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4,8 Millionen Euro für Biosignals-Hub an der Universit?t Bremen

Im Projekt ?Biosignals-HUB: Biosignal Sensors for Human-Centered AI @ University of Bremen“ arbeiten Informatiker:innen unter der Leitung von Professorin Tanja Schultz an Ger?ten, die Biosignaldaten wie Augenbewegungen oder Hirnaktivit?t gebündelt erfassen und interpretieren.

Die Bremische Bürgerschaft hat die Finanzierung des Projekts beschlossen, das mit 2,9 Millionen Euro vom Land Bremen und mit 1,9 Millionen Euro aus Mitteln des Europ?ischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gef?rdert wird. ?Im Biosignals-Hub wird moderne KI-Technologie eingesetzt, um aus Biosignal-Daten grundlegend neue medizinische Erkenntnisse zu gewinnen. Dies ist ein gro?er Erfolg für die Universit?t - an einer zukunftsweisenden Schnittstelle mit direktem Anwendungspotenzial“, sagt Professorin Jutta Günther, Rektorin der Universit?t Bremen.

?ber einen Zeitraum von vier Jahren werden die Forschenden an zwei Schwerpunkten arbeiten: zum einen an der Entwicklung von Biosignal-Ger?ten, zum anderen am Aufbau einer zentralen Computing-Infrastruktur. ?Es gibt bereits Ger?te wie Smartphones oder Smartwatches, die beispielsweise den Puls, den Blutdruck oder Bewegungsdaten erfassen“, erl?utert Tanja Schultz. ?Wir m?chten diese Informationen um Daten wie Hirnstr?me erweitern, um mentale Aktivit?ten wie etwa Aufmerksamkeit und Workload zu messen.“ Die Ger?te, die sie und ihr Team entwickeln, sollen bequem zu tragen und mit Smartphones verbunden sein, die die Daten lokal speichern.

Bei der Entwicklung dieser Ger?te stehen zwei Herausforderungen im Fokus: Erstens erzeugen sie eine sehr gro?e Menge an Daten, zweitens erfordert die Sammlung und Verarbeitung pers?nlicher Biosignaldaten ein besonderes Augenmerk auf die Konzepte der ethischen Datensammlung in Einklang mit dem Datenschutz. Daher arbeiten Tanja Schultz und ihr Team in dem Projekt nicht nur an einer Speicher- und Computing-Infrastruktur, mit der die Daten gespeichert, ausgewertet und erkl?rt werden sollen, sondern auch mit einem ethischen Datensammel- und Datenschutzkonzept, das freiwillige Datenbeitr?ge nach dem Privacy Preserving Analytics-Prinzip analysiert und im Einklang mit den EU-Richtlinien für vertrauenswürdige KI verarbeitet. Die ben?tigte Server-Infrastruktur soll in der Universit?t Bremen installiert werden, sodass die Speicherung und Verarbeitung der Daten lokal erfolgen kann, also keine internationalen Cloud-Services ben?tigt werden. 

Auf der Grundlage der Biosignalger?te und der technischen Infrastruktur m?chte Tanja Schultz und ihr Team mit zus?tzlichen, projektexternen Mittel ein Portal entwickeln, das die Daten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zur Verfügung stellt. ?Ziel ist, eine umfangreiche Biosignaldatensammlung anzulegen, in der Hunderte von Freiwilligen über Jahre hinweg m?glichst detailliert ihren Alltag erfassen k?nnen“, sagt Dr. Jana Schill, die als Postdoc am Cognitive Systems Lab (CSL) das Projekt mit vorantreiben wird und als Neurowissenschaftlerin  besonders an Langzeitver?nderungen der mentalen Aktivit?t interessiert ist.  Tanja Schultz betont: ?Der Biosignals-Hub stellt eine einmalige Ressource dar, die es uns erm?glicht, KI-Methoden zu individualisieren, also genau auf den Menschen zuzuschneiden“.  M?glich w?re so beispielsweise eine Kooperation von freiwilligen Versuchsteilnehmenden und Krankenh?usern. Letzte k?nnten die Biosignaldaten der Teilnehmenden auswerten, um Parkinson oder Demenzerkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren.

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Tanja Schultz
Fachbereich Mathematik/Informatik
Universit?t Bremen
Tel. +49 421 218-64270
E-Mail: tanja.schultzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Tanja Schultz
?Der Biosignals-Hub stellt eine einmalige Ressource dar, die es uns erm?glicht, KI-Methoden zu individualisieren, also genau auf den Menschen zuzuschneiden“, sagt Tanja Schultz.