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Gro?projekt gegen Wildtierkriminalit?t startet

Wildtierkriminalit?t ist weit verbreitet und für seltene Arten eine erhebliche Bedrohung. Unter Leitung des WWF Deutschland haben sich daher im EU-LIFE-Projekt wildLIFEcrime 13 Partner zusammengeschlossen – darunter auch die Forschungsstelle für Tier- und Tierschutzrecht der Universit?t Bremen.

Tausende streng geschützte Wildtiere wurden in den letzten Jahren in Deutschland und ?sterreich vergiftet, erschlagen oder erschossen. Für viele streng geschützte oder seltene Tierarten ist die illegale Verfolgung eine der h?ufigsten Todesursachen und stellt ein massives Problem für den Artenschutz dar. Zudem werden nur wenige T?ter:innen ermittelt und selbst wenn dies der Fall ist, kommt es in den seltensten F?llen zu Verurteilungen.

Um diesen Trend zu stoppen, hat eine ungew?hnliche Koalition von Partnern aus Naturschutzverb?nden, Beh?rden, Veterin?rmedizin, Polizei und der Wissenschaft nun das l?nderübergreifende gef?rderte Projekt ?wildLIFEcrime“ gestartet, das durch das LIFE-Programm der EU gef?rdert wird. Ziel des bis 2028 laufenden Projekts ist es, durch eine erheblich verbesserte Zusammenarbeit die illegalen T?tungen von Wildtieren in Deutschland und ?sterreich zu reduzieren und die Effizienz bei der Strafverfolgung zu erh?hen.

Projektpartner aus Deutschland und ?sterreich – von WWF bis Polizei

Das Projektteam setzt sich aus dem WWF Deutschland, WWF ?sterreich, BirdLife ?sterreich, Universit?t Bremen, Polizeipr?sidium Niederbayern, Polizeipr?sidium Oberpfalz, Bundeskriminalamt ?sterreich, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Veterin?rmedizinische Universit?t Wien, ?KOB?RO – Allianz der Umweltbewegung, Luchs Bayern e.V., das Komitee gegen den Vogelmord e.V. sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW zusammen.

Neben der Umsetzung von pr?ventiven Ma?nahmen, wie aktivem Konfliktmanagement in Hot-Spot-Gebieten, will das Projekt erreichen, dass F?lle entdeckt, effektiv bearbeitet, aufgekl?rt und T?ter:innen konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. Dafür ist es wichtig, die Bev?lkerung zu sensibilisieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Strafverfolgungsbeh?rden die n?tige Unterstützung beim Zugang zu Fachwissen erhalten und ihre Kapazit?ten erweitern k?nnen.

Deswegen arbeiten die Projektpartner an der Verbesserung forensischer Untersuchungen und bieten Fortbildungen für Polizei und Staatsanwaltschaften an. Au?erdem wollen die Projektpartner Strukturen und Netzwerke etablieren, um den Informationsaustausch zu verbessern. Gleichzeitig planen sie, Vorschl?ge zu erarbeiten, um die rechtlichen Rahmenbedingungen im Austausch mit Entscheidungstr?ger:innen zu optimieren.

Wildtierkriminalit?t – eine Gefahr unter anderem für Greifv?gel, Luchse und W?lfe

Wildtierkriminalit?t ist in Mitteleuropa weit verbreitet und für seltene Arten eine erhebliche Bedrohung: Deutschlandweit wurden seit 2005 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 1.600 F?lle illegaler Greifvogelverfolgung mit tausenden Opfern nachgewiesen. Derzeit leben in Deutschland knapp 130 Luchse. 13 von ihnen verschwanden allein zwischen 2018 und 2019 im bayerisch-b?hmischen Raum. Hinzu kommen mindestens 79 W?lfe, welche in den letzten 24 Jahren Opfer illegaler T?tungen wurden. In ?sterreich sind 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 200 Wildv?gel sowie 16 streng geschützte S?ugetiere zwischen 2016 und 2022 Opfer illegaler Verfolgung geworden. Die Dunkelziffer dürfte weit h?her liegen, da viele F?lle unentdeckt bleiben oder nicht gemeldet werden.

Die Rolle der Universit?t Bremen

An der Universit?t Bremen ist die Forschungsstelle Tier- und Tierschutzrecht in das Projekt eingebunden. Hier besch?ftigen sich Professor Dr. S?nke Florian Gerhold, Leiter der Forschungsstelle, und Johannes Aschermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter, mit einem bisher wenig beachteten Themengebiet der Rechtwissenschaft. Denn w?hrend es zu den Rechten von Nutztieren schon umfangreiche Forschung gibt, sind Wildtiere in der rechtswissenschaftlichen Forschung bisher kaum berücksichtigt worden. Die beiden Wissenschaftler befassen sich zum einen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von Wildtierkriminalit?t. ?Hier ist die Rechtslage für Laien teilweise nicht eindeutig, weil je nach Land oder Bundesland unterschiedliche Tierarten geschützt werden“, erkl?rt S?nke Gerhold. Auch widersprechen sich EU-Recht und regionales Recht in einigen F?llen. Im Gespr?ch mit Strafverfolgungsbeh?rden und Gerichten m?chten die Wissenschaftler herausfinden, wo die Rechtslage Schwierigkeiten bereitet und welche Herausforderungen sich dadurch in der Strafverfolgung ergeben.

Zum anderen untersuchen die Wissenschaftler empirisch, wie die Ermittlung und Verfolgung der Straftaten in der Praxis funktioniert. Warum werden F?lle von Wildtierkriminalit?t selten angezeigt, warum werden viele F?lle nicht aufgedeckt und warum werden die T?ter selten bestraft? Um das herauszufinden, führen die Wissenschaftler Bev?lkerungsbefragungen durch, analysieren Strafverfahrensakten und führen Interviews mit Fachpersonen. 

 

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https://wildlifecrime.info/projekt/

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. S?nke Florian Gerhold
Leiter der Forschungsstelle für Tier- und Tierschutzrecht
Fachbereich Rechtswissenschaft
Universit?t Bremen
Telefon: 0421-218-66165
E-Mail: soenke.gerholdprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Eurasischer Luchs
Wildtierkriminalit?t ist in Mitteleuropa weit verbreitet und für seltene Arten wie Luchse eine erhebliche Bedrohung. Ziel des Projekts ?wildLIFEcrime“ ist es, durch eine erheblich verbesserte Zusammenarbeit die illegalen T?tungen von Wildtieren in Deutschland und ?sterreich zu reduzieren und die Effizienz bei der Strafverfolgung zu erh?hen.