten Aufgabenbeispielen dienen, mit denen DaZ-Kompetenz gef?rdert werden kann.